Holundersuppe und Pilze

Text zum Thema Nachdenkliches

von  AvaLiam

Ein weißes Blatt Papier lag vor mir und verlangte nach Tinte.
Kurz überlegte ich und beschloss, kein Herbstgedicht zu verfassen.
Jenes zu schreiben, bedingte, sich dem Ausklingen des Jahres langsam vertraut zu machen, rückblickend ins Jahr zu schauen und die Ernte in seinen Händen zu halten.
Das fällt mir dieses Jahr sehr schwer.
Die Hände sind fast leer und können nicht greifen, was der jämmerliche Rückblick dokumentiert.
Das Erntedankfest glich einer Farce.

Der Wunsch, dieses Kapitel als Finale der 20er-Jahre des neuen Millenniums schließen zu können, ist groß. Doch wehre ich mich entschieden gegen die Vorstellung: "Das wars."
Nein - das ist es nicht gewesen!  Da muss noch irgendetwas sein!

Mit der Unzufriedenheit eines verlorenen Jahres machte ich mich also verbissen an meinen verpassten Frühjahrsputz. Dazu gehörte für mich auch, auf die Notwendigkeiten der Schubladeninhalte zu blicken.
Ich zog eine nach der anderen auf, um immer und immer wieder auf die gleiche Frage zu stoßen: "Wann habe ich das das letzte Mal benutzt?"
Dieses Jahr? Letztes Jahr? Oder? Moment. Das ist doch von... Ach quatsch - klar, das hab ich doch auf dem Trödel gekauft. Damals, als ich noch verheiratet war.
Der Verkäufer war so dumm und hat es mir für 2 Euro gegeben. Dabei wurde es allgemein gehandelt zwischen 15-20 Euro und heute manchmal mehr.
Oh man, ist das lange her. Die Scheidung, 2007.
Mehr als 13 Jahre lag dieses Teil nun schon in dieser Schublade, eine von 4 weiteren, zwischen allerhand anderen Dingen, die verloren, wie dieses Jahr, abgelegt ihr Dasein fristeten und warteten, genutzt zu werden.

Ich entnahm das DDR-Waffeleisen, was mir manche ungemütlichen Tage meiner Kindheit versüßt hatte. Der Duft nach frittiertem Teig, Puderzucker und Erinnerungen legte sich über die leeren Seiten meines Tagebuches 2020.
Neben dem Waffeleisen lag eine uralte Kelle aus Aluminium, voller Macken und sichtlich verbogen.
Wie ich nach ihr angelte und sie herauszog, wurde mir wieder bewusst, warum sie in der Schublade liegt, seit vielen Jahren, am gleichen Platz.
Die Nieten halten Kelle und Stiel nur noch locker zusammen. Ein Gebrauch scheint riskant.
Doch in ihren Kerben finden sich Erinnerungen an Holundersuppe, die ich hasste, da es eine stupide Arbeit war, die einzelnen Beeren sorgsam abzupulen, ohne Stiel und sie dabei nicht zu zerquetschen; Erinnerungen an Saucen von Tomaten und Gulasch, die ich liebte, wie meine Mutter sie machte und sparsam über Kartoffeln und Nudeln gab.
Manchmal tauchte die Kelle ein in eine Sauce aus Pilzen, die wir selbst gesammelt hatten im Wald.

Selbst um diese hat mich das Jahr betrogen, da ich so viele Tage ging, sie zu suchen, zwischen Hoffnung und Vorfreude und Angst vorm Begreifen, was meine Augen längst sahen.
Dieses Jahr ist kein gewöhnliches Jahr. Gewiss nicht. Dieser Sommer kein gewöhnlicher gewesen. Es fehlte den Blaubeeren an Blau, den Brombeeren an Schwarz, den Erdbeeren an Rot und ja, wenn ich jetzt hinausschaue auf die Bäume vorm Fenster, fehlt den Blättern das  Bunt.

Ich fand im Sommer oft Erfrischung im Schatten von Kiefern und Fichten, die Decke gefaltet im Rucksack, sie zu legen auf Moos, neben dem kleinen Bach, der schon viele Gedanken fort trug in Bilder hinein, die ich so gern beschrieb.
Wie oft pflückte ich früher auf meinem Weg einen Apfel und biss so fröhlich und kindlich hinein, die süße Lebensfreude zu schmecken.
Heute biss ich mir die Zähne aus an den Früchten des Jahres.

