vorstellung, schau, schein & scheu

Sonett zum Thema Gedanken

von  harzgebirgler

vielleicht ist unser VORSTELLUNGsvermögen
ja etwas das vor alles sich so stellt
als wenn wir eine wand dazwischen zögen
die uns das seh'n wie's sich damit verhält

von vornherein und lange schon verhindert
macht quasi für den blick die schotten dicht
was unsern hang zur SCHAU stets mehrt statt mindert
denn die enthüllt den sachverhalt halt nicht,

den ANSCHEIN worauf vorstellung wohl gründet,
erweckt von dem was in ihr sich verbirgt
als schickung sozusagen die von kündet

daß eine scheu vor sichtung  sie bewirkt:
„sich zu verbergen liebt das wesen“ sagte
einst heraklit * als denken erstmals tagte

* Fragment 123 „Φύσις κρύπτεσθαι φιλεῖ.”

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Kommentare zu diesem Text


 LotharAtzert (18.11.20)
Ui, da darf ich gleich ein bißchen Werbung machen für einen noch unveröffentlichten Text "Vorstellungs-Pandemie und Zwangsneurose" (Arbeitstitel):


… Ist man von einer Vorstellung gänzlich besetzt, so wird man zur Erscheinung dieser Vorstellung. Dh. man stirbt mit ihr, falls man alles drauf begründet hat, sobald sie untergeht, eben weil man von ihr besessen ist, dh. abgelöst von der sich fügenden Schöpfung. Und wenn das Sterben im Kollektiv geschieht, weiß der Inoffizielle*: es ist die Vorstellung eines Kollektivs zugrunde gegangen.

Hat mich inspiriert
Grüße
Lothar

 harzgebirgler meinte dazu am 18.11.20:
des vorstellens gekünstelte struktur
spiegelt ja seit je auch die "kultur"
wo nichts aus sich wächst - alles ist gemacht
zum machterhalt des egos mit bedacht.

herzliche dankesgrüße
henning

 RainerMScholz (25.06.21)
Deswegen: Keine Hottentotten
sind die Schotten
nicht.
Ins Dunkel bringt das Licht.

Grüße,
R.

 harzgebirgler antwortete darauf am 25.06.21:
wir machen voll die schotten dicht vor dem
was vorstellung bewirkt - ein grundproblem!

dankesgrüße
h.
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