Laterne, Laterne - Sonne, Mond und Nacht

Gedankengedicht zum Thema Nacht

von  AvaLiam



Das Gewitter ist nah.
Das Laternenlicht wirft
hektische Schatten.

Sie grummeln
und flüstern,
und wispern
und schweigen.

Ein Grollen,
ein leises - die Leere
meiner Stille bricht.

Es zuckt durch
dunkelnde Gedanken,
rollt Mühlensteine
hinterm Herz.

Es stürzt der Regen,
sich zu schütten
auf mein Leben,
auf alle Spuren,
vom Tag
und vom Tag davor.

Die noch nicht
trockenen Farben...

- verwischt -

Das schmutzige Weiß
mit Herzblut und Pech...

- vermischt -

Das Gewitter ist da.
Die Laterne...

- erlischt -



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Kommentare zu diesem Text


 Thomas-Wiefelhaus (06.10.20)
Kann mich in manche Zeilen rein fühlen, in andere nicht.
Verstehe nicht alles.
Besonders die Form und die letzten Zeilen gefallen mir!

Gewitter sind für mich persönlich sehr entspannend. Wenn ich im trockenen sitze! Hier scheint das nicht der Fall zu sein.

Ach so! Herzlichen Glückwunsch zu deinem heutigen Geburtstag!

Kommentar geändert am 06.10.2020 um 06:16 Uhr

 AvaLiam meinte dazu am 07.10.20:
Hallo Thomas

Vielen Dank für deine Worte und Betrachtung, wie auch für die Empfehlung.

Ich persönlich habe mir abgewöhnt, mir unverständliche Teile eines Gedichtes auseinanderzulegen. Ich verstehe auch nicht immer alles - und auch nicht immer sofort.

Gedichte sind für mich Gegenstand eines Prozesses, der beim Lesen im Leser stattfindet - öffnet Gedanken oder innere Türen, das Herz und manchmal auch kleinere, verschlossene Abgründe oder Gärten.

Das ist wie mit Liedern. Man versteht den Text oft nicht und dennoch können sie ganz tief berühren.

Das von mir und wie ich Gedichte lese - und somit auch versuche, zu schreiben.
Wäre immer alles sofort klar - wäre der Prozess nach dem Lesen nicht so beweglich.


Tatsächlich begann der Text mit einem leisen Gewitter - gleichzeitig hat sehr viel in mir gearbeitet.... Wut, Enttäuschung, Angst... dunkle Bilder....
Als das Gewitter ins Finale ging, kam das einem Weltuntergang gleich. So war auch meine Angst sehr groß, trieb mich in noch dunklere Bilder und hatte etwas Beispielhaftes für manche Stationen und Fahrten meines Lebens.

dann schrieb ich diesen Text.


Es ist also eine Mischung aus einem wirklichen Gewitter und wie ich es empfunden habe, wie auch dem "Gewitter" meiner Gedanken und Emotionen,

Vielleicht konnte ich meine eigenen Beweggründe etwa auf-klären.

Herzlichsten Dank auch für deine Glückwünsche.

Liebe Grüße - Ava

 regenfeechen (06.10.20)
Liebe Ava
das Gewitter des Lebens erschüttert so manchen Menschen
bis ins Herz hinein, Schatten die immer wieder auftauchen........möge eine hell leuchtende Laterne siegen über die dunklen Schatten
dir einen lieben Gruß vom Regenfeechen

 AvaLiam antwortete darauf am 07.10.20:
Hallöchen


Ja - das Leben ist nicht nur eitel Sonnenschein....
...da kannst schon mal heiß hergehen und mächtig krachen...

Danke für deine Worte und liebe Grüße - Ava
Sätzer (77)
(06.10.20)
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 AvaLiam schrieb daraufhin am 07.10.20:
So langsam kennt ihr mich.


Genauso wars gemeint...
Eine Spiegel eines realen Gewitters, einer inneren Auseinandersetzung wie auch einer schwierigen Lebensphase.

Danke fürs Betrachten


Herzlich - Ava
Stelzie (55)
(06.10.20)
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 AvaLiam äußerte darauf am 07.10.20:
Ja - liebe Kerstin - das ist sie.
Und der Regen hat sooo sehr gefühlt. :-D


Sei herzlich gegrüßt.
Andrea
Al-Badri_Sigrun (61)
(07.10.20)
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 AvaLiam ergänzte dazu am 07.10.20:
Liebste Sigi,

und die Pinsel, die diese Bilder malen, sind zwar schon ausgefranst und abgeranzt, struppig und bleiben festen Linien und Streifen nicht mehr treu, doch sie malen immer noch...

Sogar ohne Farben...


Herzliche Grüße - Andrea

 EkkehartMittelberg (07.10.20)
Liebe Andrea, inwieweit das Gewitter lösend wirkt, bleibt offen.
Das Gedicht ist jedenfalls sehr gut, denn der lebhafte Rhythmus und die beweglichen Metaphern entsprechen der Dynamik des Gewitters.
Herzliche Grfüße
Ekki

 AvaLiam meinte dazu am 07.10.20:
Lieber Ekki,

ich bin erleichtert, um die Grundsatzdiskussionen von festgelegten Kriterien und Stilmitteln ein weiteres Mal drumherum gekommen zu sein.

Ich hatte die Bilder - aus einem ziemlich lebhaften Gewitter (und nicht nur vor dem Fenster) - und habs genauso festgehalten,wie ich es empfunden habe.

Schön, dass die Authentizität in deinen Augen hier der Norm überwiegt.

Herzlichst - Andrea
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