Entsprechungen

Innerer Monolog zum Thema Vergangenheit

von  LotharAtzert

Wie oben, so unten.
wie hier, so dort.
Wasser löscht Feuer, Feuer verdampft Wasser.
Alles das hat einmal das Denken der ersten Philosophen des Abendlandes bestimmt. Sie beschrieben den Wasserkreislauf, sowie die Wirkkraft der anderen Elemente miteinander (Thales, Heraklit, Empedokles ...) und welches Organ was bewirkte und wozu. (Galenius)
Heute will man davon nichts mehr wissen, dünkelt sich ihnen als ... "weiterentwickelt. seit der Zeit der frühen Denker, resp. späten Antike.

Im Grunde entwickelt sich bloß der aufgerollte Ariadneknäuel. Wenn wir überlegen, von wem Sokrates und Co. ihre Be-Gründungen übernahmen, so sind wir bei denen, welche unser Dünkel heute "Vorsokratiker" nennt (-als ob seit Sokrates erst gedacht würde) Dünkel deshalb, weil der nicht mehr fragt, woher die Vorgänger ihre Vorgedanken hatten, als wären Quell und Wasserlauf bedeutungslos. Und das Früheste ist stets der Punkt, wo in der Früh die Sonne aufgeht - im Osten bekanntlich. In der Entsprechungslehre ist das der Orient. Woran wir uns, bezüglich des Lichtes, orientieren können - wie hier, so dort.

Um es nicht ausufern zu lassen: der Osten ist der Sonnenaufgang für Erdlinge, der Westen ihr Untergang. Der Osten hat mit dem Vajrayana ein Mandalasystem hervorgebracht, (Jung* war begeistert!) mittelst dessen die Ordnung des Himmels als Entsprechung in uns selbst erfahren werden kann: die vier Himmelsrichtungen plus Mitte als fünf Buddhafamilien, von denen jede eine elementare Weisheit verkörpert.
Der Westen, im Sinne des Sonnenunterganges, hatte da nie soviel Familienspaß. Sie mußten ihren Heiland kreuzigen und die meisten verstehen bis heute nicht, warum.


Anmerkung von LotharAtzert:

Ich war mal, im Rahmen eines Schweizer Alpenpanoramas dort, wo C.G. Jung Patienten behandelte. Nachts und mit einer reizenden Krankenschwester - fast hätt' ich gesagt "wir waren jung". Es brannte nur die Notbeleuchtung, da hörten wir plötzlich ein unheimliches "klack, klack, klack, das sich langsam näherte. Meine Freundin lief dem mutig entgegen und ich hörte sie rufen:"Machen Sie sich doch Licht"
Danach erzählte sie mir, daß es eine Blinde auf dem Weg zur Toilette war und wie peinlich ihr diese Bemerkung sei. Da mußte dann wohl der Welt bester Tröster ran ...

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Kommentare zu diesem Text


 Regina (30.12.20)
Das ist ein sehr guter, verständlicher Aufsatz. Die Menschheit soll wieder zur alten Weisheitslehre zurückfinden, im Aquariuszeitalter. Aber da gibt es jede Menge Widerstände.

 LotharAtzert meinte dazu am 30.12.20:
Danke Gina. Nach Döbereiner sind wir nach den Zwillingen jetzt im Krebszeitalter. Aber egal, heute nacht steht der Vollmond jedenfalls im Krebs.
Die Widerstände, wie hat Graeculus das so schön ausgedrückt, seien uns Wetzsteine
Palytarol (59)
(30.12.20)
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 harzgebirgler antwortete darauf am 30.12.20:
die vorsokratiker wußten und sahen weit mehr
als das ichverzückte heut'ge schwaflerheer.

lg & guten rutsch!
henning
Palytarol (59) schrieb daraufhin am 30.12.20:
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 LotharAtzert äußerte darauf am 30.12.20:
@ Palytarol

Ein einfaches Danke hätte es auch getan.

 LotharAtzert ergänzte dazu am 30.12.20:
@ harzgebirgler

Das Schwafelheer wächst immer weiter.
Noch gibt's, wie Fischtarol, sich cool, ja heiter:
- das Warten auf der Beulen Eiter.

Danke Henning, auch dir guten Rutsch

 AchterZwerg (30.12.20)
Was ich nicht verstehe: Wieso behandelte Jung seine Patienten nachts mit reizenden Krankenschwestern?
Nicht dass ich mir davon keine Spontanheilung verspräche ... aber trotzdem! :(

Jenseits der Empörung ein interessanter Text. Erscheinen doch auch mir die Vorsokratiker durchaus erwähnenswert. - Zwei Superverse, Henning!

Liebe Grüße
der8.

 LotharAtzert meinte dazu am 30.12.20:
Hier liegt ein Mißverständnis vor. Die Krankenschwester, die ich beim Trampen durch die Schweiz vor ca. 40 Jahren kennenlernte, arbeitete in der Klinik, wo seinerzeit d,h. als er noch lebte, Jung seine Patienten behandelte und nahm mich zur nächtlichen Stunde dorthin mit, um mir ihren Arbeitsplatz zu zeigen.

Vielen Dank und komm gut ins neue Jahr.
Lothar

 Graeculus (30.12.20)
Ich bitte um Entschuldigung, wenn ich mich hier einmische, aber sowohl die Vorsokratiker als auch die Relationsbegriffe (z.B. Ost - West) gehören zu meinen Interessengebieten.

1. Ob "Vorsokratiker" ein (wie hier unterstellt wird) wertender oder eher zeitlich gliedernder Begriff ist, lasse ich einmal dahingestellt.

Was bringen die Vorsokratiker Neues & Wichtiges in der Philosophie?
Sehen wir einmal von dem Problem ab, daß keine einzige ihrer Schriften anders als durch Fragmente erhalten ist. Keine einzige vollständige Schrift. Schwierig. Immerhin kann man im Falle des Parmenides und des Zenon erkennen, daß sie argumentiert haben und nicht bloß seherisch behauptet.
Was ist also, soweit man es beurteilen kann, bei ihnen neu?
Wasser löscht Feuer, Feuer verdampft Wasser.
Ist nicht dein Ernst, oder? Diese Erkenntnis aus der Steinzeit soll etwas mit den Vorsokratikern zu tun haben?
Nein,
Sie beschrieben den Wasserkreislauf
Aha. Regen --> Fluß --> Meer --> Wolken --> Regen
Das hat nochmal welcher Vorsokratiker an welcher Stelle beschrieben?

Etwas intelligenter erscheint mir da, was Nietzsche über die Vorsokratiker geschrieben hat: Bei aller Divergenz ihrer Ansichten seien sie sich in einer Sache einig gewesen: Alles ist anders, als es zu sein scheint.
Thales: Alles ist Wasser (obgleich doch dem Anschein nach nicht alles Wasser ist); Parmenides: Alles ist eins, und das Viele ebenso wie die Veränderung ist bloßer Schein; Heraklit: Alles verändert sich und bleibt dennoch gleich. Und so weiter.

Dieser Standpunkt begleitet bzw. charakterisiert die Philosophie seitdem, und dies schon bei Platon (der sich übrigens intensiv mit den Vorsokratikern, insbesondere Parmenides, befaßt hat): Alles ist in Wahrheit anders, als es zu sein scheint. Platon: Was uns als Realität erscheint, ist in Wahrheit nur Schein, nur eine Täuschung. (Sehr parmenideisch bzw. eleatisch, übrigens)

2. Ex oriente lux:
Eine schöne Metapher aus der Zeit der Flacherdler. Aber schon Columbus hatte den Verdacht, daß man, wenn man auf einer Kugel nach Osten kommen will, auch nach Westen fahren kann ... daß also Ost und West abhängig vom Standpunkt des Betrachters sind.
So liegt Indien von Europa aus nur dann für Europa im Osten, wenn man an den nächsten Weg dorthin denkt. In diesem Sinne liegt allerdings Europa für Amerika im Osten (nicht im Westen), Amerika seinerseits für China im Osten und China für Indien. Und für China kam die Weisheit des Buddhismus ... aus dem Westen. Sieh an, aus dem Westen!
Liegt Europa, liegt Indien nun im Westen oder im Osten? Es kommt auf den Betrachter an, und irgendeinen Vorzug der Betrachtung von Ost nach West kann ich nicht erkennen.

Dabei werden noch nicht die anderen Himmelsrichtungen berücksichtigt; z.B. kam Ägyptens Weisheit für die Griechen aus dem Süden, die (phönizische) Buchstabenschrift aus dem Südosten. Und sollten die Afrikaner etwas von den Europäern übernommen haben, dann aus dem Norden.

Es tut mir leid, falls ich an irgendeiner Stelle Döbereiner oder dem großen Seinsmystiker aus dem Schwarzwald (vulgo Martin Heidegger) widersprochen haben sollte.

Kommentar geändert am 30.12.2020 um 23:43 Uhr

 DanceWith1Life meinte dazu am 30.12.20:
ein interessanter Kommentar, klar formuliert,gern gelesen, du willst darauf hinweisen, dass es* immer auf den Standpunkt des Betrachters ankommt. Hab ich das so richtig verstanden.

Es* ist der Betrachter, der Autor, und es ist der Leser.
Bei einer Diskussion wäre zu klären, ob ein dermaßen flexibles Element vielleicht mehrere Ebenen hat.
In meiner Schulzeit waren z.B. Elemente des hier beschriebenen "Osten" Standardaussage für die Suche nach der Wahrheit.
Dennoch war jedem klar, dass Wahrheit keine Himmelsrichtung ist.

Antwort geändert am 30.12.2020 um 23:51 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 31.12.20:
Der Standpunkt des Betrachters: bei Relationsbegriffen wie Ost und West, ja. Oder: oben - unten, rechts - links usw.

Was LotharAtzert zu den Vorsokratikern schreibt, sind einfach Platitüden, die der Bedeutung dieser Epoche der Philosophie in keiner Weise, unabhängig vom Standpunkt des Betrachters, gerecht werden. Die existierenden Textbestände sind unhintergehbar. Sagen sie etwas über den Wasserkreislauf oder nicht? Wenn ja, dann wo?

 LotharAtzert meinte dazu am 31.12.20:
Das ist ja harter Tobak. Seit der Gründung des "Order of the golden Sackratts" vor 3 Tagen habe ich solches nicht mehr vernommen. Aber gut, du bittest um Entschuldigung und mein weiches Herz gewährt sie dir.
Doch zu den Vor-Würfen:
Thales - ganze zwei beglaubigte Anekdoten sind vom Vorhersokraticker bekannt. Th. wurde von einer Magd dabei beobachtet, wie er an den nächtlichen Sternenhimmel starrte und dabei in ein Brunnenloch fiel. Thales, wie ich früher schon schrieb, hab' aber den Titel des eigenen Geschreibs längst vergessen, war also ein Sternegucker. Nahtlos wird das durch die zweite Anekdote bestätigt: man bezichtigte ihn, aus der Not eine Tugend zu machen, indem er nämlich die Armut nur predigte, weil er selbst ein armer Schlucker sei. Darauf schaute er wieder in die Sterne - Ephemeriden gab es damals noch nicht - und erkannte, daß eine gute Olivenernte später im Jahr bevorstand. Er lieh sich Geld, kaufte alle Olivenpressen in der Umgebung auf und ... ich machs wieder kurt, weil Graeculus das sowies kennt und nur Überlegenheit demonst .. nein nein, gilt nix, also Thales machte einen riesen Reibach, sprach "seht ihr, ich hätt's Geldverdienen drauf", verkaufte aber die Pressen wieder, verschenkte das Geld und lebte vortan in der alten Armut.
- das sagt viel über den Mann aus und auch viel über die Entstehung der Philosophie aus der Astrologie, ha! - ja da kannst du hunderttausendmal nach Quellenangaben fragen - der einzig sichere Quell ist Mnemosyne, die ist immer dabei, war immer dabei und wird immer dabei sein, Sie ist die Präsenz, wie es bei den Dzogchenpas heißt, die natürlich den Namen Mnemosyne nicht kennen.
Heraklit hinterließ eun bißchen mehr. Vom Streit als Vater bis zum Wasser, in welches niemand zweimal steigt ... Wasser? - da war doch was ... aber weiter, der Weg hin und zurück, aber der Bad Vilbeler Bauer kann wiederum keine Quellenangabe machen, da er aus finanziellen Gründen kaum mehr, als 50 Bücher besitzt, sich aber in jungen Jahren aus Bibliotheken bediente, die es früher reichlich gab.
Ja eigentlich schade - mit Thales hätte ich mich von Astrologe zu Astrologe unterhalten könne, hätte ihm Kepler und Döbereiner empfohlen usw. usw.

Es gibt später noch einen zweiten Teil bezüglich der Verortung und dem Sonnenaufgang, aber jetzt muß der arme Loharius erst mal zuende frühstücken.

 LotharAtzert meinte dazu am 31.12.20:
Nachtrag zu Heraklit: auch er, der Einsiedler wurde, blieb der Natur und den Göttern bzw. Sternen verbunden. Von ihm hab ich den Gedanken, daß das Kugelhafte an der Kugel durch Venus und Mars bewirkt wird. Zugrunde liegt der Gedanke des Austreibens (Mars) aus allem Inneren, zur Peripherie der alles-einhüllenden Venuskraft. Und hätte er es nicht gedacht, so wäre es ein anderer gewesen, entscheidend ist nicht, wann wer wie gedacht hat, sondern daß es gedacht wurde - aus dem Grund interessieren mich Quellenangaben nie im exzessiven Graeculus-Sinn, sondern bloß, ob das Gedachte möglich ist und was mir als Steinbock das krebsige (-Opposition) Empfinden dazu sagt.
Zum Mandala: Durch den jeweiligen (Geburts-) Ort ist der Punkt des Sonnenaufgangs definitiv bestimmt, egal wo der Ort sich befindet - mithin der Punkt ihres Unterganges, ihres Mittagsstandes, sowie der Himmelstiefe (Mitternacht). Daß man solche Kinkerlitzchen (jedem Anfänger bekannt) einem gestandenen Hochschullehrer erklären muß, macht mich fassungslos (natürlich nur im metaphorischen Sinn).

 Graeculus meinte dazu am 31.12.20:
Und was hat das jetzt alles mit den ursprünglich im Text aufgestellten Behauptungen (Vorsokratiker und Wasserkreislauf etc.) zu tun?
Wirr.
Jetzt könnte ich anfangen, mich mit den neuen Behauptungen auseinanderzusetzen, woraufhin du dann wieder auf anderes ausweichen würdest.
So kann man kein Gespräch führen.

 LotharAtzert meinte dazu am 31.12.20:
Ich habe dir jetzt zwei Vorsokratiker genannt, die mehr mit den Sternen zu tun hatten als dir lieb sein kann. (von den anderen Genannten ganz zu schweigen) Von diesen zur Kreisläufigkeit ist nicht weit, also kein Grund zum Triumphieren, Des weiteren wies ich die Tage ( ich glaube, es war bei Toltekhead) darauf hin, daß ich es mit Nereus, dem Alten des Meeres und seinen 50 Töchtern, den Nereiden halte: nur auf Zwang hin eine Antwort zu geben. Will heißen: das Thema ist mir zu subtil, um es mit Unbedarften zu erörtern.
So kannst du keine Gespräche führen. Bitte nicht verallgemeinern.

 Graeculus meinte dazu am 31.12.20:
Auf zwei Aussagen von dir habe ich mich bezogen:

1. Die Vorsokratiker haben den Wasserkreislauf entdeckt.
Wo steht das?, war meine Frage. Ein tolles Ding wäre das, weil ja Meerwasser salzig ist, Regen und Flußwasser hingegen nicht. Also, wo und bei welchem Vorsokratiker steht das?
Deine Antwort: eine Anekdote über Thales und die Olivenernte.
Zusammenhang mit der ursprünglichen Behauptung?

2. Es gibt eine Art Ost-West-Bewegung der Weisheit, also eine kulturtheoretische These.
Meine Entgegnung: Ost und West sind relative Begriffe, und für die Chinesen kam die Weisheit aus dem Westen.
Deine Antwort: Der Geburtsort bestimmt den Punkt des Sonnenaufgangs.
Zusammenhang mit der ursprünglichen Behauptung?

Deine astrologischen Ansichten als Arcana zu behandeln, steht dir frei. Aber nicht darum geht es hier, sondern daß du jedem dir unangnehmen Einwand durch einen Themenwechsel ausweichst. Und das ist ein Gesprächskiller. Obendrein desavouierst du dadurch deine eigenen Behauptungen.

 LotharAtzert meinte dazu am 31.12.20:
Jaja, ich war schon immer ein Versager. Das sagte Vater mir, als Mutter in Dobel zur Kur weilte. Du kannst natürlich nichts dafür, aber ich benutze das als Vorwand, wie du dir ja denken kannst. Dem Carl Gustav, womit nicht der alte Schwede gemeint ist, würde das gefallen. Warum sonst hätte er mich in seine Wirk-Bude verschleppen lassen, was mir heute noch eine Ehre ist..
Nix verstehen, klaro.
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