Handlungsfähigkeit

Sonett zum Thema Abhängigkeit

von  FrankReich

Aus tiefster Begrünung der Seele erklingt zart besaitet
der Wunsch weiser Reife nach schöneren Gegenden mit,
der in der Bewahrung des Friedens sein Leben bestritt,
in Kenntnis der Zukunft durch stärkende Omen geleitet.

Wenn jeglicher Blick für die Einheit des Geistes entgleitet,
dann fasst nur die Hoffnung auf bessere Zeiten noch Tritt.
Verängstigt zerredet das Schicksal den endlichen Ritt,
das Segel aus ewiger Sehnsucht im Wind ausgebreitet.

Das Wesen des Zauderns beschleunigt den zittrigen Schritt,
was selbst dem Erfahrenen ständig Probleme bereitet,
die Sinne im Antlitz der letzten Bestimmung geweitet.

Doch wer ohne Eile die Pfade des Lebens beschreitet,
erkennt das Dilemma, das solche Gesinnung erlitt,
verborgen im Schatten des Trostes als goldener Schnitt.

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (29.08.20)
Metrische Ausgewogenheit und schöner Klang rechtfertigen die Rede vom goldenen Schnitt.
LG
Ekki

 FrankReich meinte dazu am 29.08.20:
Danke Ekki und genau das ist der Punkt, denn der goldene Schnitt steht für das Non-Plus-Ultra der Ästhetik, bzw. als Symbol der Perfektion und das daraus resultierende Problem ist die Handlungsfähigkeit, denn der Perfektionist steht sich beim Versuch der Selbstentfaltung oft im Weg und es bleibt deshalb meist nur beim Akt des guten Willens.
Ciao, Frank

Antwort geändert am 31.08.2020 um 06:04 Uhr
buchtstabenphysik (25)
(30.08.20)
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 FrankReich antwortete darauf am 31.08.20:
Danke, Deine hohe Meinung freut mich natürlich, gegen Größen wie Plavius, Gryphius und Hoffmannswaldau allerdings bin ich selbst in der Pritschmeisterey ein eher kleines Licht, Experimente über den Alexandriner hinaus waren den dreien nicht fremd und eigentlich ist es schade, dass in ihrer Tradition kaum noch jemand Sonette schreibt, was jedoch den Amphibrachys angeht, empfehle ich Dir Lluviagata, die hat es richtig drauf.
Ciao, Frank
P.S.: Danke auch für Deine Empfehlung und Favorisierung.
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