rennfahrer

Alltagsgedicht zum Thema Besessenheit

von  niemand

sie rasen
den blick immer unten
auf dem asphalt
blühen doch keine blumen
und die bäume
werfen nur schatten

im sommer
wenn die straßen gleißen
schießen sie
aus den ecken
wie glühende pfeile

mache ich
einen bogen um jeden
und doch
streift mich so mancher
beinahe

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (06.11.20)
Poetisch und wild zugleich:
"die Bäume werfen nur Schatten", ... "schießen sie wie glühende Pfeile."
Tatsächlich tragen Biker nicht immer zu Freude am Straßenverkehr bei. Und schon gar nicht auf Waldspaziergängen.
Geschickt finde ich, dass sich hier das LyrIch nicht an die Peripherie der Lebenswelt begibt, sondern doch als Teil des Ganzen versteht ("streift mich so mancher beinahe").
Das Spiel mit den Versendungen finde ich ebenfalls gelungen.

Liebe Grüße
Heidrun

 niemand meinte dazu am 06.11.20:
Ich wundere mich jetzt doch enorm,, dass mir diese Thematik "poetisch" gelungen ist, ich bin nämlich heute, auf meiner Radwanderung, einigen begegnet, die ich am liebsten erschossen hätte, so wie die sich benommen haben. Diese Rücksichtslosigkeit, gepaart mit einer Fresse, bei der man dachte: Wer zum Teufel zwingt diese Raudis zu radeln? Freude haben sie wohl dabei eh keine, dafür eine Menge Verbissenheit und Brutalität. Die Fußgänger sprangen wie die Hasen zur Seite. Mit der Luftpumpe in die Speichen, waren meine Gedanken ... geht aber nicht, dazu zwingt mich meine soziale Ader ... also runterschlucken und weiter machen ...

Mit herzlichem Dank und lieben Grüßen zurück, Irene
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