Was ich diese Tage fand, in diesem und in jenem Wald, waren Skelette, morsch und keine grüne Nadel mehr an ihrem Leib, der diesem Jahr zum Opfer fiel.
Es wurde licht zwischen den Stämmen, die nach dem Himmel strebten und vergaßen, wie erdverbunden ihre Wurzeln waren, doch nicht graben konnten nach dem Grund, durch den Wasser fließt.

Ich vermisse den Wald, meinen Wald. Wie ich ihn kannte, jeden Baum, jeden Teppich aus Moos, jeden Platz, an dem sich Pilze auszubreiten wünschten, Jahr für Jahr.
Und was bleibt?

Nichts.
Nur die Stille des Windes, der widerstandslos durch die Leere toter Bäume streicht.
So, wie meine Hand über dein Gesicht, als du im Koma die Zeit verschlafen hast.

Traurig legte ich die Alu-Kelle und das Waffeleisen zurück. Mein Blick wanderte über 5 ausgezogene Schubladen mit allerhand Krempel.
Selbst eine kleine leere Flasche Feigling entdeckte ich als Andenken an meine erste große Liebe. 
Ja, so sind wir Frauen wohl.
Man sagt, man solle sich von Dingen trennen, die man 2 Jahre nicht benutzt hat.
Was zählen dabei verlorene Jahre?
Was zählen Erinnerungen?

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Kommentare zu diesem Text


 franky (16.10.20)
Hi liebe Ava

Ein so schöner Text, mit so vielen Bildern, sie wecken auch in mir Erinnerungen, aus der Zeit, wo ich die Natur noch sehen konnte.

Sei ganz lieb gegrüßt von Franky

 AvaLiam meinte dazu am 19.10.20:
Hallo Franky und lieben Dank.

Ich freue mich, wenn sich deine Erinnerungen ins Gedächtnis gerufen haben.

Herzliche Grüße - Ava

 TassoTuwas (16.10.20)
Hallo Ava,
ja, wir brauchen Erinnerungen, so wie ich beim Lesen spontan an Johannisbeeren erinnert wurde. Die schwarzen hasste ich, denn die musste man einzeln pflücken, dass ging kaum voran.
Nur mit Erinnerungen können wir zwischen leicht und schwer, gut und böse und zwischen liebenswert und abscheulich urteilen. Ohne Unterscheidung, was bliebe da noch übrig von unserer Einzigartigkeit?
Vielleicht braucht es so ein Jahr, um uns an das als nichtig und längst vergessene wirkliche Leben zu erinnern.
Du weist ja die Hoffnung
Herzliche Grüße
TT

 AvaLiam antwortete darauf am 19.10.20:
Ja - mein lieber Tasso,

die Hoffnung.... und die vielen - scheinbar unbedeutenden - Erinnerungen, die in Schubladen liegen und am Ende des Jahres weiße Tagebuchseiten füllen.

Das macht die Leere etwas bunter.

LG - Ava
Noch (74)
(16.10.20)
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 AvaLiam schrieb daraufhin am 19.10.20:
Ja, im Grunde ist das egal.
Grundtenor war es jedoch, tatsächlich jeden in seine eigenen Schubladen, Erinnerungen und Emotionen blicken zu lassen.

Ich denke, ein paar leere Seiten hat jeder in seinem Buch 2020.

Vielen Dank und liebe Grüße - Ava
INS (55)
(16.10.20)
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 AvaLiam äußerte darauf am 19.10.20:
Ja, Herr INS - so war es gedacht...
...ein Innehalten und Aufspüren des eigenen Rückblickes.
Auch dein Kommentar fasst in seinen eigenen Bildern und Beispielen auf, wie viele dieses Jahr erlebt haben und was ihnen fehlt.
Wie gut, wenn es da lebendige Erinnerungen gibt, die die Leere füllen können.

Und ein bisschen Hoffnung gibt es ja noch bis zum Spätherbst.

