Inzidenz-Dekadenz-Transzendenz - Drei Kommentare

Kommentar zum Thema Ignoranz

von  LotharAtzert

Bei der Interpretation geht es nämlich in aller Regel bloß um die eigene Befindlichkeit im Verhältnis zum interpretierten Werk. Man kann der Intention des Originals nahe kommen, oder auch nicht, je nach Qualität des Interpretierers.
Beim Deuten ist das ganz anders. Der Satz „alle deuten alles“ ist nicht wahr, da zum Deuten Kenntnisse, eventuell „Fachkenntnisse“ gehören, die „alle“ keinesfalls haben. Hierzu ein einfaches Beispiel:
Ein Mensch hat sich in den kanadischen Wäldern verlaufen und braucht Hilfe. Nun mögen ihn vielleicht alle (?) suchen, aber beauftragt wird ein kundiger Fährtenleser, ein Ranger meinetwegen. Dieser untersucht den Ausgangspunkt, findet dort ein paar Spuren, die ihm aufgrund seiner „Erfahrung“ die Richtung zeigen, in welche der Gesuchte aufgebrochen ist. Unterwegs werden weitere Spuren gefunden, die ein Unkundiger niemals oder doch nur zufällig entdecken würde. Nicht so der, der schon lange damit vertraut ist. Er läßt sich weder von durchlaufenen Bächen ablenken, noch durch wasweißich, er kann irgendwann sogar sagen, wie nahe man dem Verschollenen ist. etc etc. und am Ende findet er den Gesuchten aufgrund seiner richtigen Deutung. Findet er ihn nicht, handelt es sich um einen schlechten Deuter, oder die Spuren sind durch natürliche Unbilden unleserlich geworden.
Das war, wie gesagt, nur ein Beispiel.
Einverstanden? Oder nicht?

"Ich denke und kommentiere so, wie ich es für richtig halte, und werde das auch weiter so halten."
Beim Denken ist da auch nichts dagegen einzuwenden, aber beim Kommentieren darf man vielleicht auch mal dran denken, daß der Kommentierte meine Sichtweise nicht versteht - aus Gründen, die hier unwichtig sind. Wenn man das nicht berücksichtigt, redet man für alle Zeiten aneinander vorbei. Kann das in meinem, deinem, oder überhaupt in jemandens Sinne sein?

Ach, mein Lieber, da bist du weiß euer Gott nicht allein. Du kennst vielleicht vom Hörensagen das Mandala der fünf Meditationsbuddhas. Alle fünf stehen für eine Weisheit – und ebenso stehen fünf oder sogar sechs sogenannte Geistesgifte den Weisheiten entgegen. Es sind diese Gifte: Stolz, der in die Götterwelt führt; Eifersucht bringt zu den Titanen, dualistische Auffassung in die Menschenwelt, Unwissenheit (Nichtverstehen) in die der Tiere, Unzufriedenheit in die Hungergeisterwelt und Hass zuletzt in Höllenzustände. Und alle diese tragen wir in uns und je nach dem, was einer in Wort und Tat in der Summe favorisiert, da wird er wiedergeboren.
Das ganze nennen wir Bhavachakra, oder Lebensrad. Allein daß wir heute darin am wandern sind, zeigt bereits, daß noch Gift in uns allen ist und wir tun gut daran, es in die entsprechenden Weisheiten umzuwandeln, was aus diesem „Hamsterrad“ befreit. Wobei barmherzige Werke zu tun das mit Abstand beste Mittel ist, weißt du ja.

(Arroganz-Stolz-Götterwelt - der Buddha rät, sie zu meiden.)

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Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (31.03.21)
Du fingierst einen Unterschied zwischen Interpretation und Deutung, wobei du jene auf der subjektiven Seite ansiedelst, während die Deutung eher einen überprüfbaren Vorgang meine.

Da Wörter eine Be-deutung haben, also nicht subjektivem Belieben anheim gestellt sind, ist es ratsam, sich über sie zu informieren.

