damals war ich elf

Prosagedicht zum Thema Kinder/ Kindheit

von  monalisa

mama liegt mit kopfweh
im abgedunkelten raum
hinter verschlossener tür

sperrt sie mich aus
*gibt mir die schuld
bin durchgefallen: nichtgenügend*

ich lausche – weine
drücke die klinke 
nichts rührt sich

dann wende ich mich ab
mache mich auf in
ein anderes leben

mama liegt mit kopfweh
im abgedunkelten raum
– ausgesperrt


Anmerkung von monalisa:

S3 geringfügig verändert, danke Moja und minze

ursprünglich:

sperrt sie mich aus
denn ich bin schuld
habe versagt: nichtgenügend

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Kommentare zu diesem Text


 Willibald (05.10.20)
Was für ein geschickter Break: Das Ausgesperrtsein des Kindes wird zum Ausgesperrtsein der Mutter.

Prosarhetorikpoesie.

 monalisa meinte dazu am 05.10.20:
Hallo Willibald, vielen Dank für den "geschickten Break", diese Einschätzung freut mich sehr, und die Schublade, in der du diesen Text abgelegt hast "Prosarhetorikpoesie" klingt vielseitig schillernd 😊!

Liebe Grüße
mona

 Willibald antwortete darauf am 05.10.20:
Grüße Dich, eine keineswegs geschlossene Schublade.
Mir scheint, dass lyrisch-poetische und rhetorisch-poetische Elemente sich überschneiden, beide weichen sie von der Alltagssprache ab.
Dein Text hat den Rhythmus von Trocheen und Jamben, aber keineswegs harmonisierend oder glättend. Da ist vielmehr die Verzweiflung, die Trauer in Kurzkaskaden kurzer Verszeilen. Dann der befreiende Schlag mit der Wiederholung des gleichen Sprachmaterials und seiner Umkehrung Ein eleganter, jijujitsuartiger Befreiungsschlag. Ein rhetorischer Prankenkrallenhieb: Die Lähmung und Aussperrung böser, verbaler Gewalt einer aggressiv-leidenden Mutterfigur.

greetse
ww

Antwort geändert am 05.10.2020 um 18:04 Uhr

 monalisa schrieb daraufhin am 05.10.20:
Danke fürs Zurückkehren und die detaillierten Erläuterungen, ja etwa so habe ich es auch verstanden, und der Mix gefällt mir 😊!
Liebe Grüße
Jo-W. (83)
(05.10.20)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 monalisa äußerte darauf am 05.10.20:
Da hast du wohl recht, Jo, es bleibt zu Vieles auf der Strecke, denke ich, Möglichkeiten werden ausgesperrt.

Danke und liebe Grüße
mona

 Moja (05.10.20)
Starke Bilder!
Bin ganz bei dem Kind, staunend über seine Lebensklugheit und die Verwandlung der Szene.

2. Vers, 3.Zeile finde ich etwas sperrig, denke eher an

sperrt sie mich aus
denn ich bin schuld
genüge nicht

Lieben Gruß,
Moja

 monalisa ergänzte dazu am 05.10.20:
Ja, ja, Moja, es ist nicht von der Hand zu weisen, der Vers mit dem Nichtgenügend ist sperrig, war von mir als Wink in Richtung Benotung in der Schule gedacht. Da habe ich wohl zu viel weggekürzt - oder zu wenig, wenn ich diesen Anklang ganz fallen lasse. Mir erschien die "Schule des Lebens" mit Überbetonung auf Leistung und Bewertung (durch andere) ein wichtiger Punkt, um auch ein wenig gesellschaftlich-strukturelle Probleme hinzuweisen. Ich überlege jetzt noch, ob ich deinem Vorschlag folgend das Sperrige entschärfe, Schulversagen präzisiere, oder ...irgendwo ganz neu ansetze.