LG - Ava
Fisch (55)
(16.10.20)
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 AvaLiam ergänzte dazu am 20.10.20:
Lieber F.,

es ehrt mich, Ihre Zeilen so wohlwollend in ihrer behütenden Weisheit vernehmen zu dürfen.
Und Sie haben ganz sicher recht - niemand umsegelt die Erde, weilt er immer im selben Hafen, in den selben Gewässern..
Da ich selbst fließende Gewässer bevorzuge denn stehenden und stinkenden Tümpeln, vornehmlich aus zerflossenem Selbstmitleid, betrachte ich stets jedes meiner Worte als gesagt.
Gesagt ist gesagt - und hinter mir. Jedes gesprochene/geschrieben Wort führt mich also weiter auf meiner Reise und bleibt hinter mir.
Manche Zeilen bauen einen Hafen - manche versickern im Flachwasser des Lebens, da ihnen die Tiefe und der Grund fehlt.

Und Sie haben natürlich recht, dass auch diese Zeit nur ein solcher Hafen sein kann und noch so manches Meer überquert, manches Segel gesetzt werden will.

So war es mir in aller erster Linie ein Verlangen, die beklagten Bilder und leeren Seiten des Tagebuches 2020 aller mich umgebenden Seelen festzuhalten als vorläufige Jahresabrechnung.
Manchem ist es nicht gegeben, seinen Hafen selbst zu bauen und kann so einfach drauf verweisen.

Wir werden natürlich noch ein wenig an den letzten Quartalsrechnungen arbeiten und bereiten den Jachthafen vor, der mit den nächsten 24 Monaten entstehen soll/wird.

Sie sind herzlich eingeladen, in einer ruhigen Bucht abseits des Schifffahrtverkehrs von Zeit zu Zeit herumzudümpeln. :-D

Hochachtungsvoll - Ihre Ava L.

Antwort geändert am 20.10.2020 um 22:49 Uhr

 Dieter_Rotmund (16.10.20)
Geradezu eine Anti-Spannungsidee, einen Erzähler, der darüber grübelt, kein Herbstgedicht zu schreiben, dann vergammeltes Zeug aus den Schubalden zieht, das Ganze garniert mit abhegalfterten Metaphern...
Sorry, rein handwerklich ist es okay, aber inhaltlich furchtbar dröge.
Es gibt übrigens die schöne, stilverbessernde Konvention, alle Zahlen bis 12 auszuschreiben. Dann sieht der Text auch nicht so nach Einkaufszettel aus.

 AvaLiam meinte dazu am 20.10.20:
Hallo Dieter.

Ja, ein Gruselschocker ist es wohl nicht - da hast du natürlich absolut Recht.
Sollte auch keinerlei Unterhaltungswert besitzen. Vielleicht kann man ggf. auch eine solche Kategorie hier einführen, wohin man langweilige Texte schieben kann, die einfach einem anderen Auftrag folgen, für den du, wie einige andere auch hier nicht offen bist.
Dann stehlen wir keine Zeit und enttäuschen keine Erwartungen von Unterhaltung suchenden Lesern.

Wobei ich deinen Kommentar wirklich sehr passend finde.
Immerhin hast du es auf den Punkt gebracht, was mich ehrlich gesagt freut, da es zeigt, dass genau die Message angekommen ist. Dröge. So war dieses Jahr. Und würde ohne Erinnerungen noch viel, viel grauer und dröger sein, als es ohnehin schon war.
Message angekommen. :-D Ziel erreicht. :-D

Nein - im Ernst. Ich weiß, was und wie du es meinst.
Kommt aber auch immer auf die Intention zum Schreiben an.
Und da passt es eben oft nicht zwischen den Menschen.
Selbst das beste Steak wird einen Veganer nicht überzeugen und ein Fleischliebhaber wird sich von Soja verars**** fühlen.
So ist das eben.

Ich danke dir für den Hinweis auf das Ausschreiben der ersten zwölf Zahlen. Das war mir tatsächlich völlig neu und ich freue mich, wieder etwas dazugelernt zu haben.
( Wird noch geändert, also die Zahlen . )

Liebe Grüße - Andrea

 Moja (16.10.20)
Ein verlorenes Jahr, liebe Ava?
Verluste, Aufräumen, Altes neu betrachten, eine große Unzufriedenheit und Traurigkeit - so vieles taucht auf in den Gedanken, die durch mehr als Holunder und Pilze zusammengehalten werden, lese ich in Deinem Text. Erinnerungen reichern das Leben an, verleihen ihm Würze, ist das ein kleiner Trost?

