00_Einleitung

Rezension zum Thema Literatur

von  DavidW

00_Einleitung

Das Phänomen der wissenschaftlichen Fachbuchhandlung oder Universitätsbuchhandlung existiert nach wie vor noch hier und da, trotz Internet. Und es ist ein Phänomen, dem das Internet nie, in keiner Seite, die ich je gefunden hätte, nahe gekommen ist.
Man steht in der Fachbuchhandlung, typischer Weise als Student, aber auch als sonstwie Interessierter vor einem Haufen von Bücherregalen, die einem das, was man sucht, in überbordender Weise ergänzen, und sich maßlos interessant machen. Die weit über das hinaus gehen, was der Professor einem in der Anfängervorlesung empfohlen hatte. Die einen potentiell intellektuell reich und glücklich machen.

Als im münchner Univiertel eine Universitätsbuchhandlung, die diesen Status tendenziell für mehrere Fakultäten erfüllt hatte, für immer zumachte, war ich nicht traurig gewesen, sondern geschockt. Jene Buchhandlung, bei der für mich manchmal unwiderstehlich immer ein paar Text- und Kritik-Bände im Schaufenster gestanden hatten (Ernst Jandl, Arno Schmidt).
Und wer von denen, niemand von den Internet-Buchhandlungs-Kunden weiß sowieso, und den Studenten, die dort die Empfehlung des Professors bestellen, was ein Text-und-Kritik-Band wäre.

Eine Unterart der Fachbuchhandlung, die bisher eher überlebt hat, ist der Museumsbuchshop. In einem solchen, ich glaube, im Museum für moderne Kunst in Nürnberg, sah ich ein schmales mintgrünes, englischsprachiges  Bändchen, von Größe und Umfang mit einem dünnen Reclamheft vergleichbar, bei dem der Autorenname mein Interesse weckte: Susan Sontag.

Das war in meiner Wahrnehmung die da: Eine sehr bekannte und einflussreiche amerikanische Journalistin und Essayistin. Diesen einen auch für die Süddeutsche Zeitung, in der, sehr langen Essay hatte ich jahrelang aufgehoben - und in Bernward Vespers Roman "Die Reise" steht sie irgendwo als jemand, der bei einem Münchenbesuch einmal in einem Hinterhaus in der mir gut bekannten Türkenstraße gekifft habe. Und irgendetwas von ihr wollte ich, schon zur Erinnerung, in meiner Bibliothek stehen haben.

Der Titel des Bändchens war "Notes on Camp". Der Inhalt gefiel mir sehr gut. Und das Bändchen gehörte zu einer 50-bändigen britischen Anthologie, "Penguin Modern". Penguin ist der Verlagsname, eine Anthologie der klassischen Moderne aus britischer, Penguin- Sicht. Also eine sehr interessante Sicht, die deutsche langweilt mich ja längst. Leider war die Komplettausgabe schon vergriffen, und so musste ich mir die fehlenden 49 Bände über moderne Internet-Antiquariate einzeln zusammensuchen, was mir dann auch gelang.

Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren

Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (14.01.21)
Wird das eine bibliophile Reihe? Nur zu! Für Hinweise auf interessante Bücher bin ich immer dankbar. Und ja, auch zum Besten von Buchhandlungen kann man etwas schreiben.

 DanceWith1Life (14.01.21)
Mehrere Bekannte von mir arbeiteten in Buchhandlungen oder handelten mit Antiquariat, ich war immer sehr angetan, wie sehr sich deren Bücherauswahl vom "Standard" unterschied. Also da lässt sich einiges aufs Tablett bringen.

Kommentar geändert am 14.01.2021 um 16:45 Uhr

 Dieter_Rotmund (18.01.21)
Interessantes Thema, aber sehr schlampige Ausführung, lieber Zwiebelrohr!
"Das war in meiner Wahrnehmung die da" ?
Und was ist ein(e) typischer Weise(r)? Einer mit weissem Bart? Das Ententanzlied?

 Dieter_Rotmund (25.03.24, 10:05)
Ortsbezeichnungen werden nicht kleingeschrieben, wenn sie eine Possesivanhängung (oder wie das heißt) bekommen.
Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram