Antifant:Innen an Major Tom (1)

Erzählung zum Thema Aktuelles

von  kalkar2

Mein Name ist 16, - genau so alt bin ich. Und am liebsten träume ich zu Hause von Liebe - bei lauter Musik... Allerdings wohne ich bei meiner Mutter. Und die bei ihrer. In einem kleinen Haus mit Efeu an den Mauern.

Wilder Wein, behauptet Oma.

Egal, ich hause unterm Dach wo einst mein Vater eine Hobby- Werkstatt hatte. Er bastelte an Pistolen und Gewehren aus dem Krieg. Weil Krieg immer ist, sagte er. Inzwischen ist er weg. Irgendwo im Wind. Mutter sagt, er würde auf der Straße leben. Deswegen hat mir Andy, der mich zur Antifa brachte, einen Baseballschläger besorgt.

Lass den aber nicht deine Mutter sehen!

Nein, ich verstecke den im Hühnerstall.

Habt ihr Hühner?

Bis vor 4 Wochen -, da habe ich das letzte freigelassen.

Und?

Der Fuchs hat es geholt.

Und was wünschst du dir noch so?

America?

David Bowie?

Ja! Frieden und so...

Frieden gibt es nicht für lau. Für den Frieden musst du kämpfen.

Mach ich doch.

Okay. Am Freitag dann wieder: Treffpunkt vorm ‘Ochsen‘.

Der Faschokneipe?

Genau.

Da waren wir doch schon mal.

Stimmt.

Und dabei gab es einen Toten.

Hast du Schiss?

Bisschen.

Asche zu Asche.

Cool, Alter.


Als Andy weg ist gebe ich mir Major Tom. Fliege mit David in den Orbit. Lande auf dem Mars. Mutters Psycho-Pillen helfen mir dabei. Ey, ich brauche die jeden Tag. Is My Way. Weil nämlich die Sterne dann ganz anders aussehen. Irgendwie Blau, und geformt wie kleine Blechdosen. Im Rhythmus von David schlage ich mit dem Baseballschläger drauf,- doch irgendwas stimmt heute nicht. Es fließt kein Blut. Es fliegen nur Federn. Erst als Oma reinkommt beginnt das Schlachten.

Kannst du mich hören, frage ich in die nervende Stille. Doch sie hört nicht. Dabei ist sie kaum einen Meter von mir entfernt. Also setze ich den Helm auf, prüfe die Ground Kontroll-Zündung hole aus und schlage zu - und hoffe, es wird in allem was ich tu Gottes Liebe mit mir sein.

Wir wollen alle eine bessere Zeit haben? Es gibt aber keine bessere Zeit um zu sterben, als jetzt. Und. Es ist leicht. Weil sie eine alte Frau ist (Generation War. - Nazi!) - und gehässig. Jedenfalls kann sie mich nicht leiden. Und umso mehr Eierlikör sie intus hat, je schlimmer wird es. Ab und an schlägt sie nach mir mit der Hundeleine. Dabei ist der Köter längst tot. An zu vielen Spagetti erstickt, nur die Leine lebt noch. Und das alles wegen ein paar Euro.


(1)

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (27.02.21)
Interessantes Cross-Gender-Age-Writing.

 AchterZwerg (28.02.21)
Wofür die Antifa so alles herhalten muss ... :D
Jedenfalls: ein gnadenlos spiegelnder Text. Super!

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