Da 'Interpretation' aus dem Lateinischen stammt, greife ich zum Georges und finde:

- interpres: die Mittelsperson, der Vermittler, Unterhändler; Ausleger, Erklärer, insbes. Dolmetscher, Übersetzer [vgl. Englisch interpreter]

- interpretatio: die Erklärung, Auslegung, Deutung [sic!], insbes. Übersetzung; subj. [sic!] die Deutung, Auffassung, Beurteilung

- interpretator: der Ausleger, Erklärer

- interpretor: den Mittler machen; auslegen, erklären, deuten [sic!], insbes. übersetzen; etwas im Urteil auslegen = verstehen, für das und das ansehen, so und so aufnehmen, beurteilen; von etwas auf etwas schließen, folgern; so und so sich erklären = auffassen, begreifen; über etwas sich bestimmt aussprechen, entscheiden

Fürs Deutsche (Duden: Bedeutungswörterbuch):

- Deutung: Klärung der Bedeutung, des tieferen Sinns; Auslegung, Interpretation [sic!]

Da bleibt von deiner Unterscheidung nicht mehr übrig als (d)eine völlig subjektive Deutung.

 Graeculus meinte dazu am 31.03.21:
P.S.:
Die Kunst der Interpretation bzw. Deutung hat einen Namen: Hermeneutik.

Kommt von Hermes, dem Götterboten, dem Gott der Mittler, Deuter, Interpreten.

 LotharAtzert antwortete darauf am 31.03.21:
In dem Fall darf ich den Graeculus zitieren:
"Ich denke und kommentiere so, wie ich es für richtig halte, und werde das auch weiter so halten."

 Bluebird schrieb daraufhin am 31.03.21:
Ich mag das Bild des "Fährtenlesers", und ein Wohlgeübter mag es da zu hoher Kunstfertigkeit/großer Meisterschaft bringen.

Bei der (metaphysischen) Weltdeutung wäre ich da etwas vorsichtiger.
Denn wonach soll der metaphysische Fährtenleser denn nun genau suchen? Nach dem Ursprung von allem? Dem Ausgang aus dem Labyrinth? Den Spuren göttlichen Handelns?

Mir persönlich gefällt die Sache mit dem Labyrinth ganz gut, weil ich mich früher nämlich genau in so etwas wie einem großen Labyrinth herumirren gefühlt habe, ohne irgendwie den Ausgang zu finden ... der Rest der Geschichte ist ja allgemein bekannt, muss ich ja nicht ständig wiederholen

Antwort geändert am 31.03.2021 um 17:01 Uhr

 LotharAtzert äußerte darauf am 31.03.21:
Bluebird, wenn du es schaffst, eine Tigermutter mit vier hungrigen Jungen davon zu überzeugen, statt der Deutung der Spuren eines Wasserschweins lieber einen Psalm zu deuten, so wäre das eine Sünde - die Jungen wollen Futter. Deutung ist immer an die Bestimmung der Gestalt gebunden, so will es die Ordnung des Himmels, ob nun metaphysisch oder rein physisch. Folge bei der Frage, was zu suchen sei, einfach deinem Instinkt. Ich schrieb ja gerade erst darüber.

Antwort geändert am 31.03.2021 um 20:35 Uhr

 DanceWith1Life ergänzte dazu am 31.03.21:
lach, @ blue
also lachendes Blau für birdies
wenn du tatsächlich was gefunden hättest, wäre das letzte worüber du dir gedanken machen müsstest, ob du dich vielleicht wiederholst.
und wir würden uns nicht die ganze zeit wundern, dass wir schon wieder vor den toren roms stehen.
ich (54) meinte dazu am 01.04.21:
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 LotharAtzert meinte dazu am 01.04.21:
So, meine Herren, ausgelacht inzwischen? Dann können wir ja weitermachen.

Eine bedeutsame Frage ist: was ist denn überhaupt deutbar? - das nennen wir gemeinhin "Zeichen". Nicht irgendwelche x-beliebigen Zeichen, sondern die Zeichen des Nichtanwesenden, wie Döbereiner das nannte. Das niedergetretene Gras zum Beispiel. Der es nieder trat, ist nicht da, aber das Zeichen des niedergetretenen Grases zeugt davon, daß er hier war und die Art und Weise, wie es niedergetreten verharrt, erzählt dem Deuter, von wo nach wo der Flüchtige unterwegs ist. Bei unsrer Tigerin geschieht das eher über das Riechorgan und bei anderen eben anderes.
Die Astrologie habe ich bis jetzt bewußt außen vor gelassen, sonst ... jaja, ihr wisst, was ich meine.
@ nick.ich - das war kontraproduktiv, wie man so sagt. Wenn du es besser kannst, mach es einfach besser.

 LotharAtzert meinte dazu am 01.04.21:
Ach so, ja - für einen guten Deuter ist die ganze Welt inzwischen Zeichen der Nichtanwesenheit.
Und er findet am Ende ...was?

 Bluebird meinte dazu am 01.04.21:
"Die Zeichen des "Nichtanwesenden" ist vielleicht ein klein wenig zu ungenau, "Die Zeichen des Nicht-mehr-sichtbar-anwesenden" gefällt mir besser.

Aber wer war der vormals An- und jetzt Abwesende denn nun genau? Um in meinem Labyrinth-Bild zu bleiben:
War es vielleicht ein Herumirrender, auf der verzweifelten Suche nach einem möglichen Ausgang?
Einfach nur ein Herumirrender ohne Hoffnung auf einen (guten) Ausgang?
Oder aber ein " Pfadfinder", der um einen Ausgang weiß und ihn konzentriert - achtsam gesucht und vielleicht sogar bewusst seine Spuren für andere hinterlassen hat?

Kurzum, es macht schon einen Unterschied, auf wessen "Spuren" wir da wandeln ... ich jedenfalls folge da der Spur mit den "Bibelschnitzeln"!

Antwort geändert am 01.04.2021 um 11:01 Uhr
ich (54) meinte dazu am 01.04.21:
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 LotharAtzert meinte dazu am 01.04.21:
@ Blubird

Danke, daß du dran geblieben bist. Mit den " Zeichen des Nicht-mehr-sichtbar-anwesenden" bin ich fast einverstanden. Der kleine Einwand ist, daß das Artikulierte wiederum ergänzt werden muß, in: "Die Zeichen des für mich Nicht-mehr-sichtbar-anwesenden", da es nicht ausgeschlossen weden kann, daß ein Dritter mit einem erweiterten Blickfeld das Flüchtige doch noch sieht. Es gibt ja einiges an Literatur darüber, wie Lehrer ihre Schüler mit allerlei Tricks dahin gefüht haben - zum Sehen des Unsichtbaren. Es ist ein alttbekanntes Problem von Sprache: fügen wir etwas hinzu, so tun sich neue Fragen auf. Aus diesem Grund reden wir vom Prinzip, in welchem die Details alle noch schlummern. Aber rein subjektiv hast du völlig recht in diesem Punkt.

"Aber wer war der vormals An- und jetzt Abwesende denn nun genau?" - auch hierüber geben die Zeichen dem Kenner Aufschluß, zunächst (dh. beim Unbewußten) über den Instinkt, der führt den Dürstenden in der Wüste (metaphorisch wie real) zum Wasserloch, während der Intellektuelle ohne Hilfsmittel wahrscheinlich verdurstet.

Das bewußt Spuren für andere hinterlassen, ist gang und gäbe unter Spirituellen. Wie sicher schon gesagt, hat Padma Sambhava (- der Lotusgeborene) vor über 700 Jahre Texte in unzugänglichen Gebieten verborgen, die heute noch gefunden werden. Weil sie zu seiner Zeit von niemandem verstanden wurden. Sie werden gefunden, weil jemand im Traum erfährt, wo so ein Text zu finden ist. Die Echtheit wird dann von tibetischen Graeculussen bestätigt, - so ist das nicht, daß jeder behaupten kann: "Ich hab einen Text gefunden von Padma Sambhava."

Folge ruhig den Bibelschnitzeln, schließlich sagt dir dein Instinkt ja, das musst du tun und folglich ist das richtig so. Aber halte das Missionieren klein, das ist immer hart an der Grenze zur Übergriffigkeit. Schließlich hat jeder seinen Instinkt, wenn der durch den Intellekt verdrängt wird, dann ... jetzt sind wir wieder am Ausgangspunkt.
Danke dir und - nur falls du nicht neues in die Waagschale wirfst - wünsche ich dir ein frohes Osterfest.

Antwort geändert am 01.04.2021 um 12:39 Uhr

 LotharAtzert meinte dazu am 01.04.21:
@ nick-ich

Wir sprachen vom Deuten, nicht von Empathiausübung. Könntest du bezüglich des Deutens vielleicht ...
ich (54) meinte dazu am 01.04.21:
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 LotharAtzert meinte dazu am 01.04.21:
Das ist eine neue Baustelle, Ich. Was Bluebird angeht, so ist er beim Thema geblieben, welches von Graeculus sozusagen initiiert wurde und nun möchte ich es vermeiden, in andere Fahrwasser zu gelangen, dazu ist die Deutung zu wichtig und wir stehen ja erst am Anfang einer Klärung. Von mir aus können wir aber separat darüber reden, worin sich Offenheit zeigt und worin nicht - ehrlich!

 LotharAtzert meinte dazu am 01.04.21:
Und falls du im Separierenwollen den Beweis einer Offenheitsverdrängen zu sehen glaubst, - du wohnst doch sicher auch in einer Wohnung. Da ist natürlicherweise auch die Offenheit ausgesperrt (das, was die Engländer closed nennen) Du Böser, du!

Close your eyes and I kiss you remember I miss you ... allways be troo. odr?

Antwort geändert am 01.04.2021 um 14:28 Uhr
ich (54) meinte dazu am 01.04.21:
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 FrankReich (01.04.21)
Hi Lothar,

die Eröffnung Deines Beitrages geht leider von nicht ganz korrekten Bedingungen aus, denn "Interpretation" ist lediglich der bildungssprachliche Überbegriff für die Erklärung, Deutung, Auslegung, Auffassung und Darstellung von z. B. Texten, wobei all diese Punkte bis vielleicht auf den letzten das subjektive Verständnis ansprechen.
Im Gegensatz dazu stellt der bildungssprachliche Begriff "Analyse" eine streng wissenschaftliche Methode dar, um ein Ganzes, wie z. B. einen Text, so aufzugliedern, dass es anschließend zur Synthetisierung taugt.
Somit ist ein Kommentar noch bei weitem keine Kritik, sondern einfach nur eine Meinung und es obliegt dem Texter, diese Meinung geradezurücken, leider und da gebe ich Dir durchaus recht, geht es vielen Kommentatoren jedoch gar nicht um Textverständnis, sondern nur darum, ihre persönlichen Ressentiments darzustellen und das empfinde ich dem Autor gegenüber als höchst unfair, denn wer einen Text kommentiert, den er von vornherein weder verstehen will noch kann, betreibt schon eine gewisse Art von Mobbing.
Auf der anderen Seite gibt es aber auch genügend Autoren, die sich erst gar nicht in die Karten schauen lassen wollen, aus welchen Gründen auch immer.

Ciao, Frank
ich (54) meinte dazu am 01.04.21:
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 LotharAtzert meinte dazu am 02.04.21:
Kein Einspruch soweit.
Nur hier:
"Somit ist ein Kommentar noch bei weitem keine Kritik, sondern einfach nur eine Meinung ..."
- was ein Kommentar ist, ist abhängig zum einen vom Text und zum andern vom Kommentator, bzw dessen Intention und was mich angeht, so verstehe ich ihn als Fortsetzung des Werkes, aus dem jederzeit neue Werke entstehen können, falls das Werk ein Original ist. Wo nicht, mag es als Dung usw usf.

Werk kommt vom Wirkenden, dem von uns so genannten "Daseinsprinzip. Und ab hier möchte ich mich inhaltlich wieder zurückziehen, da mein Leser ja ohnehin verstorben ist.

Da ich ein Bilddenker bin, möchte ich den "Autor" wieder ins "Verfasser" zurückdeutschen. In Fässern lagern die verschiedensten Inhalte und ein Cherryfässchen (- das Faß Amontillado - wer hat's geschrieben?) reizt mich mehr als eins mit Bratheringe. (Das kV hab ich mir mühsam verkniffen
Danke für den Kommentar

Ciao, Lothar

 LotharAtzert meinte dazu am 02.04.21:
Bei 90 Aufrufen (Stand 02. 04. 021, 14:25 Uhr) und einer Empfehlung: da macht der Hund glatt "Wau"!

 FrankReich meinte dazu am 06.04.21:
Ja, vielleicht hätte ich das relativieren sollen, um Rosinenexkrementation zu vermeiden, präzisiert bedeutet das, dass noch lange nicht jeder Kommentar automatisch eine Kritik darstellt, sondern die meisten lediglich eine Meinung, usw. usf.
Warum sollte aus einer Kopie, bzw. einer Adaption übrigens keine neuen Impulse gezogen werden können. Im Barock war die Ämulatio an der Tagesordnung und peepegal, nach welcher Vorlage Ideen geschöpft wurden, Hauptsache, das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Manche Autoren, wie z. B. Hoffmannswaldau, Logau und Zesen waren so gut, dass sich ihre Wurzeln nur auf literaturwissenschaftlicher Ebene fixieren lassen, während Grimmelshausen vorrangig zum Stilmittel der Satire griff, um seine Anleihen zu "rechtfertigen". Obwohl alle vier Autoren sicher nicht immer über optimale Quellen verfügten, kann sich das Werk jedes einzelnen in seiner Eigenständigkeit durchaus sehen lassen.

