Gläubig bleiben - auch in schweren Zeiten?
Ansprache zum Thema Leid
von Bluebird
Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text
Der ursprüngliche Kommentar wurde am 29.10.2020 um 22:13 Uhr wieder zurückgezogen.
Heute habe ich eine Passage bei Friedrich Nietzsche gelesen, bei der ich spontan an einen alten kV-Bekannten gedacht habe:
(Der Antichrist, Zf. 54)
Es gehört wohl zur streng festgelegten Optik dieses Typus, daß er selbst sich nicht so sieht.
Viele Dinge nicht sehn, in keinem Punkte unbefangen sein, Partei durch und durch, eine strenge und notwendige Optik in allen Werten haben – das allein bedingt es, daß eine solche Art Mensch überhaupt besteht. Aber damit ist sie der Gegensatz, der Antagonist des Wahrhaftigen, - der Wahrheit ... [...] Die pathologische Bedingtheit seiner Optik macht aus dem Ueberzeugten den Fanatiker – Savonarola, Luther, Rousseau, Robespierre, Saint Simon –, den Gegensatz-Typus des starken, des frei gewordenen Geistes. Aber die große Attitüde dieser Epileptiker des Begriffs wirkt auf die große Masse, - die Fanatiker sind pittoresk, die Menschheit sieht Gebärden lieber, als daß sie Gründe hört ...
Es gehört wohl zur streng festgelegten Optik dieses Typus, daß er selbst sich nicht so sieht.
Es ist eine Kunst eine Überzeugung zu haben und dennoch mögliche Gegenargumente nicht aus den Augen zu verlieren.
Als Schachspieler bin ich darin sehr geübt. Wer nur die eigenen Pläne und Züge im Kopf hat, aber die Absichten und Gedanken seines Gegenspielers nicht versteht, unterschätzt oder sich erst gar nicht damit beschäftigt, wird es auf diesem Gebiet nicht weit bringen
Als Schachspieler bin ich darin sehr geübt. Wer nur die eigenen Pläne und Züge im Kopf hat, aber die Absichten und Gedanken seines Gegenspielers nicht versteht, unterschätzt oder sich erst gar nicht damit beschäftigt, wird es auf diesem Gebiet nicht weit bringen
Antwort geändert am 30.10.2020 um 08:40 Uhr