Zeig mir deine Bisswunden

Skizze zum Thema Nacht

von  DanceWith1Life

Was immer Sie sich, bein lesen dieses Titels erhofft oder gedacht haben, vergessen Sie es.
Wann, ist
z.B. ist ein Wort, das nur in der linearen Zeit Sinn macht.

Sie erinnern sich vielleicht an diese Spiegellabyrinthe auf Jahrmärkten?

Man ging hinein, ein wenig bang,  was einen dort erwartet, also ich zumindest.
Taps - taps - taps - boing, beim ersten boing, hat man noch gelacht und gekreischt und ist schnnellst möglich in anderer Richtung weiter.

Wenn ich mich richtig erinnere, war das nach der dritten, vierten Kurve spätestens, unwichtig.
Stattdessen wurde das "wohin jetzt", immer lauter. Dieses "wohin jetzt" hatte plötzlich nur noch ein Ziel, den Ausgang.
Aber eigentlich war man doch hineingegangen, um Spaß zu haben

Das scheinbar Lineare der Zeit wurde dann auch schrittweise ersetzt durch eine fast punktuelle Empfindung , welche am Ehesten in einem "wie lang denn noch", zum Ausdruck kommt.

Das sagt aber keiner, der so richtig Spaß hat.

Das Erreichen des Ausgangs relativierte die ganze Sequenz noch einmal neu.
Ein Universum geht im Park spazieren und das Universum bin ich und natürlich weiß ich davon nichts.
Seit ein paar Jahren nun empfängt mich immer, wenn ich in die Nähe einer Baumgruppe komme, eine unglaubliche Beruhigung.
Da stehen sie dann, diese uralten Wesen, unbeirrt und scheinbar regungslos.
Fühlen Sie sich auch umarmt in ihrer Gegenwart?
Wenn man nirgendwo hingeht, wie empfindet man dann die Zeit.
Als Melodie wiederkehrender Lichter und ihrer Intensität? Blöde Umschreibung, aber die ist mir in der Nachtschicht mal eingefallen. Jede Strassenlaterne hatte diesen Effekt.
Man bemerkt es aber erst nach einer Weile, ausser man hat plötzlich Angst im Dunkeln.
Man hört auch anders nachts.
Und vorbeifahrende Züge, inmitten sich ständig überholender Schatten, mit Katzenohren in schlafenden Strassenschluchten.
Also das ist Leinwand pur.
Vor ein paar Tagen war Vollmond, in jedem einzelnen Briefkasten, in jedem Winkel, Strauch, auf jedem Dach, sogar unter der Bahnüberführung,  aber am Meisten im Park bei Nacht.
Kalt und klar.

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Kommentare zu diesem Text


 Moja (08.01.21)
Worum geht's im Text, frage ich mich, angeregt durch die Assoziationen, die beim Lesen bei mir entstehen.

"Wenn man nirgendwo hingeht, wie empfindet man dann die Zeit."

Reflexionen, Wiederholungen, Fragmente - Verletzungen?
Fragen tauchen plötzlich auf, halten mich auf, ich möchte länger drüber nachsinnen, wohin - was - führt.
Insofern finde ich die Skizze spannend, mein spontaner Eindruck. (Korrekturen wären noch angebracht)

lieben Gruß,
Moja
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