Dahin

Sonett zum Thema Begehren

von  FrankReich

Ohne Grund und Eifer, aber saumbeflissen,
immer einen Schritt voraus im grauen Nass,
wider die Natur der Spur im Regenpass,
jeden neuen Weg nach kurzer Zeit verschlissen.

Kontrolliert, doch in bewusster Pflicht zerrissen,
vage Spiegelbilder über blau zu blass,
sattgeredet, süchtig nach ein wenig Hass,
jeweils wie zur Antwort auf ein Ruhekissen.

Schonungslos als ohnehin für alles das,
mariniert, gewendet, aus dem Butterfass,
einmal oder sogar mehrmals angebissen.

Nichts gewollt, doch aufgespart zum Aderlass,
Vorgelebtes hinterher im Ungewissen,
traumverliebt, verlebt, zumindest irgendwas.

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Kommentare zu diesem Text

Stelzie (55)
(14.02.21)
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 FrankReich meinte dazu am 14.02.21:
Danke Kerstin,

das besondere Augenmerk liegt natürlich auf den beiden unterschiedlichen Möglichkeiten, den Tiel zu lesen und zu deuten. Obwohl ich natürlich niemandem vorschreiben kann, welcher der Deutungen sich der Leser bedient, habe ich nicht ohne Hintergedanken im Gedicht den Trochäus gewählt, der in den Kadenzen weitgehend abwechselnd vollständig und unvollständig endet, eigentlich auch ungewöhnlich für ein Sonett im klassischen Sinn, da hier zumeist der Alexandriner oder der Vers commun verwendet wird.

Ciao, Frank
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