Mit dem Es schreiben

Essay zum Thema Muse

von  toltec-head

Bei den guten Texten, bei den mit dem Es geschriebenen Texten, geht es nicht unbedingt immer nur darum, die Schönen zu penetrieren und die Hässlichen totzuschlagen (also ebenfalls, allerdings auf eine etwas andere Weise zu penetrieren), aber die guten Texte sind bis in die Beschreibung der ganzen übrigen Natur von dieser alles penetrierenwollenden Stimmung getragen.

Die schlechten Texte stammen meist von Frauen bzw. männlichen oder weiblichen Fräulein und sind über-ichlicher Natur. Nicht unbedingt geht es in ihnen immer nur um schöne Blumen, Katzen oder die Völkerverständigung, natürlich kommt auch die Liebe und der Tod vor, aber man bemerkt aufgrund der Stimmung, aus der heraus diese Texte meist neuerer Machart geschrieben sind und welche sie verbreiten, sofort ihre grundlegende Unehrlichkeit: Ganz offensichtlich sind ihre Autoren nicht einmal bis zu einer klaren Vorstellung des Penetrierenwollens des Lesers vorgedrungen.

Kleist glaubte, dass die Erscheinung der Frau auf der Bühne (als Schauspielerin wohlgemerkt, nicht als Autor!), das Theater ruiniert hat. Die Stimmung der großen alten Texte der Menschheit (Gita, AT, Ilias, Koran, Luisaden etc.) lebt heute beinah nur noch in Ballerspielen und Pornos fort, was nicht weiter schlimm wäre, wenn nicht die Beschreibung der übrigen Natur darunter doch ganz erheblich litte. Die sogenannte Klimakatastrophe oder auch ein auf die Erde zurasender Komet sind im Vergleich zu dieser literarischen Katastrophe gar nichts oder doch nur ein Klacks. Abgesehen hiervon sollte man - das versteht sich von selbst - natürlich für eine allgemeine Gleichstellung sein.

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Kommentare zu diesem Text


 LotharAtzert (05.04.21)
Penetration ist der Drang ins Innere, nicht bloß sexuell, sondern ganz allgemein das, was unsereins Mars nennt, die Frühlingskraft, die austreibt. Solcherart erweitert bin ich ganz bei deiner Darstellung. Das bißchen Fikken von Hohlräumen sei der Jugend zugestanden, aber das prinzipielle Eindringen ins Leben, in den Text oder was auch immer, damit es werden kann - ja! Unbedingt und immer!
Gern gelesen.

(Was aus dem Text nicht ersichtlich wird, ist die Frage nach dem Grund allen Drängens. Das wird halt gern ver-drängt. Immerhin erwähnst du Gita, AT usw. Das tibetanische Totenbuch darf auch genannt werden)

 toltec-head meinte dazu am 05.04.21:
Lothar, Veggies wie du oder der 7. Tibeter werden anders als das Porno-AT und die Splatter-Gitta nie begreifen, warum Fikken und Töten keine zuzugestehenden Extravaganzen sondern unabdingbar sind. Gähn dich aus.

 LotharAtzert antwortete darauf am 05.04.21:
Ich wollte dir nur entgegen kommen, es geht natürlich auch ohne.

 toltec-head schrieb daraufhin am 05.04.21:
hahaha....
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