Nicht ferne, aber doch verborgen ... und dann plötzlich ganz nah!

Essay zum Thema Glück

von  Bluebird

Illustration zum Text
(von Bluebird)

Und er hat aus einem Menschen das ganze Menschengeschlecht gemacht, damit sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, und er hat festgesetzt, wie lange sie bestehen und in welchen Grenzen sie wohnen sollen,  dass sie Gott suchen sollen, ob sie ihn wohl fühlen und finden könnten;
  und fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeden unter uns. Denn in ihm leben, weben und sind wir (Apostelgeschichte 17, 26-28)
Wird in diesen wenigen Sätzen des Apostels Paulus vielleicht unser ganzes Menschsein beschrieben? Von Gott geschaffen, um auf der Erde zu leben und zu weben, und den nicht weit entfernten Schöpfer zu suchen und zu finden?
 
Ich erinnere mich, dass ich – lange nachdem ich meinen Kinderglauben verloren hatte – einmal am frühen Heiligabend in eine evangelische Kirche gegangen bin.
  Damals, mit 19 Jahren, stand ich vor einem persönlichen Scherbenhaufen und vielleicht hoffte ich ja auf eine Ermutigung, ein Zeichen der Hoffnung, einem Fingerzeig von oben!
  Aber Fehlanzeige! Alles schien mir hohl und leer zu sein. Phrasenhafte Worte ohne wirkliche Substanz. Enttäuscht stand ich mitten in der Predigt auf  und verließ  demonstrativ die Kirche.  Vermutlich schloss ich an diesem Tage innerlich endgültig mit dem christlichen Glauben ab.
    Und so lebte und webte ich weiter vor mich hin, den nichtfernen Gott nur selten für Momente vielleicht erahnend.
 
Dann in meinem Schicksalsjahr 1985 – im Alter von 27 Jahren – geschahen dramatische Dinge. Erst ergab ich mich im faustischen Sinne der Magie, genauer der Esoterik und dem Spiritismus, dann - als ich nicht mehr ein noch aus wußte - wurde ich unter Zeichen und Wundern aus dieser teuflischen Falle errettet.
  Von einem auf den anderen Moment war Er, der Nichtferne aber meist doch Verborgene, ganz nah da!

Ich kann wirklich nicht meine damalige Verblüffung beschreiben. Und bis heute hat sich da an meinem Staunen nicht viel geändert. Auch nach fast 36 Jahren fasziniert und beglückt es mich, wenn ich wieder einmal die Nähe Gottes konkret erlebe.
    Wie das so mit der erlebten Nähe Gottes ist? Nun, hier mal vielleicht ein kleines Beispiel:  Boxenstopp eines Engels


Anmerkung von Bluebird:

Die im Text angedeutete Bekehrungsgeschichte zum Nachlesen:  hier

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Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (08.04.21)
Vor allem durch die unermüdlichen Wiederholungen wird deutlich, daß sich die Frohe Botschaft des Bluebird zu einem einzigen Satz kondensieren läßt: Gott leitet mich mittels Zeichen und Wunder durch mein Leben.

 LotharAtzert meinte dazu am 08.04.21:
Gut daß du es sagst, Graeculus. Ich wäre da nie drauf gekommen.

 Dieter Wal antwortete darauf am 08.04.21:
Bluebird zu lesen ist wie Geisterbahnschrottfahren. Immer derselbe zähflüssige Brei und jeden Tag wird er sprachlich missratener.

 Graeculus schrieb daraufhin am 08.04.21:
Das Christentum trägt ja durch und durch die Spuren des ptolemäischen Weltbildes an sich: In der Mitte des Universums und im Zentrum des göttlichen Wirkens steht die Erde. Gemäß der mittelalterlichen theologischen Deutung stand dann noch im Mittelpunkt der Erdscheibe Jerusalem. Das ganze Universum schien auf diesen Punkt hin konstruiert.

Bei Bluebird hat man den Eindruck, daß im Mittelpunkt des Universums Bluebird steht.
Selbst wo er Wundergeschichten berichtet, die anderen widerfahren sind, sind diese Geschichten stets strukturgleich seiner eigenen und dienen deren Stützung.

Ist es nicht auch für das Gottesbild einmal an der Zeit, die kopernikanische Wende nachzuvollziehen?
In irgend einem abgelegenen Winkel des in zahllosen Sonnensystemen flimmernd ausgegossenen Weltalls gab es einmal ein Gestirn, auf dem kluge Thiere das Erkennen erfanden. Es war die hochmütigste und verlogenste Minute der „Weltgeschichte“: aber doch nur eine Minute. Nach wenigen Athemzügen der Natur erstarrte das Gestirn, und die klugen Thiere mußten sterben. - So könnte Jemand eine Fabel erfinden und würde doch nicht genügend illustrirt haben, wie kläglich, wie schattenhaft und flüchtig, wie zwecklos und beliebig sich der menschliche Intellekt innerhalb der Natur ausnimmt; es gab Ewigkeiten, in denen er nicht war; wenn es wieder mit ihm vorbei ist, wird sich nichts begeben haben. Denn es gibt für jenen Intellekt keine weitere Mission, die über das Menschenleben hinausführte. Sondern menschlich ist er, und nur sein Besitzer und Erzeuger nimmt ihn so pathetisch, als ob die Angeln der Welt sich in ihm drehten. Könnten wir uns aber mit der Mücke verständigen, so würden wir vernehmen, daß auch sie mit diesem Pathos durch die Luft schwimmt und in sich das fliegende Centrum dieser Welt fühlt. Es ist nichts so verwerflich und gering in der Natur, was nicht durch einen kleinen Anhauch jener Kraft des Erkennens sofort wie ein Schlauch aufgeschwellt würde; und wie jeder Lastträger seinen Bewunderer haben will, so meint gar der stolzeste Mensch, der Philosoph, von allen Seiten die Augen des Weltalls teleskopisch auf sein Handeln und Denken gerichtet zu sehen. [...]
(Friedrich Nietzsche: Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinn; KSA I 875 f.)

Antwort geändert am 08.04.2021 um 15:14 Uhr

 Bluebird äußerte darauf am 08.04.21:
@Graeculus

Am Beispiel des Einzelnen wird - im besten Falle - ein größerer/tieferer/höherer Sinn offenbar!

Antwort geändert am 08.04.2021 um 16:38 Uhr

 Graeculus ergänzte dazu am 08.04.21:
Dem steht methodisch entgegen, daß so eben nicht das Typische an unerklärlichen Phänomenen in den Blick genommen, sondern der Blick von vornherein auf bestimmte Fälle verengt wird: keine außerchristlichen, keine nicht-religiösen Wunder, bestimmte Arten von christlichen Wundern (Stigmatisierungen z.B.) ebenso nicht.
Und was ist das Kriterium Deiner Auswahl? Deine persönlichen Erlebnisse. Die Stigmata Jesu hast Du eben (noch) nicht.
Daß Du auf diese Weise das typisch Christliche (Nächstenliebe, Gemeindeleben) nicht in den Blick bekommst, habe ich schon öfters festgestellt.

Das kommt mir so vor wie ein Mensch, der von einer sehr speziellen sexuellen Veranlagung her die Sexualität charakterisieren will, z.B. bei T. H. White, einem homosexuellen Masochisten.

Nennt man das nicht Tunnelblick?

 Bluebird meinte dazu am 08.04.21:
Ja, und wie steht das mit den "Bekenntnissen" des Augustinus? Ein großer Kirchenleher, der mit seiner Schrift und an seinem Beispiel Grundlegendes darstellen wollte?
Und ist mein autobiografisches Beispiel nicht eines von Vielen? Alle mit der einen, gleichen Botschaft: "Ich bin ein durch die Gnade Gottes ein (in Christus) Erlöster und (danach) einen wundersamen Weg geführt und geleitet worden!"

Antwort geändert am 08.04.2021 um 17:55 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 08.04.21:
Das Werk des Augustinus ist so vielfältig und umfassend, es behandelt die verschiedensten Themen! Nimm nur sein Hauptwerk, den "Gottesstaat", sein Buch über den freien Willen oder seine Theologie der Trinität! Der ist doch nicht so ein One-trick-Pony, bei dem sich alles nur um ein einziges Thema dreht: wie Gott mir durch seine Wunder den Weg weist.

 Graeculus meinte dazu am 08.04.21:
Außerdem dachte Augustinus noch im Rahmen des ptolemäischen Weltbildes (s.o.), d.h. mit seiner Erde im Zentrum des Universums.
Er durfte noch so denken, weil das in etwa der Kenntnisstand seiner Zeit war. Aber heute, mit unserem Wissen von Trillionen Sternen (und wieviel Erden?) ohne irgendein Zentrum!

Dabei ist die kopernikanische ja nur eine von den drei 'Großen Kränkungen', welche die Menschheit seitdem erfahren hat.

 Graeculus meinte dazu am 08.04.21:
Und ist mein autobiografisches Beispiel nicht eines von Vielen? Alle mit der einen, gleichen Botschaft: "Ich bin ein durch die Gnade Gottes ein (in Christus) Erlöster und (danach) einen wundersamen Weg geführt und geleitet worden!"
... keine außerchristlichen, keine nicht-religiösen Wunder, bestimmte Arten von christlichen Wundern (Stigmatisierungen z.B.) ebenso nicht.
Und was ist das Kriterium Deiner Auswahl? Deine persönlichen Erlebnisse. Die Stigmata Jesu hast Du eben (noch) nicht.
Daß Du auf diese Weise das typisch Christliche (Nächstenliebe, Gemeindeleben) nicht in den Blick bekommst, habe ich schon öfters festgestellt.

 Bluebird meinte dazu am 08.04.21:
Ich sprach von den "Bekenntnissen" des Augustinus, wo er sehr persönlich seinen Weg zum Glauben schildert.
Natürlich hat er auch Schriften theologischer-philosophischen Inhalts geschrieben ... habe ich auch.
Hier mal ein kleines Beispiel:  Essay

 Graeculus meinte dazu am 08.04.21:
Ach, Bluebird, da geht's doch wieder nur um Wunder:
[bei den Naturalisten:] Kein Gott, keine Wunder, nichts Übernatürliches!
Natürlich hat Augustinus die "Confessiones" geschrieben, aber doch auch über eine Fülle ganz anderer Themen.
Und selbst die "Confessiones" sind bei näherem Hinsehen kein Buch über Wunder.

 Graeculus meinte dazu am 08.04.21:
Ich komme mir schon wie eine Gebetsmühle vor, wenn ich feststelle, daß Wunder nichts spezifisch Christliches sind.

 Bluebird meinte dazu am 08.04.21:
Ok, dann mal etwas ganz ohne persönliche Wunder:  hier

Ich gebe gerne zu, dass ich schon ein wenig wunder-afin bin und auch gerne darüber schreibe. Vielelicht weil mich diese deutlich erfahrbare Nähe Gottes so beglückt und man daran das Wirken Gottes natürlich auch gut demonstrieren kann.
Dies heisst aber natürlich nicht, dass ich mich nicht auch mit anderen theologischen oder auch philosophischen Themen beschäftigt hätte. Dies -also eine Nicht-Beschäftigung mit anderen Themen - anzunehmen, wäre grundlegend falsch!

Antwort geändert am 08.04.2021 um 18:51 Uhr

 Bluebird meinte dazu am 08.04.21:
Ich erlaube mir noch einen theologisch-philosophischen Essay über das Gewissen beizufügen:  hier

 Dieter Wal meinte dazu am 08.04.21:
@Bluebird: "Ja, und wie steht das mit den "Bekenntnissen" des Augustinus?"

Augustinus schreibt gerade nicht überall dasselbe, Wunderglauben ist ihm fremd, Dämonenglauben noch fremder und er war ein großer Schriftsteller und Theologe, dessen Bekenntnisse einen Meilenstein der Gattung der Autobiographie darstellen. Darüber hinaus ist es streckenweise äußerst faszinierend. Mindestens so genial wie Josephus.

 Graeculus meinte dazu am 08.04.21:
An Dieter Wal:
Ja, Augustinus hat weder mit Wundern noch Dämonen etwas im Sinn. Als Gemeinsamkeit mit Bluebird bleibt daher nur der autobiographische Charakter eines seiner Bücher.

An Bluebird:
Ich sehe, Du hast eine kleine Kinderpredigt geschrieben (dort könntest Du die Zahl 2000 noch um "Jahre" ergänzen) und einmal einen Text über die Herkunft unserer Vorstellung von Gut und Böse, worüber wir damals sogar diskutiert haben.
Das
Ich gebe gerne zu, dass ich schon ein wenig wunder-af[f]in bin ...
halte ich freilich für eine starke Untertreibung, also das "ein wenig".
Der Grund, den Du für diese Affinität angibst, ist mir übrigens klar: Du fühlst Dich glücklich und geborgen im Vertrauen auf Gottes leitende Hand. Und weil Dein persönliches Glück daran hängt, wirst Du daran auch nichts ändern.
Theologisch und philosophisch ist dies allerdings ein schwaches, weil gänzlich subjektives Argument. Gleichwohl sagt es viel aus über die eigentlichen Wurzeln religiösen Glaubens: Man kann damit einigermaßen stabil durch die Klippen seines Lebens schiffen. Gott ist dann soetwas wie ein sorgender Übervater.
Mir hingegen ist jegliches Wunschdenken (ich wünsche mir, daß es so ist, also glaube ich, daß es so ist) verdächtig. Das Leben ist selten so, wie wir es gerne hätten.

