Über die Wahrheit von Sprichwörtern

Fabel zum Thema Wahrheit

von  EkkehartMittelberg

Auf einer Hochzeitsfeier fiel dem Fuchs in einem unachtsamen Moment ein Teller zu Boden. Er lächelte dem Brautpaar zu und sagte: „Scherben bringen Glück“.
Dies hörte der Esel, nahm  Anlauf und rannte die gesamte Hochzeitstafel um. Als die Gäste das Langohr entsetzt anstarrten, kommentierte der Fuchs: „Wenn ich geschwiegen hätte, wäre der Esel Philosoph geblieben.“

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (02.10.20)
"dei Wahrheit"?

 harzgebirgler meinte dazu am 02.10.20:
+ "anstarten"!

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 02.10.20:
danke, Dieter, du bist der Wahrnehmer vom Dienst. :D

 harzgebirgler (02.10.20)
als schlau sieht wer eh esel kaum je an
was man vom fuchs schon eher sagen kann.

herzliche, doch leicht irritierte morgengrüße
henning

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 02.10.20:
Merci, Henning, das ist die Lehre dieser Fabel für Jedermann.
Heitere Morgengrüße zurück

 Artname (02.10.20)
Gefällt mir ausgezeichnet. Ich denke unter anderem an Trump und die Leute, die seiner Philosophie folgen. Wobei Namen in diesem Zusammenhang eigentlich Schall und Rauch sind. Letztlich ist der Mensch nicht besser als der Esel. Und der Fuchs., naja....

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 02.10.20:
Gracias, Artname. Mir gefällt natürlich, dass dir die Fabel gefällt. Wichtiger ist mir, dass du umschreibst, worum es mir geht.
Jo-W. (83)
(02.10.20)
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 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 02.10.20:
Merci, Jo, vielleicht hat sich der Esel später gedacht, dass man vor seinen Kommentaren das Publikum prüfen sollte. :)

 AZU20 (02.10.20)
Vielleicht hätte sich der Fuchs nur entschuldigen sollen. LG

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 02.10.20:
Merci, Armin, das hat er sich wohl später gedacht, denn Esel nehmen Sprichwörter wörtlich.
LG
Ekki

 AZU20 meinte dazu am 02.10.20:
Wie recht Du hast. LG

 monalisa (02.10.20)
Hallo Ekki, man ist ja geneigt, im Fuchs ein klein wenig vom augenzwinkerden Autor sehen zu wollen 😉.
Es zeigt sich hier, dass es sehr viel zu bedenken gibt, wenn man charmant und diplomatisch um Schadensbegrenzung bemüht ist. Immer sollte man auch jene im Hinterkopf haben, die weniger geistbegabt, jede Gelegenheit nutzen, sich selbst zu entblöden. Es wird schwierig werden, diese Gelegenheiten erst gar nicht aufkommen zu lassen. Der Esel nutzt halt manche Eselsbrücke, um sich ins Wasser zu stürzen, statt trockenen Fußes zu neuen Ufern aufzubrechen, um sprichwört/bildlich zu bleiben. Außerhalb der Fabelwelt käme dem Esel sowas nie in den Sinn, der weiß schon um den Zweck der Brücke. Und wenn er nicht darüber gehen mag, bleibt er störrisch stehen, und keine zehn Pferde … 😉
Auch Sprichwörter haben viele Seiten, Vorder-, Rück- , linke, rechte, Ober-, Unter- … Seiten, wie es ja die eine, einzige Wahrheit ganz allgemein nicht gibt. Allzu wörtlich genommen verkehren sie sich schnell ins Gegenteil. Und natürlich spielen Kontext und Maß eine entscheidende Rolle.

Liebe Grüße
mona

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 02.10.20:
Liebe Mona, wie glücklich darf ich mich schätzen, dass du meine Texte kommentierst. Angenommen ein anderer hätte diesen Text geschrieben und ich hätte ihn kommentiert, hätte ich lakonisch bemerkt: Sprichwörter sind relativ. Dir gelingt es immer wieder, solche Erkenntnisse mit nuancierten Kommentaren anschaulich zu machen. Damle!
Liebe Grüße
Ekki
Al-Badri_Sigrun (61)
(02.10.20)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 02.10.20:
Merci, Sigi, der Kommentar des Fuchses ist so zu verstehen, dass er mit seiner Bemerkung den Esel provoziert, jede Menge Scherben zu machen, da diese ja Glück bringen. :)
Herzliche Grüße
Ekki
Al-Badri_Sigrun (61) meinte dazu am 02.10.20:
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 02.10.20:
Ich bin sicher, dass du für alle Fälle mal so getan hast, als ob.... Grazie.

 Moja (02.10.20)
Der Elefant im Porzellanladen hätte es nicht besser hinbekommen können - bin entzückt von der Anekdote!

Erheitert grüßt Moja!

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 02.10.20:
Grazie, Moja, das denle ich auch. Aber das intelligente Tier hätte vielleicht zwischen Hochzeitstafel und Porzellanladen unterschieden. :)
heitere Grüße zurück

 TassoTuwas (02.10.20)
Hallo Ekki,
ich muss jetzt mal den Esel in Schutz nehmen.
Wir wissen, Scherben bringen Glück und ganz viele Scherben bringen somit ganz viel Glück.
Er hat es doch nur gut gemeint, ein Esel halt.
Herzliche Grüße
TT

 TassoTuwas (02.10.20)
Esellogik!

Kommentar geändert am 02.10.2020 um 17:48 Uhr

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 02.10.20:
Gracias, ich kann dir nur zustimmen, mein Freund. Deshalb nimmt der kluge Fuchs ja auch die Schuld auf sich.
Herzliche Grüße
Ekki

 Didi.Costaire (02.10.20)
Hallo Ekki,

das gute an derartigen Hochzeitsfeiern ist, dass wahrscheinlich nicht allzu viele kommen, und die Abstandsregeln werden offenbar auch eingehalten.

Liebe Grüße,
Dirk

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 02.10.20:
Spassibo, Didi, das finde ich auch. Für dieses Ergebnis darf der Esel schon mal etwas Hutschenreuter und Rosenthal einscherbeln.
Liebe Grüße
Ekki

 susidie (02.10.20)
Lieber Ekki, ich bin ja immer für die Balance.
Fuchs, Esel, Mensch - denkt verdammt nochmal an die Balance.
Philosophische Grüße von Su :)

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 03.10.20:
Merci, Su. Wer könnte gegen die Balance sein? Sie bedeutet Anmut.
Liebe Grüße
Ekki

 TrekanBelluvitsh (03.10.20)
Oh, genug Esel brauchen gar keinen Fuchs.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 03.10.20:
Merci.Das stimmt. Das liegt an ihrer Bereitschaft, andere glücklich zu machen. :)

 AchterZwerg (03.10.20)
Ein Esel ist ja nicht wirklich dumm, sondern nur vorsichtig.
Im Text folgt er mal einer gut (?) gemeinte Provokation und schon hacken wieder aller auf ihm rum ...
Ebenso wie ein Wald nicht genug für den8. ist, scheint mir die Welt nicht groß genug für mehrere besserwisserische Füchse zu sein!

Trotzige Grüße
Piccola

;-)

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 03.10.20:
Merci, Piccola, Denkanstöße sind immer willkommen, für vorsichtige Esel und besserwisserische Füchse.
Fabelhafte Grüße
Ekki

 AvaLiam (07.10.20)
Oh Ekki...

...JETZT - Dank deiner Fabel - erschließt sich für mich der Begriff "Polterabend" unter ganz neuen Aspekten.

Bisher habe ich immer an das Vertreiben von bösen Geistern für die Zukunft geglaubt. Gezweifelt habe ich daran schon immer. Denn für Geister ist es doch eher ein Spaß - dieses zerstörerische Wüten.

Nein - in deiner Fabel steckt ganz sicher der Ursprung des Polterns. :-D

Liebe Grüße - Andrea

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 07.10.20:
Grazie, Andrea, ich habe ehrlich gesagt an das Poltern nicht gedacht, muss aber gestehen, dass es sehr gut zu der Fabel passt.
Liebe Grüße
Ekki
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