Die Rolling Stones und Mungo Jerry: Geisterstadt Bielefeld?

Satire zum Thema Heimat

von  Thomas-Wiefelhaus

Bielefeld: Soundtrack II: Lieder von externen Sängern.

Freche Zungen und unbestätigte Quellen behaupten, dass die Stones mit „Living in a Ghost-Town“ keinen Corona-Song geschrieben hätten, sondern uns in Wahrheit vor der trostlosen Geisterstadt Bielefeld warnen würden. Schließlich lebte dort ihr alter Kumpel von Mungo Jerry, an vegetarischen Tagen sage ich: „Mango Sherry“,  jahrelang mitten unter den Verrückten. Oder sollte ich richtiger sagen: unter den Halbtoten einer verbotenen, nicht existierenden Stadt? Er hat nicht rechtzeitig auf die Warnungen gehört und eine Bielefelderin geheiratet.

Übrigens habe ich Mungo, oder Ray Dorset, wie er eigentlich heißt, lediglich zweimal in unserer nicht existierenden Bielefelder Geisterstadt erlebt. Einmal huschte er, grinsend um sich blickend, oder zähnefletschend, wie ich es später interpretiere, flink über den Jahnplatz.
Ich habe mich auf dem Jahnplatz nach ihm umgeschaut, mich sogar lange umgedreht bis er aus meinem Blickfeld entschwunden war, und wusste nicht einmal warum? Es war etwas besonderes an diesem Mann. Erst hinterher, im Nachhinein, fiel mir ein: Mensch, das war doch der Sänger von Mango Sherry! Oder, wie es heißt? Und erst, während ich dies schreibe, fällt auf, weshalb ich mich wirklich nach umdrehte?! Er war halt kein Geist, sondern ein lebendiger Mensch in einer tragischen, nicht existierenden Geisterstadt. Und er wirkte auf mich so, als würde er denken, alle würden ihn hier sogleich erkennen!
Heute frage ich mich, grinste er wirklich, oder zeigte er den vielen Geistern seinen blanken Zähne?!

Das andere Mal gab er ein Benefits-Konzert in der Schule seiner Kinder, nämlich der Gesamtschule Stieghorst. Er spielte unter anderem „In the Summertime!“ und „Lady Ros“!  – Ich liebe es ja, wenn große „Stars“, immerhin hatte er ursprünglich mal  einen Song für Elvis geschrieben, sich nicht zu schade sind, zusammen mit  Lehrern und Schülern aufzutreten. Ich nehme an, seine Kinder haben auch mitgespielt? 
Wer da nicht da war, der ist selber schuld! – Oder hat sich nicht getraut, Schule oder Arbeitsplatz zu Schwänzen?

Der Typ hat wahrhaftig Temperament! Er hat Hummeln, nein, Atomenergie in Hintern, wie man so schön sagt, ist radioaktiv! Er passt also so ganz und gar nicht in unseres, ach, so langweiliges, Bielefeld! Das im Grunde ja nicht einmal existiert.
Mittlerweile wohnt er nicht mehr hier, ich hoffe nicht, die Untoten, oder die grauen Herren, haben ihn geholt? Hoffentlich hat er uns ein paar kleine Atom-Hummeln da gelassen?! Wir Bielefelder könnten sie prima gebrauchen. Auch wenn wir ja gar nicht existieren!


Anmerkung von Thomas-Wiefelhaus:

1970 als Mungo Jerry den Hit "In the Summertime" hatte, war ich in einem Kindererholungsheim an der Nordsee.

Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram