Morgenblatt am 23.02.2021

Innerer Monolog zum Thema Reflexion

von  franky

Es raschelt im Papierkorb und bringt Abgelaufenes zum Vorschein.
Renitentes Gedankengut klammert sich an die Pinnwand der Vernunft.
Sie sind es Leid, stets unbeachtet hinten anzustehen.

Aus breitgetretenem Unrat erwächst so mancher guter Gedanke.
Eine Milchsau stillt ihre hungrigen Frischlinge,
die dann zu saftigen Schnitzeln heranwachsen. 
Unbesonnen ernähren wir uns zielstrebig mit Zutaten aus Klimawandel.
Der Mensch war und ist ein außergewöhnliches Suchtsubjekt.

Möchtegerne stehen stets vor dir in der Kolonne,
sie drängeln mit den Ellenbogen und stiften Unruhe.

Wenn mir Worte wie gefrorene Kaulquappen auf den Lippen zergehen,
trenne ich den Schmerz in dünnen Scheiben,
will ihn zwischen den Fingern zerreiben.

Ich zahle es dir Heim, mit einem Kuss und ein Paar Zerknutschten.
Mit viel Hemoglobin in den Lippen.
Und gemütlichem Stoss in die Rippen.

Ausgetudelt! Wir kehren in den Trott des Alltags zurück.
Wir trotten vertrottelt in die Mittelmäßigkeit voran.
Wer so Hoffnungsvoll beginnt
Wird es auch ausgewogen ins Ziel bringen.

Ein Wiedehopf schluckt aus Krug mit gutem Hopfen.
Er schwört laut: „Das ist einselten guter Tropfen.
Ihm wird übel, deshalb braucht er einen Kübel.
Am nächsten Tag schmerzt ihm der Kopf, dem armen Tropf.
Er hebt den Schnabel: „Mein Lebtag keinen Hopfen –
mehr.“ Seither trinkt er keinen Tropfen.

Wenn du kein Ende mehr siehst, dann bist du bestimmt schon am Ziel.
Redaktionsschluss um 10:30

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Kommentare zu diesem Text

Sätzer (77)
(23.02.21)
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Hilde (62)
(28.02.21)
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