Perpetuum Mobile

Gedicht zum Thema Sinn/ Sinnlosigkeit

von  Terminator

In Wahrheit ist alles Zukünftige eitel,
dem Tode geweiht und dem Leben entrissen;
der Saal ist verlassen, der Film flimmert weiter,
doch niemand wird mehr diese Bilder vermissen.

So ist dann auch alles Vergangene nichtig:
hinfort der Betrachter - wer soll sich erinnern?
Das ewige Fließband kennt nur eine Richtung,
am Ende ein Abgrund, verloren für immer.

Wie kann da das sinnlose Jetzt überraschen?
Was immer passiert, darum ist es geschehen,
wer nicht einsam war, wird für immer verlassen, -
im Nichts wird die bittere Einsicht vergehen.




Anmerkung von Terminator:

11.2013

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Kommentare zu diesem Text


 Lluviagata (20.11.20)
Klangvoll - und gerade wegen der fehlenden Reime ein Schmuckstück. Ich mag es sehr!

Liebe Grüße

Llu 🖤

Kommentar geändert am 20.11.2020 um 17:17 Uhr

 FrankReich meinte dazu am 20.11.20:
Immerhin zwei Echtreime, und bis auf zwei Waisen Assonanzreime, von fehlender Reimung dürfte hier tatsächlich nicht die Rede sein. 🤔

 Lluviagata antwortete darauf am 20.11.20:
Hallo Ralf,
ich seziere nicht, ich fühle. ;)

Liebe Grüße
Llu 🖤

 eiskimo (20.11.20)
Da lässt sich doch sicher zwischen dem Zukünftigen, dem Vergangenen und dem Jetzt halt eine kleine Lücke finden - ich brauche auch nicht lang.
bescheidene Grüße
Eiskimo

 Graeculus schrieb daraufhin am 20.11.20:
Sehr guter Kommentar!
"I've been a long time coming and I'll be a long time gone" - auf die kleine, gewiß vergängliche Lücke dazwischen kommt es an.
Geht es den mächtigen Sternen in ihrer zeitlichen Dimension anders?

 Terminator äußerte darauf am 21.11.20:
Der Physiker Brian Greene thematisiert in seinem neuen Buch "Bis zum Ende der Zeit" den Umgang mit Vergänglichkeit, ausgehend von der bisherigen Geschichte des Universums.

Nach MBTI (Myers-Briggs-Typenindikator) gibt es Menschentypen, die nicht bloß eine kleine Lücke zwischen Vergangenheit, Zukunft und Jetzt finden können, sondern ein ganzes Universum. INTJs und INTPs zum Beispiel; aber die meisten sind jetztfixiert, viele leben in der Zukunft, und können damit nicht leben, dass alles letztlich sinnlos sein wird, viele leben in der Vergangenheit, und können nicht verkraften, dass sie umsonst geleistet, gehofft und gelitten haben.

 eiskimo ergänzte dazu am 21.11.20:
Zeit ist doch auch nur ein Korsett, das man uns aus Kontroll- und Lenkungsgründen übergestülpt hat. Wir haben es verinnerlicht, um gut zu funktionieren. Es abzulegen im Flow ist beglückend.

 Augustus meinte dazu am 21.11.20:
natürlich ist die Zeit ein Hilfsmittel in der Mathematik und speziell in der Relativitätstheorie. Das Wesen der Zeit bezieht sich auf Ereignisse zur Messung aus einem zum anderen Zustand, und die Veränderung wird unter die Zeit subsumiert. Auch bzgl. einer Organisation einer Gesellschaft oder Geschlftsvorgängen spielt die Zeit im herkömmlichen Sinne eine wichtige Rolle.
Sie könnte aber unabhängig von unserem alltäglichen Zeitverständnis genauso gut gar nicht existieren und alles und das Universum beruht nur auf Wechselwirkungen von Atomen, die Instantan ablaufen.

Praktisches Bespiel: 2-1=1, 5-4=1, 20-19=1, 100-99=1. Die Lösung ist immer dieselbe „1“, obgleich es sich um unendlich viele Veränderungen von Zahlen handelt.

Antwort geändert am 21.11.2020 um 13:42 Uhr

 Teichhüpfer (26.03.22, 10:05)
Nein, die Liebe ist das Perpetuum Mobile.
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