Mitfühlenden Gruß,
Moja

PS. Zahlen ausschreiben, liest sich besser

 AvaLiam meinte dazu am 20.10.20:
Danke auch dir, Moja, für den Zahlentipp.

Ja, ich denke schon, dass das ein Trost ist und über leere, weiße Tagebuchseiten retten kann.
Das Jahr ist noch nicht ganz zu Ende. Vielleicht kann man manches noch wenden, den Blick wieder für etwas schärfen, was vergessen war und doch noch irgendwo in uns lebt.

Ich für meinen Teil kann das ganz gut und hoffe, dass es all die Menschen um mich herum auch irgendwie können und doch noch ihren Frieden in diesem Jahr finden.

Herzlichste Grüße - Ava

 EkkehartMittelberg (16.10.20)
Hallo Andrea, Erinnerungen sind der Stoff, aus dem Kunstwerke entstehen. Gleichgültig, ob sie beflügeln oder lähmen, das tut der Kunst keinen Abbruch, wenn sie nur authentisch gestaltet werden wie deine Erinnerungen.
Erinnerungen, die im Leben wenig zählen, können, trasformiert zur Kunst, sehr gewischtig sein.
Inspirierte Grüße
Ekki

 AvaLiam meinte dazu am 20.10.20:
Lieber Ekki,

ja, meistens sind es die kleinen Erinnerungen, die scheinbar unbedeutende Anteile in uns selbst am Leben erhalten und uns das Gefühl des Ganzheitlichen erwecken.

Möge sich in dieser besonderen Zeit jeder an etwas erinnern können, dass leere Seiten und auch das Herz füllen kann.

Herzliche Grüße - Andrea

 TrekanBelluvitsh (17.10.20)
Das interessante an uns Menschen ist ja: Auch ohne die Empfindung eines verlorenen Jahres, lägen die Dinge in der Schublade, unbeachtet, doch gleich alt und mit denselben Geschichten.

 AvaLiam meinte dazu am 20.10.20:
Ja - das ist ganz sicher so.
Doch die Leere lässt uns nach diesen Erinnerungen greifen und hält sie so lebendig.
Ohne "verlorene Jahre" wären sie längst verblasst - ausgeblichen in der Sonne des Lebens.

So haben auch trübe Zeiten ihren Wert - und lassen uns manches mit anderen Augen betrachten.

Danke dir für deine Zeit und deine Worte.
Liebe Grüße - Ava

 AchterZwerg (17.10.20)
Anrührend schön. :)

Das Eigenartige an verlorenen Jahren ist, dass sie im Gegensatz zu den anderen, stagnieren. Oder sich ziehen wie Bubble gum.
Das hat du überzeugend dargestellt. - Zum Ende hin immer mehr.

Liebe Grüße
der8.

 AvaLiam meinte dazu am 20.10.20:
Mein geliebter Achter...

....das gute an den Jahren ist, dass sie wie die Tage und die Stunden sind...

Sie sind immer nach einer gewissen Zeit vorbei und mit jedem neuen Jahr, Tag und jeder neuen Stunde gibt es neue Chancen, neue Bilder und vor allem neue Erinnerungen, die wir wieder in Schubladen ablegen können...

Herzlichst - deine Ava
Sätzer (77)
(18.10.20)
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 AvaLiam meinte dazu am 20.10.20:
Hallo Sätzer...

...ja, mir geht es genauso...Die Feststellung, was ich alles auszusortieren habe, wenn ich ausziehe, was ich neulich tatsächlich auch vorhatte, erstickte meinen zaghaften Gedanken daran direkt im Keim und ich übe mich noch ein wenig an den Schubladen der Küche bis ich mich auf meinen Kleiderschrank und die Anbauwand in der Wohnstube einlasse.

Mit diesem Blickwinkel bin ich bereit für 2 weitere Jahre Corona.
:-D

Liebe Grüße - Ava
Al-Badri_Sigrun (61)
(30.10.20)
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 AvaLiam meinte dazu am 07.11.20:
Meine liebe Freundin,

ich möchte ganz sicher nicht in die Tonspuren von Verschwörungstheoretikern treten - doch so unwirklich ist dein Gefühl es Endzeitszenarios gar nicht.
Jedenfalls ist die Welt in einer Bewegung, die ihren ganz eigenen Lauf zum Ziel hat und den wir Otto-Normal-Verbraucher uns auch mit großer Phantasie nur wage vorstellen können.

