Das Kaffeetassenersatzschrankfach

Skizze zum Thema Familie

von  DanceWith1Life

Zugegeben, wir hatten genug Porzellantassen.
Aber die waren laut unausgesprochener Haushaltsdirektive für den ausschließlichen Gebrauch innerhalb der Wohnung bestimmt. Und so kam es, dass die ersten Plastikbecher unseren Küchenschrank besetzten.
Sie kamen zu zehnt, weil dann billiger.
Woolworth, brauche ich wohl nicht mehr zu erwähnen.
Versteht sich von selbst.
Die Küchentür war längst wieder repariert und unsere gelegenlichen Streitigkeiten, gingen ohne Sachschäden über die Bühne.
Das heisst bis auf einmal, was mindestens genauso viel Gelächter auslöste.
Wieder war ich es, der darin verwickelt wurde.
Und diesmal habe ich keinen blassen Schimmer mehr, worum es ging. wahrscheinlich
komplett verdrängt, was den Wutausbruch auslöste.
Es war wieder in der Wohnküche, so würde man es heute nennen, damals allerdings gab es dieses Wort noch gar nicht, zumindest habe ich es nie gehört. Die Wohnungen waren auch bedeutend billiger.
Es war eine typische Alltagsszene in unseren Wohnräumen und dann war ich zur falschen Zeit in der Küche.
Es gab einen kurzen Wortwechsel und ich denke, ich habe einer ihrer seltenen Anhragen an mich nicht entsprochen.
So würde das ein Analytiker vielleicht formulieren, um dann darüber reden zu können, wie wir das verbessern könnten.
Das wäre ziemlich aufwendig und würde nichts bringen.
Denn unser Alltag spielte in einer ganz anderen Tonart.
Und diese Tonart lag und entsprach uns.
Und wir hatten auch kein Problem damit.
Aber es gab auch Streit und der war nicht so wichtig, wichtig war, danach die Tonart wieder zu finden.

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