§13. Der vollständige KI

Kommentar zum Thema Fragen

von  Terminator

Theoretisch sagt Kant: „Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.“ Praktisch relevant wird der kategorische Imperativ aber nur, wenn die Pflicht, überhaupt zu handeln, überhaupt besteht.

Wer existiert, kann nicht nicht handeln. Darum muss es heißen: „Wenn du existierst, dann handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.“ Doch wer existiert, ist nicht zwangsläufig dazu verpflichtet. Da der Beginn der Existenz nicht frei gewählt wird, darf die eigene Existenz jederzeit beendet werden (Freitod).

Was kann zur Existenz verpflichten? Nur etwas, das dir zusichert, dass du nicht bloß zufällig existierst, sondern als Selbstzweck existierst. Das kann nur ein objektiver Selbstzweck gewährleisten, und das ist etwas, gegenüber dem du nicht handeln musst, als ob es ein Selbstzweck wäre, sondern etwas, das an sich Selbstweck ist. Und das ist Schönheit.

Konkrete individuierte Schönheit ist Schönheit nicht nur an sich, sondern auch für sich. Schön an und für sich sind nur Miezen. Darum heißt der vollständige kategorische Imperativ: „Wenn dich Miezen wie einen Selbstzweck behandeln (dich um deiner Selbst willen wollen), dann handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.“

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