Um so wichtiger ist es, auf sein Bauchgefühl zu hören und nicht zuzulassen, dass auch mit oder durch Meinungsverschiedenheiten Freundschaften belastet und Verbindungen getrennt werden.
Denn das ist meiner Meinung nach genauso ein Ziel dieser Zeit.

Das am Rande - da es mir gerade auch nach einem langen Gespräch mit Freunden heute noch wichtiger ist, um Duldung unterschiedlicher Meinungen zu bitten und an den Kern der Freundschaft zu appellieren.


Was die Schubladen anbelangt - ich hab noch einige vor mir und in der Perspektive des nahenden Winters freue ich mich auch auf die ein oder andere Erinnerung.
Vielleicht lauert irgendwo auch eine fröhliche Geschichte.

Fühl dich gedrückt - deine Andrea

 harzgebirgler (08.11.20)
ich hoffe daß im nächsten jahr die welt
das virus nicht mehr so in atem hält
und wen'ger leben ihm zum opfer fällt.

lg
harzgebirgler

 AvaLiam meinte dazu am 08.11.20:
Meine Hoffnung ist mit dir
und ich danke dir dafür,
dass du mir so gewogen bist,
der Text dein Favorit nun ist.

Herzlich - Ava

 Enni (12.11.20)
Liebe Ava,

ein verlorenes Jahr, am Ende steht man mit "fast leeren Händen" da und
kann nur die Schubladen der Erinnerung öffnen, um das weiße Blatt zu füllen.
Ich kann deinen Worten so gut folgen, das Empfinden nachvollziehen,
auch für mich war der Sommer ohne Farbe, die Zeit bleierte vor sich hin und es schien mir, als
würde zu früh ein Grau die Olivenbäume überstauben.

Dein Text lässt innehalten, eigene Schubladen öffnen und mit dem Betrachten all jener fast vergessenen Dinge mag auch die Hoffnung keimen, dass es weitergeht, dass das Leben uns immer
wieder die Hand ausstreckt.
Und für mich ist es tröstlich, dass ich stets Neues in meine Schubladen packen kann und sie dennoch nie voll werden.

Ich danke für das Teilhaben-Lassen an deinem Jahresrückblick.
Es gibt mir viel.

Einen lieben Gruß
Enni

 AvaLiam meinte dazu am 12.11.20:
Liebe Enni,

es freut mich, dass du mit mir zusammen die Schubladen durchstöbert hast, Erinnerungen in die Hand genommen und gelebt, eigene Bezüge hergestellt und die Hoffnung entdeckt hast.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen noch eine späte Ernte, die die Leere füllt - in den Händen und im Herzen.

Dieses Jahr sollte nicht sooo zu Ende gehen.

Danke für deinen Besuch auf dieser Seite, deine Empfehlung und deine Zeit.

Bleib gesund.
LG - Ava

 RainerMScholz (27.12.20)
Traurig, wenn nichts mehr in den Schubladen sich befinden sollte, oder in den Sträuchern, oder in den gewesenen Wäldern.

So, wie meine Hand über dein Gesicht, als du im Koma die Zeit verschlafen hast... ist irritierend und unvermittelt; da fehlt vielleicht noch eine Information an den Leser?
Grüße,
R.

 AvaLiam meinte dazu am 31.12.20:
Hey und einen schönen letzten Tag dieses etwas anderen Jahres.


Die Zeile mit dem Koma bezieht sich auf das Streichen des Windes, dass zwischen den leeren Bäumen verhalt - ohne jeden Widerstand, ohne eine Regung/ Bewegung (in den Wipfel z. B.) auszulösen. Wer im Koma - und warum - soll gar nicht wichtig sein - nur einen Vergleich ziehen, zu den Bildern der Welt/der Städte derzeit, wie auch von den Menschen selbst.

Gut, dass morgen ein neues Jahr beginnt und wir wieder 52 KWs Zeit haben, an den Dingen, an uns, an der Welt etwas zu verbessern/verändern.

Ich danke dir fürs Lesen und Beschäftigten mit meinen Zeilen.
Einen guten Start ins Neue Jahr wünsche ich, wie auch und vor allem das Gesundbleiben.

Herzliche Grüße - Ava
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