Deine Feststellung über das Werk mag so korrekt sein, wie sie will, in diesem Zusammenhang kann ich sie jedoch nicht nachvollziehen.

Bei der Begrifflichkeit Autor/Verfasser bin ich mir nicht so sicher, ob zweites nicht sogar eine Eindeutschung von Philipp von Zesen ist, das google ich gleich mal.

Ciao, Frank

P. S.: Direkt auf von Zesen kann ich den Ausdruck "Verfasser" nicht zurückführen, da müsste ich tiefer graben, er war im Barock außerdem nicht der einzige Autor, der zu z. B. lateinischen Begriffen eine deutsche Alternative schuf, lt. Wikipedia ist die deutsche Entsprechung allerdings erst im 17. Jahrhundert geprägt worden, deshalb verstehe ich hier auch nicht, wieso Du den Begriff mit Bilddenken assoziierst.

Antwort geändert am 06.04.2021 um 21:46 Uhr
ich (54) meinte dazu am 06.04.21:
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 LotharAtzert meinte dazu am 07.04.21:
@ Frank
Ja, da hast du recht. In der Musik gibt es Beispiele, wo das Original weniger schön klingt, als die Nachahmung, auch wenn mir grad kein passendes Beispiel einfällt. Das „Roll over Beethoven“ ist jedenfalls von Chuck Berry unübertroffen. Das ist nur meine persönliche Entscheidung, mich nicht eines Bestehenden zu bemächtigen, um es zu verbessern, aber ein Dogma will ich da jetzt auch nicht draus machen.

@ ich
Warum drückst du dich wieder so verklausuliert aus, ich verstehe wieder einmal nicht, ob ich oder wer was gemacht haben soll. Nenn mich bitte beim Namen, falls ich gemeint bin und was genau du mir vorhältst.
Nach wie vor geht es um Deutung, da hab ich als Steinbock einen langen Atem. Und weil weiter oben ein Herr mir erklärt, die Deutung hätte einen Namen, nämlich Hermeneutik, war ich eben im Garten, habe zu einem Vogel gesagt, er hätte einen Namen, nämlich Amsel, da ist er einfach schimpfend weggeflogen. Was Deutung ist, habe ich versucht, in groben Zügen darzustellen. Eine Beispiel angewandten Deutens meines Lehrers Wolfgang Döbereiner soll als Beispiel folgen.
"… Mars-Neptun ist noch vor der Teilung, weshalb siamesische Zwillinge diese Konstellation immer haben, weil bei denen die Teilung nicht stattgefunden hat. Denn die Teilung findet erst bei der zweiten Stufe, also Stier und Wassermann statt. Ohne Teilung entsteht bei Uranus-Merkur Leukämie, weil der Ursprung der Gestalt (Uranus) beziehungsweise der Ursprung (Uranus) der Zelle (Venus) als Erscheinung im Sinne der Ausübung von Erscheinung (Merkur) keine Teilung hat, - das heißt, die Zellen taugen nichts.“ "
Wie bereits früher erwähnt: der russische Geheimdienst KGB hat Döbereiner lange vergebens umworben, denn er verstand sofort, was sich da an Möglichkeiten auftat - dazu scheinen kV-Leser/Schreiber halt nicht in der Lage zu sein.
ich (54) meinte dazu am 07.04.21:
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ich (54) meinte dazu am 08.04.21:
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ich (54) meinte dazu am 08.04.21:
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 LotharAtzert meinte dazu am 08.04.21:
" ... und dieses Vertrauen hängt auch von der Beziehung zu sich selbst ab, denn wenn die nicht gut genug ist, gibt es weniger her, als eine berechtigte Zuversicht."
- Weiter bin ich noch garnicht gekommen.
"Gibt weniger her" was ist das denn für eine fordernde Haltung.?
"Gebs endlich her, sonst hau ich dir inne Fresse" ... also das klingt äußerst seltsam.
Nein, wenn das Herz aufspringt, hat man bereits alles. Und wo es verschlossen bleibt, soll man nicht dran rütteln.

Zum Rest morgen mehr

 LotharAtzert meinte dazu am 08.04.21:
"Und du - du rüttelst doch auch dran" hör' ich den Engelchor in trunkener Seligkeit singen.

Nein! So schaut: Ein Kitzeln ist's mit der Federboa.

Antwort geändert am 08.04.2021 um 15:55 Uhr
ich (54) meinte dazu am 09.04.21:
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 LotharAtzert meinte dazu am 09.04.21:
Anhaltspunkte - Koordinaten, das ist klar.
Das Gedeutete liefert den Beweis seiner Richtigkeit natürlich zunächst im Erreichen des Erdeuteten. Stellt sich das immer wieder als richtig heraus, so verliert es das Vage einer bloßen Annahme und man darf vom Prinzip der Deutungsgrundlage sprechen. Was dem Schüler noch schwer fällt, ist dem Meister nur noch ein Fingerschnippen. Das beinhaltet, daß wo unsereins nix sieht, er bereits weiß, wo das Gesuchte zu finden ist. Und tatsächlich findet er dies in sich selbst. Es gibt in der Mythologie manche Erzählung, wo Jäger einen Hirsch jagten und dieser sich im Moment des Aufspürens als Göttin Artemis entpuppte (des Apollons Schwester, welche die Frevler zur Strecke bringt) und die Jäger vor ihrem Licht erblindeten, oder sich demütig vor ihr niederwarfen – daran darf man ruhig einmal denken.

Die geistige Welt, von der du so be-geistert sprichst, ist die Causa formalis und als solche noch nicht die Causa finalis, aus der die Anweisung an die Form ergeht, welche, sobald sie nicht oder fehlerhaft gefügt wird, deutbar wird, bzw. das Zeichen der Nichtanwesenheit wird deutbar. Das sind alles Dinge, die ich ohne Döbereiner so nicht artikulieren hätte könnte und ich bin ihm unendlich dankbar dafür.
ich (54) meinte dazu am 09.04.21:
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 LotharAtzert meinte dazu am 10.04.21:
Ob man das darf, das weiß ich nicht, ich vermute eher nicht, denn Du fixierst etwas, was womöglicherweise durch andere Umstände in einen völlig anderen Zustand gerät.
Das Prinzip ist erst Prinzip, wenn es nicht weiter zurückführbar ist. Es ist unabhängig von Meinungen von dafür oder dagegen. Das Prinzip unsres Dasein kommt aus dem Unbestimmten zum Ursprung und wird danach be-stimmt, was zum Ursprung (in die Zeit) gekommen ist. Du magst das Prinzip Gott nennen, der Taoist spricht vom quellenden Urgrund - der Name des Prinzips ändert nichts an der Wirkkraft. Welche Umstände sollen das denn sein, durch die was in welchen Zustand gerät?

Lehrer und Schüler lernen gemeinsam voneinander, sonst entsteht eine nahezu einseitige Abhängigkeit, sowie Verklärung, Idealisierung/Idolisierung und Selbstverleugnung. Das bestätigt jeder Lehrer, während es der Schüler - weswegen er ja Schüler heißt - nachplappert, andernfalls bedürfte er ja keines Lehrers mehr.

Der letzte Punkt ist schwieriger. Als Steinbock blicke ich gern ins Außersubjektive. Nur hier und nur zu einzelnen, wie jetzt grad bei dir, schwärme ich von meinen Lehrern. Ansonsten gilt mein Blick eher dem, was sie lehrten, sowie der Integration ins eigene Leben. Ich würd gern sagen: ich hab den Mond in Haus 12, aber das sind ja für die meisten böhmische Dörfer und so muß ich immer wieder weit ausholen, um einfache Dinge zu sagen, wie: ich liebe das Alleinsein, denn nur da bin ich den Lichtwesen nahe. Der physische Umgang mit meinen Lehrern beschränkt sich auf geringe Zeitspannen. Zwar war ich auf soundsovielen Döbereiner-Seminaren, habe aber nie persönliche Worte mit ihm gewechselt. Das war bei Seiner Heiligkeit dem 16. Karmapa anders - und trotzdem waren es nur kurze Momente, auch bei anderen hohen Würdenträger - für ein paar Anekdoten reicht es, aber die lasse ich dann spontan einfließen in Kommentare oder Texte.
Ui das wird jetzt zu lang - da hab ich immer (bei meiner Tollpatschigkeit) Angst, mich zu verdrücken und dann ist dieser Text unwiederbringlich weg. Also jetzt ganz vorsichtig ...
ich (54) meinte dazu am 11.04.21:
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