Als ich eine neue Wohnung suchte und jemand eingebungsvoll zum Telefonhörer griff

Anekdote zum Thema Lebensweg

von  Bluebird

Illustration zum Text
(von Bluebird)
Wenig später wurde mir dann mitgeteilt, dass mein Zimmer in der Arche in zwei Monaten für einen Mitarbeiter des christlichen Sozialwerks benötigt würde und ich mir deshalb eine neue Bleibe suchen müsste.
    Dies kam jetzt zwar etwas überraschend, war aber im Prinzip ein ganz normaler Vorgang. Denn meine Tätigkeit war ja schon seit fast einem Jahr beendet und Wohnraum in Bremen war durchaus knapp. Warum also mich da weiter mietfrei wohnen lassen, wenn man ein zweckdienlichere Verwendung dafür hatte?
    Allerdings brachte mich das jetzt schon etwas unter Druck. Woher auf die Schnelle etwas Neues bekommen?

Kurz darauf  schaute ich mir also zwei in der Zeitung inserierte Wohnungen an, war aber von ihnen wenig angetan.
    Innerlich hatte ich das Gefühl, dass das auf diesem Wege vermutlich nicht klappen würde,  zumal auch immer etliche Mitbewerber im Rennen sein würden. Was die Chancen auf eine gute, bezahlbare Wohnung erheblich reduzierte.
    Und so beschloss ich wieder einmal auf eine göttliche Fügung zu warten.
      
Nach ein paar Wochen, in denen diesbezüglich nichts geschehen war,  sprach mich plötzlich der Küster der Hohentorsgemeinde an: "Hör mal, Heiner, du suchst doch eine Wohnung. Hier hat soeben eine jüngere Frau angerufen. Sie will aus ihrer Wohnung ausziehen und sucht einen Nachmieter!"
      Noch am selben Tag fuhr ich also zu besagter Adresse hin. Und was soll ich sagen? Schon beim Betreten der Wohnung wusste ich augenblicklich: Die ist es! und sagte zu der Frau: "Alles klar, ich nehme die Wohnung!"
      Die junge Frau war freudig überrascht, dass ich so spontan zusagte: "Ja, das ist ja wunderbar! Dann musst du dir nur noch mit der Vermieterin einig werden. Aber da sehe ich  eigentlich kein Problem. Das wird schon klappen!"
 
Als sie mich kurz darauf an der Wohnungstüre wieder verabschiedete, kam mir ein Gedanke in den Sinn:  "Ach", sagte ich , "eine Frage habe ich noch. Gehörst du zur eigentlich zur Hohentorsgemeinde?" Sie schüttelte den Kopf: "Nein, aber früher mal! Ich gehöre nicht mehr der Kirche an!" 
   Ich schaute sie verdutzt an: "Ja, und wieso hast du dann ausgerechnet dort angerufen?"  "Ich dachte, dass dies  eine große Gemeinde ist und vielleicht da ja gerade jemand eine Wohnung!"
    "Tja",  entgegnete ich, "dann war das vielleicht ja eine Eingebung gewesen.“ Sie schaute mich erstaunt an und sagte dann etwas nachdenklich: „Ja, das kann schon sein!“

Gedankenimpuls:
Es fällt dem Herrn nicht schwer, durch viel oder wenig zu helfen ( 1. Samuel 14,6)


Anmerkung von Bluebird:

Bremen 1990

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Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text


 Rudolf (02.04.21)
Bei den "Fügungen" frage ich mich, was sich hinter dem Begriff verbirgt, so wie Du ihn nutzt.

Du musst eine neue Wohnung finden und es gelingt Dir. Es dauert eine Weile. Während der Zeit ist stets genug Luft zum Atmen da - ist das eine Fügung? Dein Herz schlägt ohne Unterbrechung weiter - ist das eine Fügung? Dein letzter Herzschlag - Anfang oder Ende?

Angenommen, ein Nichtchrist findet eine Wohnung, ist das keine Fügung? Angenommen, Du findest keine Wohnung, ist das eine oder keine Fügung?

Angenommen, ich gehe zu Aldi und da liegen genau die goldgelben, fair gehandelten Bio-Bananen, die ich so mag - Fügung?

Kommentar geändert am 02.04.2021 um 18:20 Uhr

 Bluebird meinte dazu am 03.04.21:
Wenn man Gott, den Teufel oder überhaupt höhere Wesenheiten als existent voraussetzt, so wird vermutlich sehr viel gefügt sein, ohne dass wir groß davon etwas mitbekommen.
Wenn ich den Begriff "Fügung" verwende, so meist bei sehr unwahrscheinlichen, zielführenden oder hilfreichen - oder auch schädlichen - Begebenheiten.
Solche Begebenheiten, wo man spontan sagt oder denkt "Solche Zufälle gibt es nicht!"
Und die können selbstverständlich auch einem Nichtchristen geschehen, wie mir beispielsweise 1984, etwa einem Jahr vor meiner Bekehrung:  hier

Aber letztlich handelt es sich beim Verwenden des Begriffes "Fügung" um eine persönliche Deutung, der ein anderer zustimmen kann, aber nicht muss.
Dass deine geliebten fairgehandelten Biobananen in deinem bevorzugten Aldiladen auftauchen, könnte eine Fügung sein, von der außer dir dann noch viele andere Menschen profitieren würden.
Ich würde den Begriff trotzdem nicht verwenden, weil der Punkt "Unwahrscheinlichkeit" nicht hoch genug wäre. Für ein schlagendes Argument in der Überzeugungsarbeit mir nicht ausreichend wäre.

Antwort geändert am 03.04.2021 um 02:47 Uhr

 LotharAtzert antwortete darauf am 03.04.21:
Wenn einem Vogelkind Flügel, statt Flossen wachsen, so nennen wir das die Fügung zur Gattungsgestalt des Vogels. Würden ihm statt dessen Flossen wachsen, die ihm oben im Nest keinen Nutzen brächten, ja sogar den Tod, so wäre das Unfug.
Fügung ist, egal von was wir reden, immer die Fügung zur vorgesehenen Gestalt, und wenn es sich also fügt, sprechen wir von einem Ordnungsgefüge.

sagt der Christ Wolfgang Döbereiner.
Frohe Ostern wünscht
Lothar

 Graeculus schrieb daraufhin am 03.04.21:
Wenn nun, wie es gelegentlich vorkommt, ein Kalb mit zwei Köpfen geboren wird, dann nennen "wir" (alias LotharAtzert) das Unfug, während Bluebird - weil es sehr unwahrscheinlich ist - eine Fügung Gottes vermutet, der dem Bauern ein Zeichen geben will, daß seine ehebrecherische Beziehung mit der Magd nicht o.k. ist. Biologen deuten es als Variante eines siamesischen Zwillings.

Wie auch immer man es deutet - das Kalb mit den zwei Köpfen ist da.

 Graeculus äußerte darauf am 03.04.21:
P.S.: Was eine "Fügung zur Gattungsgestalt" bei einem ständig mutierenden Virus bedeutet, erschließt sich mir nicht.
Das ganze Konzept klingt nach der οὐσία-Theorie des Aristoteles, der weder von Mutationen noch von Viren etwas wußte.

 Bluebird ergänzte dazu am 03.04.21:
Dass wir in einer zusammengefügten Welt leben, die sich - gelegentlich ins Chaotische abdriftend - immer wieder in Richtung der göttlichen Ordnung neu fügt, kann ich als eine große, allgemein stimmende Aussage gelten lassen.
Gleichwohl ist das natürlich nicht mein eigentliches Thema. Mit geht/ging es darum, dass an besonderen, höchst unwahrscheinlichen und zugleich hilfreichen ( oder auch schädlichen ) Ereignssen eine höhere Fügung die naheliegende Interpretation ist.

Kälber mit zwei Köpfen würde ich als eine gewisse Entartung der natürlichen Ordnung betrachten, Es ist zwar ein recht unwahrscheinliches Phänomen, aber um darin ein Fügung zu sehen, bedürtfe es - aus meiner Sicht - schon etwas mehr.
Beispielsweise eines Traumes mit der Botschaft: "Dies ist dir geschehen wegen deiner Untreue!" oder so ähnlich.

Antwort geändert am 03.04.2021 um 12:10 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 03.04.21:
Kürzlich hatte ich ein eindrucksvolles Erlebnis: Ich lag schlafend im Bett, kam zu mir und wollte mich umdrehen. Aber die Muskeln gehorchten mir nicht. Ich wollte, konnte mich aber nicht bewegen. Erschreckend - ich fühlte mich wie im Locked-in-Syndrom.
Am Abend zuvor hatte ich unserem Hund unabsichtlich auf die Pfote getreten.

Ich wäre überhaupt nicht auf die Idee gekommen, Gott oder der Geist des Hundes könnten mir ein Zeichen gegeben haben: Paß bei deinen Bewegungen besser auf!

Mein Frau sagte, ein solches Phänomen sei gar nicht so selten; es trete auf, wenn ein Wachtraum und die im Schlaf noch entspannten Muskeln zusammenkämen.
Damit war die Sache für mich erklärt & erledigt. Besser auf den Hund aufpassen, das tue ich obendrein.

Es hängt viel davon ab, wo man seine Erklärungen sucht.

 Bluebird meinte dazu am 03.04.21:
Da einen Zusammenhang Hundepfote und Muskellähmung zu vermuten, hielte ich schon für eine recht gewagte Interpretation. Eine interessante Spekulation!

Eine mögliche Fügung in meinem Sinne wäre es gewesen, wenn beispielsweise der Tierarzt 10 Minuten nach dem Hundepfotenmalheur "rein zufällig" bei dir vorbeigeschaut hätte, weil er dir noch eine Rechnung vorbeibringen wollte oder so

 Graeculus meinte dazu am 03.04.21:
Der Tierarzt bringt eine Rechnung vorbei? Das wäre ein Wunder. Tierärzte kassieren unmittelbar nach dem Behandlung.

 LotharAtzert meinte dazu am 03.04.21:
@ Graeculus

wieso gleich wieder die verächtliche „Form“ - „wir“ (alias LotharAtzert)?
Das Kalb mit den zwei Köpfen ist eine Mutation und kein Gefüge. Die Mutation ist astrologisch leicht erklärbar, aber du willst ja nicht verstehen, sondern vorab ablehnen und mit deiner zwanghaften Sichtweise recht haben. Und wenn ich unbeherrscht drauf reagiere, hast du wieder einen Beweis mehr für die Spinnerei dieses Dingsda – das ist ein scheiß Spiel, Graeculus. Du könntest auch fragen, ohne eine Antwort vorzugeben, aber das ist nicht dein Ding und wird es nie sein.
Und ich schmeiß kommentarmäßig keine Perlen mehr vor die Säue.
Frohe Ostern, tashi delek

 Bluebird meinte dazu am 03.04.21:
Die ruhige Darstellung seiner eigenen Position sollte in in diskursiver Runde möglich sein, ohne dass das Ganze allzu schnell ins Persönliche abzudriftet.
Ein allgemeiner Gedanke, jetzt nicht persönlich gemeint!

Ich wünsche mir natürlich, dass andere mich verstehen und mir zustimmen, müssen sie aber nicht!
Im Übrigen kann im "Widerspruch" ja durchaus auch "Gold" verborgen sein!
ich (54) meinte dazu am 03.04.21:
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ich (54) meinte dazu am 03.04.21:
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 Graeculus meinte dazu am 03.04.21:
Wollen wir uns denn über die Natur und ihre 'Gefüge' unterhalten auf dem Stand des Aristoteles, für den es konstanten Wesenheiten (Arten) gab mit vereinzelten Abweichungen, oder auf dem der modernen Biologie (Evolutionstheorie), für die die Natur voll ist von Mutationen (negativen, neutralen und positiven), wobei die positiven für eine 'Flüssigkeit' der Natur sorgen, d.h. eine ständige Veränderung und Entwicklung der Arten?
D.h. sind Mutationen eine Art Unfall (Abweichung vom Gefüge) oder der Motor einer in Bewegung gedachten Natur? Daß Mutationen die Regel sind und nicht die Ausnahme, kann man übrigens überprüfen und beweisen - nicht zuletzt anhand von Viren.

Aber Du, Bluebird, hast ja schon detulich gemacht, daß dies eigentlich gar nicht Dein Thema ist, sondern woran man eine Fügung erkennen kann.
Zu Letzterem habe ich gesagt, daß dies vom Interpretations- oder Deutungsrahmen (ist dasselbe!) abhängt, von dem aus man an die Sache herangeht.
ich (54) meinte dazu am 03.04.21:
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ich (54)
(03.04.21)
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 LotharAtzert meinte dazu am 03.04.21:
Was sagt eigentlich Lucy zu Ich?

Zu der Bemerkung: "Könnte man ..." usw. - Man kann alles, wenn man es kann. Aber nur um es allen recht zu machen ? Du machst es keinem recht.
ich (54) meinte dazu am 03.04.21:
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 Bluebird meinte dazu am 03.04.21:
Ich schlage jetzt einfach mal einen österlichen Friedenschluß vor ... wir sollten uns das Leben, bei aller weltanschaulichen Unterschiedlichkeit, das Leben nicht unnötig schwer machen.
In diesem Sinne:
Frohe Ostern!

Antwort geändert am 03.04.2021 um 21:04 Uhr

 LotharAtzert meinte dazu am 03.04.21:
Mit "Du machst es keinem recht" wollte ich das "man" vermeiden.
Da ist alles..
@ Bluebird - unter erwachsenen Menschen sollte es möglich sein, Dinge zu klären. Wo das Klären von Inhalten nicht im Vordergrund steht, statt dessen nur immer wieder persönliche Befindlichkeiten und Rechthaberei, bin ich sowieso fehl am Platz.
ich (54) meinte dazu am 03.04.21:
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 LotharAtzert meinte dazu am 04.04.21:
@ ich
- nun ist ein Punkt geklärt, schon wird der nächst sichtbar: ich habe Bluebird nicht gemeint, sondern mit den Rechthabereien eindeutig Graeculus, der alles auf seine konkrete Logik herunter bricht und damit nichts anderes macht, als Klärung zu verhindern. Seit Jahr und Tag bewegt sich da nichts und falls du die Güte haben solltest, auf meinem Threat von gestern mit dem etwas provozierenden Titel einmal nachzuschauen, so macht er dort schon wieder genauso weiter.
Ich überlege ernsthaft, ob ich ihm noch antworten soll - was ich sonst eigentlich nie mache.
Nein, mit Bluebird werde ich auf jeden Fall weiter klären, so lange er das will.

Und mit dir auch, Schatzilein

 Bluebird meinte dazu am 04.04.21:
Also ich möchte sagen, dass ich mittlerweile die philosophisch-naturalistisch geprägten graecullianischen Deutungen und Sichtweisen zu schätzen weiß.
Nicht das ich sie für richtig halte, aber sie sind oft so pointiert formuliert, dass ich mich gewissermaßen auch zur Schärfung meiner eigenen Argumente genötigt sehe. Es mich in einer positiven Weise herausfordert, mein Bestes zu geben!

 Dieter Wal meinte dazu am 05.04.21:
SIC!
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