Entrüstung

Gedankengedicht zum Thema Melancholie

von  FrankReich

Wenn ich mich
entscheiden könnte
zwischen Sonne oder Regen
wäre die Welt froh,
wenn ich es ließe.

Erst neulich noch warf jemand
mit der Vergangenheit nach mir,
einem blauen Ball,
der orange Fäden zog.

Manchmal wünschte ich,
dass mehr von mir bliebe
als nur ein blinder Fleck,

der nichts hinterlässt,
außer vielleicht Gleichgültigkeit.


Anmerkung von FrankReich:

Sonett.

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Kommentare zu diesem Text


 minimum (08.04.21)
Sehr gelungen.

 FrankReich meinte dazu am 09.04.21:
Danke.

 indikatrix (08.04.21)
Sehr berührend,
besonders auch im Zusammenhang mit dem Titel.
Liebe Grüße, Indikatrix

 FrankReich antwortete darauf am 09.04.21:
Mir ist erst später aufgefallen, dass ich mich daran orientiert habe, aber der "Chandosbrief" von Hofmannsthal hat mich seit jeher ziemlich beeindruckt.
Das Schwarzweißdenken, das heutzutage nichtsdestotrotz weitergepflegt wird, wird m. M. n. zudem von einer Verflachung der Gefühle begleitet, die offensichtlich auf die Digitalisierung zurückzuführen ist.
Danke auch für Deine Empfehlung.

Ciao, Frank

 AchterZwerg (08.04.21)
Legt man die alltägliche Rüstung ab, ent-rüstet sich also, bleibt
ein zitterndes Individuum, das fürchtet vom Nichts vernichtet zu werden. Noch dazu spurlos ...

Gutes Gedicht mit aktuellem Bezug. :)

 FrankReich schrieb daraufhin am 09.04.21:
Danke und ja, vielleicht demonstriert besonders die Pandemie die Reflektionsunfähigkeit im 21. Jahrhundert, denn das auch davor schon geistig Unfassbare geht jetzt ja sogar körperlich auf Distanz. 🤔

Ciao, Frank
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