Vielen Dank für deinen Denkanstoß,
liebe Grüße
mona

 monalisa meinte dazu am 06.10.20:
Nach einmal überschlafen noch mal ich: Was würdest du davon halten?

sperrt sie mich aus
gibt mir die schuld
an ihrem schmerz

ich habe versagt
deutschklausur: nichtgenügend
zu kreativ – zu viele fehler

Was meinst? Danke noch mal, liebe Grüße

 Moja meinte dazu am 06.10.20:
Liebe Mona, mich beschäftigte Dein Gedicht auch weiter, vorschlagen wollte ich Dir die Zeile:

genüge ihr nicht

Die Verse sind perfekt, ich würde nichts weiter dran ändern, die Situation steht mir sofort vor Augen, besser kann man das Gefühl des Kindes nicht ausdrücken - versagt zu haben aus Sicht der Mutter, Liebesentzug bei mangelnder Leistung, trotzdem hat das Kind die Kraft und Klugheit sich von der Demütigung nicht einschüchtern zu lassen, es lernt eine wichtige Lektion für das Leben, wird früh für sich selbst verantwortlich.

Ist es wirklich wichtig die Deutschklausur zu erwähnen? Hier geht es nur um Mutter und Kind, egal, was das Mädchen verpatzt hat, die Mutter steht nicht hinter ihm, entzieht ihm ihre Liebe, ermutigt es nicht .

"zu kreativ - zu viele Fehler"

- auch sperrig, was willst Du mit "zu kreativ" sagen?
Vermutlich, dass das Mädchen besondere Talente hat, die nicht gewürdigt werden. Das kommt aber sehr gut heraus durch die Haltung des Mädchens, die von da an die Mutter ausschließt.

Kannst du damit etwas anfangen?
Herzlichen Gruß,

Moja

Antwort geändert am 06.10.2020 um 10:40 Uhr

 minze meinte dazu am 06.10.20:
liebe Mona, ich finde es ist sehr klar, wozu der bezug nichtgenügend (in Deutschland vll anders als in Österreich ist es "ungenügend") steht. den kontext deutschklausur aufzudröseln würde mich aus der situation wegführen, die verdichtung stören..ich kann auch so vorstellen, wie das mädchen mit der klausur heimkam. und die offenheit, dass einerseits das nichtgenügend eine note ist und andererseits eben die gesellsch.bewertung und ein nichtgenügend gegenüber der mutter - die vieldeutigkeit ist wichtig!
LG

 FrankReich meinte dazu am 06.10.20:
Apropos Schule des Lebens, wäre "ungenügend" da nicht sogar treffender?
Ciao, Frank

 monalisa meinte dazu am 06.10.20:
Hallo Moja und Minze, ich bin sehr froh, dass ihr mein Gefühl bestätigt, die Deutschklausur nicht weiter auszubreiten, wollte das aber gern abgeklärt haben.
Momentan schwirrt mir etwas wie "bin durchgefallen: nichtgenügend" im Kopf rum. Von der Schulnote möchte ich mich, so sperrig das sein mag, nur sehr ungern trennen. Ich denke, dann könnte ich auf "ich habe versagt" vezichten, wäre ja im durchfallen enthalten.

Die sperrige Strophe, Moja, könnte ich mir dann so vorstellen:

sperrt sie mich aus
gibt mir die schuld
bin durchgefallen: nicht genügend

Mal sehen, was da noch kommt, und ob das besser ist?
Euch beiden lieben Dank, ihr steht ganz oben auf meiner Lieblingskommentator*innen-Liste 😉😊!

Liebe Grüße
mona

Antwort geändert am 06.10.2020 um 19:39 Uhr

 monalisa meinte dazu am 06.10.20:
@ Ralf, die Schulnote "ungenügend" gibts bei uns in Österreich nicht, dafür heißts "nicht genügend", umgangssprachlich auch "Fünfer", "Fleck", "Pinsch" ... genannt 😉!

Liebe Grüße
mona

 minze meinte dazu am 06.10.20:
Sehr gerne.für mich reicht das nichtgenügend,es impliziert das durchfallen.und versagen.ich gebe dir das gerne zurück mit der wertschätzung von dir als kommentatorin.

 monalisa meinte dazu am 08.10.20:
Danke minze, ich werde mich wohl für "durchgefallen" und "nicht genügend" entscheiden, auch wenn das ein bisschen doppeltgemoppelt ist und der überlange Vers hervorsticht. An dieser Stelle darfs für mich ein bisscherl mehr sein 😉!

Liebe Grüße
mona

 minze meinte dazu am 08.10.20:
tatsächlich ist es für mich runder: das durchgefallen zusammen mit dem nichtgenügend - das durchgefallen ist eine brücke, aber auch vertiefung zu "schuld"(zuweisung) und dem "nichtgenügend"

und wenn dir das betonen wichtig ist, sowieso ja. überlängen an sich finde ich überhaupt nicht störend, ich bin ja eh nicht so der formale äh... typ ;)

 monalisa meinte dazu am 08.10.20:
Dankeschön für deinen (finalen) Zuspruch 😊!

 Vaga (05.10.20)
Ein 'Wendepunkt' (im Leben des Kindes) wird hier sehr gut auf den Punkt gebracht. Die Flucht in ein 'anderes Leben', in dem das später erwachsene Kind vermutlich auch immer suchen - evtl. vielleicht sogar niemals finden - wird, was es damals so dringend brauchte. LG - Vaga

 monalisa meinte dazu am 06.10.20:
Danke Vaga, in jedem Fall scheint diese Episode Weichen fürs Leben (ein anderes Leben) gestellt zu haben und es nachhaltig zu beeinflussen.

Liebe Grüße
mona

 Judas (05.10.20)
Interessante Geschichte, die da mit wenig Worten gekonnt erzählt wird.

 monalisa meinte dazu am 06.10.20:
Oh, danke für das Kompliment, Judas, freut mich!

Liebe Grüße
mona

 eiskimo (05.10.20)
So lernt man früher oder später, dass die Großen nicht grenzenlos zur Verfügung stehen. Eltern haben auch einen Anspruch auf ein eigenes Leben.
Ich sehe Deinen Text eher positiv, sozusagen als Grenzerfahrung.
lG
Eiskimo

 monalisa meinte dazu am 06.10.20:
Hallo Eiskimo, ich denke, ich verstehe deinen Beitrag nicht ganz, es sei denn, ich übersehe die enthaltene Ironie. Es geht ja nicht darum, dass Erwachsene immer verfügbar sein müssen, müssen sie natürlich nicht. Sondern darum, dass hier massiver Druck, subtile psychische Gewalt ausgeübt wird, und wie sich das Kind distanziert, drunter wegduckt und entwischt.

Liebe Grüße
mona

 eiskimo meinte dazu am 06.10.20:
Das widerspricht sich m.E. nicht. Es ist eine Art Machtkampf...
Aber vielleicht spielen da bei mir auch eigene Erfahrungen mit ´rein..
lG
Eiskimo

 minze meinte dazu am 06.10.20:
aus einem Machtkampf Beziehung zu machen oder aus der Beziehung die Machtkämpfe zu ziehen. das ist wichtig, um sich nahe zu bleiben und zu kommen. auch in und mit Grenzziehungen.

mh ich will keine pädagogische Diskussion aufmachen. aber kann nicht still halten (malwieder)..

 AvaLiam (06.10.20)
Einmal habe ich - weil ich glaubte, die Situation verlange dies, meine Tür abgeschlossen.
Mein Kind war so am weinen und verstört, dass in "unserem Haus" nie wieder eine Tür verschlossen wurde.

Liebe Grüße - Ava

 monalisa meinte dazu am 06.10.20:
Danke, liebe Ava, für deine offenen Worte.

Liebe Grüße
mona

 minze (06.10.20)
sperrt sie mich aus
denn ich bin schuld
habe versagt: nichtgenügend


ich überlege gerade, wie die Erfahrungswelt des Mädchens spürbarer wird, wie es für mich stimmiger wird, wie sie in evtl. kindlicher Sprache, die Situation aufgesetzt bekommt, empfindet. Das „denn“ ist mir vielleicht zu erwachsen, das „habe versagt“ auch, ich glaube, ich würde eine kindlichere Sprache oder eine abgespeckte authentischer, lebendiger empfinden..Hm, ein paar Gedanken:

sperrt sie mich aus
sagt ich bin schuld - unterstreicht, dass das Mädchen es hört
bin nichtgenügend

sperrt sie mich aus
mama sagt ich bin schuld
ich bin ungenügend

sperrt sie mich aus
ich bin schuld
habe nichtgenügend

ich lausche – weine
drücke die klinke
nichts rührt sich


Finde ich sehr gut, die erste und letzte Strophe übrigens auch, habe dir ja schon mal dazu geschrieben.

Diese hier, da bräuchte ich noch mehr vielleicht eine Hinleitung, weil nun die erwachsene Perspektive kommt:

dann wende ich mich ab
mache mich auf in
ein anderes leben


Schließlich, später, endlich…. anstatt „dann“ ? das schafft für mich gerade gefühlt eine größere Distanz. Das „dann“ ist doch sehr in dieser Situation drin und da ist dann fast die Wandlung zur erwachsenen Frau-Perspektive für mich schwer zu stemmen. Es kann aber auch den Reiz des Gedichtes ausmachen, dieser Wendepunkt/Umdrehen der Situation ist ja dein spannender Kniff und Thema.

Liebe Grüße

Kommentar geändert am 06.10.2020 um 10:43 Uhr

Kommentar geändert am 06.10.2020 um 10:44 Uhr

 monalisa meinte dazu am 06.10.20:
Hey, danke, dass du dir so viele Gedanken gemacht hast 😊!
Wenn du weiter oben bei meiner Antwort an Moja mitliest, da mache ich einen Vorschlag, um ein bisschen nachzuschärfen.
Ziemlich sicher bin ich, dass ich aus
ich bin schuld ein (sie) gibt mir die schuld
machen werde.
Kindliche Sprache, denke ich, braucht es eigentlich nicht, da ja von einer Erwachsenen im Rückblick (wenn auch im historischen Präsens) erzählt wird. Und ich glaube auch, dass ich beim recht unspektakulären "dann (wende ich mich ab)" bleiben werde, die eigentlich Wende passiert für mich nicht so plötzlich, sondern so nach und nach. Da schwingt anfänglich auch einfach Resignation mit ... Ich weiß nicht, wie ichs erklären sollt. Jedenfalls hilfst du mir sehr, mir selbst klarer zu werden.

Vielen Dank für die wertvollen Anregungen und Vorschläge.
Liebe Grüße
mona

 minze meinte dazu am 06.10.20:
:) hm ja, manchmal helfen einem gerade die anderen Impulse eines Lesers, einen zu bestätigen, was einem selbst wichtig und richtig ist, in Abgrenzung /Auseinandersetzung.
Liebe Grüße

 monalisa meinte dazu am 06.10.20:
😉 Danke!

 regenfeechen (06.10.20)
Die Verzweiflung des Kindes, so deutlich zu spüren....
nicht gut genug zu sein.
Dann aber die Kraft in ein neues Leben aufzubrechen, um sich selbst "zu retten"
um vielleicht später einmal die Kraft und Größe zu haben der Mutter zu verzeihen?
liebe Mona, du hast hier mit wenigen Worten die psychische Not vieler Kinder beschrieben, und nicht alle schaffen es, den nötigen Abstand zu schaffen um sich selbst zu retten.
Danke für den großartigen Text
und einen lieben Gruß vom Regenfeechen

 monalisa meinte dazu am 06.10.20:
Ja, Regenfeechen, etwa so war es von mir gedacht, und vielen Dank für dein schönes Lob.

Liebe Grüße
mona

 Quoth (06.10.20)
Hallo, Monalisa, Dein Text ist berührend auch für mich - aber mit einem Unterschied: Ich gebe dem Kind nicht Recht. Ich glaube, es ist einem Missverständnis aufgesessen. Was Du beschreibst, ist eine Mutter mit einem Migräneanfall (abgedunkeltes Zimmer, Tür abgeschlossen, um absolute Ruhe zu haben). Solche Anfälle werden nicht durch eine schlechte Schulzensur der Tochter ausgelöst - dieses Zusammentreffen ist zufällig und wird von dem Kind missdeutet. Es liegt kein Vorwurf im Verhalten der Mutter. Migräne fällt wie ein epileptischer Anfall über sein Opfer her. Das wusste die Tochter nicht und hat deshalb ihre Entscheidung getroffen. Wäre ich ähnlich unwissend gewesen, ich hätte meine Mutter jahrelang einmal monatlich aus meinem Leben ausschließen müssen. Dies ist keine literarische, sondern eine existenziell-medizinische Kritik, ich hoffe, die ist auch erlaubt!
Gruß Quoth

 monalisa meinte dazu am 06.10.20:
Hallo Quoth, es ist bereichernd und spannend, wenn ein Text, aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, vielseitig schillert. Deshalb danke ich dir herzlich für die von dir beleuchtete Facette. natürlich könnte es Migräne sein, die die Mutter zu einer Auszeit zwingt. Natürlich könnte das Kind, die Situation missverstanden haben. Ich weiß aus eigener Erfahrung, welche verheerenden Auswirkungen Migräne hat, dass sie oft zu völliger Untätigkeit zwingt. Dann aber wäre die Mutter, als erwachsene Frau, dem Kind gegenüber in der Pflicht, dieses Missverständnis aufzuklären, wenn sie 's im Moment nicht schafft, dann wenigstens hinterher. Ich weiß auch aus eigener Erfahrung, dass schon sehr kleine Kinder das gut verstehen, ihr Verhalten rüchsichtsvoll anpassen und sich selbst geraume Zeit still beschäftigen können. Eine Elfjährige ist dazu ganz bestimmt in der Lage. Denkst du nicht auch?
Hier wurde aber auch später nichts erklärt, denn es ist ja ein Rückblick auf damals.
Ich denke auch, dass es nicht darauf ankommt, dem Kind Recht zu geben oder die Mutter zu verteidigen. Ich denke, da ist einfach etwas schiefgegangen, das nicht ohne Konsequenzen blieb.

Und sachliche Kritk jeder Art ist erlaubt und erwünscht. Wie du hier deine eigenen Erfahrungen eingebracht hast, schätze ich und danke dir für deine Offenheit.

Liebe Grüße
mona

 Quoth meinte dazu am 08.10.20:
Freut mich, Mona, dass Du mit meinem Kommentar was anfangen konntest. Ich würde den Text nicht "verschärfen", sondern in der Schwebe lassen, damit er, wie Du sagst, "vielseitig schillert". Gruß Quoth

 monalisa meinte dazu am 08.10.20:
Danke Quoth, ich denke, das mach ich 😊!
Liebe Grüße

 Moja (07.10.20)
Antwort auf Deine letzte Nachricht (weiß nicht, wo es hingehört):

"Die sperrige Strophe, Moja, könnte ich mir dann so vorstellen:

sperrt sie mich aus
gibt mir die schuld
bin durchgefallen: nicht genügend"

Das überzeugt mich, liebe Mona, und hat auch einen guten Klang, die Worte fließen...

Hier verstehe ich, dass das Mädchen der Mutter und der Schule nicht genügt, ohne weitere Erklärung.

An Migräne dachte ich auch zuerst, allerdings wird aus der Sicht des Mädchens klar, dass es um ein "Schulversagen" geht, das könnte natürlich auch der Trigger sein, spielt aber keine Rolle, denn das Mädchen ist die Hauptperson, wie sie mit der Situation umgeht, darum geht's.

Als Mutter, die unter Migräne leidet, könnte sie trotzdem noch zu dem Kind etwas Ermunterndes, Tröstendes sagen, bevor sie das Kind sich selbst überlässt, das macht den Unterschied aus.

Auf meiner Lieblings-Lyrikerinnen-Liste stehst Du auch ganz oben, danke & Knicks!

Liebe Grüße,
Moja

 monalisa meinte dazu am 08.10.20:
Vielen Dank noch mal, Moja! Ich denke, so werd ichs machen 😊!
Liebe Grüße
mona
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