Aufbruch

Brief zum Thema Aufbruch

von  LotharAtzert

Natürlich weiß ich nicht, wo der Mars zu deiner Geburt stand, das ist auch "unerheblich", wie wir beide wissen, aber er treibt schon einiges aus meinem Unterbewußtsein in die Bewußtheit hinaus (- in die Dualität, der Verfasser), dieser Mars, wie er bei uns Narren heißt, oder griechisch Ares. Er ist eruptiv, als Frühlingskraft am Ende des Winters. Alles Leben treibt er aus dem Winterschlaf. Und dafür, daß er über dich bei mir Verdrängtes austreibt, schulde ich dir Dank. ob du die Worte verstehst, oder nicht, verändert nichts. Du treibst es bei mir raus und dafür danke ich dir aus tiefstem Herzen,

Ich hab schon Monate damit verbracht, darüber nachzudenken, wie man sprechen muß, um, wie ein altes I-Ging Orakel sagt, "zu Fischen und zu Schweinen predigen" zu lernen. Gemeint ist hier, so zu Desinteressierten zu sprechen, daß eine Art Interesse sogar bei Stummen (Fische) und in Ignoranz sich hinreichend Suhlenden (Schweine) entstehen kann.
Im Grunde braucht ein Mann, der den Name verdienen soll, nichts anderes, als Widerstand. Dem gilt es beherzt entgegenzutreten und so werden Erfahrungen gesammelt, welche geschickt machen im Laufe der Zeit und ein geschickter Mann weiß sich und die Seinen zu schützen.

Den Planeten stelle ich hinten an und kehre zurück zum Mythos. Es ist die Kraft, der es obliegt, was an Leben im Same gesammelt ist, termingenau aus seiner Umhüllung zu sprengen. Was den Winter nicht überdauert hat, folglich unbelebt ist, da hat er nichts, was sich austreiben ließe. Und wo nichts auszutreiben ist, vergügt er sich und entschläft im Schoße der Venus.
Auch gibt es viele, deren Leben nicht mehr diese Lebenskraft im ausreichenden Maße besitzen und sterben.

Bevor ich weiter schreibe, muß ich erklären, für wen das ist, das wurde von einer Leserin bemängelt, das war mir bisher noch nicht so klar, weil ich nie ernsthaft darüber nachdachte: ich schreibe für niemand bestimmten, sondern stelle die Texte jedem zur freien Verfügung. Wer nicht will, kann es lassen und wer will, darf sich bedienen. Wer will, aber nichts versteht, der sei an Schopenhauers Wille erinnert, der nahezu alles vermag, wenn er denn wirklich will.
Wer will und versteht, der versteht es halt, andere eher nicht.

Mein schon erwähnter Mars in der Jungfrau macht, daß ich auf Jungfrauenart austreibe. Wenn man nun keinen Bock hat, das begreifen zu wollen, was Jungfrau bedeutet, soll man es einfach lassen und mir keinen Zwang unterstellen. Ansonsten, was hatten wir bei Jungfrau? Zum einen die Causa, die ich immer verkehrt schreibe und damit einen aufmerksamen Griechen auf dem Plan rufe, also der zweite Quadrant und da das dritte Zeichen, wo es um Anpassung an objektive Bedingungen geht und im besten Fall die Vernunft realisiert wird.

Daß sich Hinz und Kunz klar darüber sind, was Vernunft ist, läßt vermuten, daß jeder sich etwas anderes darunter vorstellt, aber die Vorstellung ist welche Causa?
Vernunft entsteht durch die Erfahrung von Schmerz und was diesen hervorruft, man will ihn in Zukunft vermeiden, doch dann fehlt etwas - die Lust am Leben, so sieht man mit der Zeit nach dem, was Lebenskunst genannt wird, was beim Zeichen Löwen stattfindet. Jahreszeitlich reifen die letzten Früchte in der Jungfrau, die Ernte wird eingefahren: man versteht den kantischen Impertativ und befolgt ihn.

Die Jungfrau untersteht dem Merkur, (nicht dem schlitzohrigen Zwillingsmerkur, sondern dem, der die Vernuft selbst ist, - nicht Kant, sondern der Jungfraumerkur, der vor Kant war und lange nach ihm sein wird) da muß man halt schauen wo der Merkur steht, was der will. Der kann im eignen Zeichen und Haus stehen, da ist er der Herr im Haus. Der will aber bei mir, zwischen dem zwölften und elften Haus stehend und im Wassermann, noch jenseits der Zeit, daß ich in der Begegnung (Mars in 7) das Unbewußte (12) zur Sprache bringe und zwar auf Wassermann-Art, dh. auf meine mir ursprünglichen oder eigentümlichen Art und Weise. Das ist keine leichte Aufgabe - das 7. Haus entspricht dem Zeichen Waage, da hat die Venus das Sagen und wir wissen ja aus dem Mythos mit Venus und Mars, wie unrühmlich der Ausgang für den Triebbgott unter Hephaistos Netz geworden ist.
Egal, klopp's in die Tonne. Nee, die Planeten brauchen wir noch nicht.

Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren

Kommentare zu diesem Text


 DanceWith1Life (11.12.20)
wie gesagt, astrologie ist eine sprache, wer deren code nicht kennt versteht nur Bahnhof. schade eigentlich, denn ich ahne, das ist eigentlich ein guter text.

 LotharAtzert meinte dazu am 11.12.20:
Du hast die Tage gesagt, es wäre gut, mich meinem Schicksal zu überlassen, statt zu versuchen, mir ein fremdes usw. - ein ungewöhnlich kluger Gedanke, dem schon Döbereiner viel Zeit widmete. Bei ihm hört es sich sinngemäß so an: "Sobald Sie irgendwo erfolgreich sind, gibt es die, die Sie aus Ihrem Erwirkten verdrängen wollen, um sich selbst an diese Position zu bringen. Dabei wollen sie natürlich nicht Ihre Mühe, Ihren Schweiß, den aller Erfolg kostet - Ihren Saturn dürfen Sie behalten, Ihren Jupiter will man Ihnen nehmen, sonst nichts."

Danke

 Regina (11.12.20)
Anhand dieser Monate kann man ja schon einmal etwas Astrologie beobachten. Nun, ich meine, das Klima, das Wetter ist ja recht durcheinandergekommen, aber wer sich noch an früher erinnert, kennt Weihnacht im Schnee, Ostern im Klee usw. Das konnte der Dümmste erfahren, dass im August geschwommen und im Januar geheizt wurde. Der Merkur strahlt schräg sonnenstrebend auf die Jungfrauhände, die nun zur Ernte gebraucht werden, der ganze Jahreskreislauf macht Sinn. So muss ich annehmen, dass dahinter eine Intelligenz steckt, der wir das Wasser nicht reichen können. Aber der Atheist hat sich sein Weltbild ganz anders herum gezimmert und du wirst ihm nichts, aber auch gar nichts beweisen können, weil er sich gar nicht auf das von dir geäußerte einlassen will. Es ist nun mal so, dass jeder in die Kirche, Synagoge, Moschee oder den Tempel geht, wo sowieso schon die Gleichgesinnten sitzen. Versuchen wir, trotzdem im Gespräch zu bleiben.

 LotharAtzert antwortete darauf am 11.12.20:
Den (früher verlässlichen) Jahreskreislauf gibt es jedes Jahr weniger - dafür vermehrt die inzwischen allen bekannten Katastrophen. Den idealen im Kopf gibt es allerdings noch und da kann man in der Tat immer noch unglaublich viel lernen.
"... der ganze Jahreskreislauf macht Sinn."
Und zwar einen vollkommen perfekten. Nur der Begriff Intelligenz gefällt mir nicht so ganz, weil der von Menschen viel zu sehr vereinnahmt ist - fast jeder hält sich für intelligent und die Intelligenz sprechen wir den Zwillingen zu (-dem schlitzohrigen Merkur der Causa materialis), weswegen wir lieber vom dreifachen Daseinsprinzip sprechen. Dieses erlaubt dem Christen von Gott zu sprechen, ohne daß sich etwas verändert und dem Nichtchristen eben vom Prinzip.
"Versuchen wir, trotzdem im Gespräch zu bleiben."
Yes my dear, unbedingt!

Vielen Dank und Gruß

 Terminator (11.12.20)
Kann Idiot leider wenig dazu sagen, aber dank dir tu ich Astrologie nicht mehr als Aberglauben ab und der Buddhismus ist bei mir auf Platz 1 der Religionentabelle mit 10 Punkten Vorsprung und noch ungeschlagen.

 LotharAtzert schrieb daraufhin am 11.12.20:
Willkommen im Idiotenclub.
Deine Worte stimmen mich froh und heiter und ich kann mich kurz fassen: um dich mache ich mir keine Sorgen.
Daß ich deine Texte trotz gelegentlicher Kritik gern lese, weißt du sicher.
Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram