Sternsommernachtsnymphe

Gedicht zum Thema Lust

von  Kettenglied

Im Sommer, in der Sonne Brand,
sah ich ein Blumenkind.
Ihr Kleid bewegt der laue Wind,
oder doch wie unbekannt
ihr Angst und Schämen sind.

Es tritt mich Wundern, wer sie ist.
Es schreit in die Gedanken,
reißt an der Zweifel Schranken.
Die brechen nicht, doch eine List
bringt sie schonmal ins Wanken.

Frage, Antwort, scheuer Blick,
ein zweiter, noch ein dritter.
Verzeih mir vor dem Schnitter
nicht, geh ich jetzt nicht zurück.
Erwartung schmeckt so bitter.

Wie unrecht diese böse Macht,
die Antizipation,
besteht auf ihren Hohn.
Doch dieser Lockenengel lacht,
stößt sie von ihrem Thron.

Und so beginnt ein Sommerabend,
Wort und letztes Licht.
Als diese Nymphe spricht,
küss ich, mich ihrer Worte labend,
ihr lachendes Gesicht.

Dämme brechen und zwei Wesen
schlingen einen Reigen.
Finger spielen Geigen.
Sind bald überall gewesen,
sich immer mehr zu zeigen.

Lippen, feucht wie Sommerregen,
tanzen ums Gewand.
Noch hält es neckend Stand.
Muss alsbald sich dann fortbewegen,
weicht Zungentanz und Hand.

Die Sterne schauen liebevoll,
wie junge Körper blühen.
So sehr sie sich bemühen,
wie diese beiden, liebestoll,
wird keine heute glühen.


Anmerkung von Kettenglied:

Schwärmerisches über eine zufällige Begegnung.

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Kommentare zu diesem Text


 franky (19.12.20)
Hi Kettenglied

Das war ein gelungener Sommerabend, ob er auch das nächste Morgenrot erblickt hat;

Morgengrüße von Franky

 Kettenglied meinte dazu am 20.12.20:
Hi Franky!

Einen und zwei Untergänge.

Danke für deinen Beitrag :)
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