Was Udo Lindenberg im räselhaften Bielefeld erlebte.

Satire zum Thema Diesseits/ Jenseits

von  Thomas-Wiefelhaus

Zum Abschluss der Sundtrack-Episoden wollte ich einen ganz bekannten nicht vergessen: Der Udo Lindenberg textete schon früher den Titel „rätselhaftes Bielefeld“! Es hieß, er sei eines schlechten Tages durch die graue Fußgängerzone geschlendert und habe erkannt, dass in dieser Stadt der Teufel wohne. In seinem Lied kommt der Satz „und treffen wir uns nicht in dieser Welt, so treffen wir uns in Bielefeld“ vor. Manche Zeitgenossen halten das für einen coolen Spruch, den der Udo selbst erfunden hätte? Ganz falsch! Den Spruch habe ich schon mit acht Jahren in einer Sekte, in der ich in den sechziger Jahren unfreiwillig weilte, gehört! Er wurde abgeleitet vom: „und treffen wir uns nicht in dieser Welt, so treffen wir uns in jener Welt!“ – Also im Jenseits!
Udo hat es also genau richtig kapiert und ein Lied über das Jenseits, in diesem Falle die Hölle verfasst! Es hat sich also schon lange herumgesprochen, Bielefelder sind anders! Sie wohnen offenbar in der Hölle! Deshalb ist ihre Existenz auch so schwer zu beweisen! Es will, kann und darf halt nicht jeder gleich unsere finstere Stadt betreten! Ein gewisser Petrus hat die passenden Schlüssel am Bund und sagt: „Du kommst hier nicht rein!“ – Für einen Teil der Bevölkerung existieren wir nicht.

Im Text ergeht es Udo aber anders. Er hat sich an Petrus vorbei gemogelt und ist schon in der Hölle. Doch der Höllenfürst möchte gar nicht im Ofen haben und schickt ihn per Fahrstuhl nach oben. Udo langweilt sich auf Wolke 127 und flüchtet flink zur heißen Venus.
Am Ende des Liedes singt Udo: „... und hier bei uns in dieser Welt, ist es geiler als in Bielefeld!“ –  Wäre ein schönes Schlusswort! Leider habe ich noch etwas Text über.

Zur Sekte.
Die besagten  Sektenmitglieder wollten sich damals, zunächst einmal, im Diesseits treffen. Folglich war mit „wir treffen uns in Bielefeld“ gemeint: wir treffen uns in unserem , pardon, ich drücke es einmal wertneutral aus, in unserem „Gemeinden-Knotenpunkt“, also in Bielefeld. Was tatsächlich nicht selten zutraf!  Weil es hier eine größere Anzahl von Gemeinden und Freikirchen gab und gibt, wo man sich treffen konnte! (Ich möchte hier nicht alle als Sekten bezeichnen! Auch wenn ich  noch an Gott glaube, muss ich nicht  automatisch an die Hölle,  oder wie  einige andere, an angebliche „Dämonen“ glauben! … das halte ich persönlich für gesünder.)
Wobei ich hier auch sagen möchte, dass die Sekte außerhalb von Bielefeld, nach meiner Beobachtung als Kind, noch ungefähr zehn- bis 100 mal sektenhafte war, als die heimische. Leider nicht lustig! Keine Satire mehr – ich weiß! Aber es hatte ja sowieso keiner gelacht! Schließlich sind wir ja alle ein wenig Bielefeld, oder? Und wer jetzt noch lacht, der wird erschossen! Also doch wieder Satire! Aber keine gute!

Außerdem bin ich mir mittlerweile sowieso nicht mehr sicher, ob man meine Satire überhaupt als solche bezeichnen sollte? … aber ich übe ja noch!

Udo, die Ärzte und der Klimawandel.
Rätselhaftes Bielefeld? Udo singt im Meer versinkend über Poseidon und ähnliche Dinge. Was mich ein wenig verwundert, da wir  in Bielefeld leider kein Meer vor der Haustür haben. Da müssen wohl erst mal schön auf den lang ersehnten Klimawandel warten, damit die Polkappen schmelzen und der Wasserspiegel steigt! Ich höre schon die Wellen rauschen! Was könnte eine Stadt weniger langweilig machen, als ein schönes, tropisches Meer vor der Haustür?
Folglich möchte uns Fahr in Urlaub von den Ärzten (... mit seinem ökologischen Fußabdruck!) sicher nur dabei helfen, unsere Stadt weniger langweilig zu machen?! Danke im Namen aller Bielefelder!


Anmerkung von Thomas-Wiefelhaus:

Bin ein echter Udo-Fan.
Mein Lieblingslied ist "Mach dein Ding!"

Was ich noch nicht wusste:
Udo hat seinerzeit auch ein Lied über den gebürtigen Bielefelder Rüdiger Nehberg (Siehe Bielefelder Orginale) getextet!

Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram