Zwanzigzwanzig

Prosagedicht zum Thema Absurdes

von  AchterZwerg

Äonen zerfließen im Seicht der Poeten
besungen
sind Frühling und Sommer
und Herbst und Winter
als bliebe mit den Jahreszeiten vieles
wie immer
als quöllen die Scheuern über
von Früchten und Korn

indes uns die Ernte verschimmelt

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (02.11.20)
Diese Mal muss ich dir widersprechen. Ja, wir werden älter. Doch sonst ändert sich nichts.

 AchterZwerg meinte dazu am 02.11.20:
Stimmt leider. :(
blackdove (37)
(02.11.20)
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 AchterZwerg antwortete darauf am 02.11.20:
Danke schön, Stefanie. :)

Ich habe noch mal nachgebessert und "geschärft", hoffe aber, trotzdem Gnade vor deinen Augen zu finden ...

Liebe Grüße
der8.
blackdove (37) schrieb daraufhin am 02.11.20:
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 Moja (02.11.20)
Die Aerosole sinken - bestenfalls, lieber 8.,
doch legen sie sich über unser Leben,
nichts ist mehr, was es mal war -
- besungen - wie immer - ein Scheinjahr,
man kann das Gedicht drehen und wenden,
die letzte Zeile bringt es auf den Punkt.

Betrübten Gruß,
Moja

 AchterZwerg äußerte darauf am 03.11.20:
Genau, ein "Scheinjahr", um das man sich irgendwie betrogen fühlt.
Im Alter zählt das doppelt, in der wilden Jugend aber schwerer,

ahnt
der8.

 eiskimo (02.11.20)
Warum dem Thema "Absurdes" zugeordnet? Ich erkenne in Deinem toll aufgebauten Text ein sehr reales Szenario, wo "verschimmelte Ernten" drohen, weil ungebremst sehr eindeutige Zwecke verfolgt werden.
lG
Eiskimo

 AchterZwerg ergänzte dazu am 03.11.20:
Da ist was Wahres dran.
Betrachtet man die Entwicklung an der Börse, zeigen sich die Gewinner. Ob sie wollen oder nicht.

Liebe Grüße
der8.
FelicitasimRegen (52)
(02.11.20)
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 AchterZwerg meinte dazu am 03.11.20:
Ja,
das ist ein ganz wunderbares Gedicht!
Mit unseren geringfügigen Mitteln bemühen wir uns alle.
"Redlich" wie es in schlechten Zeugnissen heißt ...

;-)

 TassoTuwas (02.11.20)
Hallo 8ter,
das nenn ich doch ein Mutmachgedicht zur rechten Zeit.
Gibt es schon einen Treffpunkt/Termin/Urzeit für alle die mitquöllen möchten
Ich bin dabei!
TT

 Didi.Costaire meinte dazu am 02.11.20:
Ich würde 20.20 Uhr vorschlagen.

 AchterZwerg meinte dazu am 03.11.20:
Ärgert mich nur, ihr Bazillen (nicht zu verwechseln mit Viren!).

Sprühende Grüße
der8.

 EkkehartMittelberg (02.11.20)
hallo Piccola, falls es nochein paar Äonen Menschen geben sollte, werden zwei Dinge bestehen bleinbenG die Macht der Gewohnheit und das Seicht der Poeten.
Profunde grüße
Ekki

 AchterZwerg meinte dazu am 03.11.20:
Es gibt ja immer ein paar Ausnahmen ...
Ob aber ein mutiertes Virus den Rilke zu schätzen wüsste?

Man waaß es net
Piccola

 nadir meinte dazu am 03.11.20:
ist rilke nicht auch eine art mutiertes virus?

 AchterZwerg meinte dazu am 03.11.20:


Da hast du natürlich Recht, Nadir! Aber sowas von ....
Sätzer (77)
(03.11.20)
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 AchterZwerg meinte dazu am 03.11.20:
Das sagt der Richtige!


 harzgebirgler (03.11.20)
"Wenn in die Ferne geht der Menschen wohnend Leben,
Wo in die Ferne sich erglänzt die Zeit der Reben,
Ist auch dabei des Sommers leer Gefilde,
Der Wald erscheint mit seinem dunklen Bilde.
Daß die Natur ergänzt das Bild der Zeiten,
Daß die verweilt, sie schnell vorübergleiten,
Ist aus Vollkommenheit, des Himmels Höhe glänzet
Den Menschen dann, wie Bäume Blüt umkränzet."
(Hölderlin, Aussicht)

lg
harzgebirgler

 AchterZwerg meinte dazu am 03.11.20:
*schmelz), liebster Hennig.

Der vermeintlich arme, doch überaus reiche Hölderlin ist einfach der aller-, allerbeste der Poeten!
Al-Badri_Sigrun (61)
(03.11.20)
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 AchterZwerg meinte dazu am 03.11.20:
Nein,

das ist durchaus etwas ironinsch gemeint und mehr auf uns Forendichter gemünzt ...
Ich bin ja selber ein Teil davon!

Beruhigende Grüße
der8.
INS (55)
(03.11.20)
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 AchterZwerg meinte dazu am 04.11.20:
Hab Dank für deine Zustimmung, Sinny!
Es wird in der Tat immer schwieriger, überhaupt noch am Ziel des Stadtmarathons anzukommen. Oder es wenigstens nicht aus den Augen zu verlieren.
Die Zielgerade verliert sich im Nebulösen, und ich stelle bei mir selber fest, dass ich zuweilen Gefallen an dem Auf-Sich-Geworfen-Sein finde ... es erscheint mir inzwischen fast "natürlich ..."

Na ja, hoffen wir trotzdem auf bessere, gesündere Zeiten.

Der8.

 AZU20 (05.11.20)
Genauso ist 2020 nun einmal.LG

 AchterZwerg meinte dazu am 06.11.20:
Ja, leider.
Da kann man schon manchmal ein wenig zynisch werden ...

Liebe Grüße
der8.

 RainerMScholz (10.11.20)
Alle Buchstaben schon benutzt, alle Noten gesungen, jedes Poem von den Griechen beschmutzt und den Römern gedungen.
Grüße,
R.

 AchterZwerg meinte dazu am 12.11.20:
Nur gut,

dass manchen doch noch etwas Neues einfällt.
Dir ja zuweilen auch. :)

Lächelnde Grüße
der8.

 AvaLiam (11.11.20)
Ach, mein geliebter Achter.

Ich hab ja meinen Senf schon abgegeben, was ich von diesem Jahr halte.
Ich glaube, diese Art des Menschen, sich an den gewohnten Regelmäßigkeiten, und seien es nur Jahreszeiten, entlang zu hangeln, hat ihm schon oft den Pelz, das Fell, die Haut und das Überleben gesichert.

Und ich finde das auch gar nicht so schlecht. So erinnern wir uns im Dunst von dunklen Wolken und von Schimmel verseuchter Luft daran, wie es mal war.
Manchem hilft das, die nötige Motivation wiederzufinden.

Bald ist Weihnachten - mögen die Poeten sich schon mal ans Werk machen und anheimelnde Weihnachtsgedichte schreiben vom Christkind, vom Schnee, von Geschenken und gemütlichen Beisammensein. Und Silvester beenden wir einfach dieses Jahr, gehen schlafen und am 1.Januar ist alles "wie früher".

Lass es dir gut gehen und bleib gesund.
Liebe Grüße - Ava

 AchterZwerg meinte dazu am 12.11.20:
Liebe Ava,

inzwischen gibt es ja Licht am Ende des Tunnels: Die globalisierte Impfung! - Ich drücke schon mal auf das noch zu erhaltene Pflaster,

der8.
Mit herzlichem Dank für deinen Kommentar

 harzgebirgler (26.03.21)
die wirklichkeit entspricht oft nicht dem bild
das ein poet zu machen sich gewillt.

lg
harzgebirgler

 AchterZwerg meinte dazu am 26.03.21:
Ein Bild ist gleichzeitig Symbol -
manch Nuss indes von innen hohl;
dies sieht man derzeit allertage
im Auf und Ab der Covid-Lage!
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