 Graeculus meinte dazu am 08.04.21:
Falls Du jetzt antwortest: "Aber mein Glaube wird doch durch Tatsachen gestützt, nämlich durch Wunder", dann wiederhole ich mich: Diese 'Tatsachen' (was immer es mit ihnen auf sich haben mag) gehören zu jeder Religion - und zwar genau aus dem genannten Grund: Sie stützen das, was Menschen sich sehnlich wünschen.
Da ich dafür nicht anfällig bin, gibt es in meinem Leben zwar viele unerklärliche Ereignisse, aber keine Wunder in Deinem Sinne.

 Graeculus meinte dazu am 08.04.21:
Was Du Dir, glaube ich, schwer vorstellen kannst, ist, daß es Menschen gibt, die weder nach einem Übervater noch nach seinen Verheißungen (ewiges Leben) irgendein Bedürfnis haben.

 Bluebird meinte dazu am 08.04.21:
@Graeculus

Im Text spreche ich über die erfahrbare Nähe Gottes. Dies ist mein eigentliches großes Thema. Übrigens analog zu den "Bekenntnissen" des Augustinus, der ja ähnliches berichtet ... und nicht nur er.

Aber Augustinus und auch ich kannten/kennen die (scheinbare) Abwesenheit Gottes im Leben. Oder erinnere dich an Luther oder Wesley, ihr Ringen um einen gnädigen Gott.
Da kannst du jetzt denken: "Was für arme Irre!" oder "Der ganze Schwachsinn interessiert mich nicht!"

Aber wenn die Bibel Recht hat, steht man als Nichterlöster eines Tages vor Gottes Thron (siehe Offenbarung 20).
Ob dann vielleicht nicht doch die Reue kommen würde, dass man sich nicht beizeiten um einen "gnädigen Gott" bemüht hat?
Lassen wir es bei dieser hypothetischen Frage bewenden.

Wer noch etwas zu einem Ringen um einen "gnädigen Gott" lesen möchte, kann dies hier tun:  Text

 DanceWith1Life meinte dazu am 09.04.21:
oh weia,
was führt dich zu der Annahme, dass nur Bibelleser erlöst worden sind, stand da nicht "alle Menschen"?
ich meine sogar die, die ihn gekreuzigt haben, in seinen überlieferten Worten, soll er ja noch für sie gebetet haben.

Antwort geändert am 09.04.2021 um 06:38 Uhr

 Dieter Wal meinte dazu am 09.04.21:
@Bluebird: "Im Text spreche ich über die erfahrbare Nähe Gottes. Dies ist mein eigentliches großes Thema. Übrigens analog zu den "Bekenntnissen" des Augustinus, der ja ähnliches berichtet"

Wo berichtet Augustinus das? Hier liegt eine Bekenntnisse-Ausgabe eingeleitet und übertragen von Wilhelm Timme.

"Aber Augustinus und auch ich kannten/kennen die (scheinbare) Abwesenheit Gottes im Leben."

Wo berichtet Augustinus das?

@DanceWith1Life: "was führt dich zu der Annahme, dass nur Bibelleser erlöst worden sind, stand da nicht "alle Menschen"?
ich meine sogar die, die ihn gekreuzigt haben, in seinen überlieferten Worten, soll er ja noch für sie gebetet haben."

Sehr schöne Bemerkung.

Antwort geändert am 09.04.2021 um 08:38 Uhr

 Dieter Wal meinte dazu am 09.04.21:
Bluebird schweigt. Wie befürchtet "kennt" Bluebird offensichtlich die Bekenntnisse des Augustinus nur über Wikipedia und sein Bibellexikon...

Augustinus (354-430) steht für das exakte Gegenteil Bluebirds, da er von den Katharern kam und in Auseinandersetzung damit nach seiner Abkehr davon zum römisch-katholischen Kirchenlehrer wurde.

Erfolgsversprechender, würde sich Bluebird auf depperte Exorzisten dieser Konfession berufen.

Antwort geändert am 09.04.2021 um 16:44 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 09.04.21:
Diesen Eindruck habe inzwischen auch ich, daß Bluebird die "Confessiones", auf die er sich beruft, gar nicht gelesen hat.

 Dieter Wal meinte dazu am 09.04.21:
@Graeculus:

Der oben von Dir verwendete Ausdruck  „One Trick Pony“ passt auch perfekt zu Bluebird. Sein einziges Talent bestände dann allerdings höchstens in Schach. Immerhin. Ich liebe Schach.

Antwort geändert am 09.04.2021 um 16:52 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 09.04.21:
Schach spielt hier ja keine Rolle.
Wenn man Bluebird deutlich auf die Mängel seiner Kenntnisse im Bereich seines eigenen, hier gesetzten Schwerpunktes (und das meinte ich mit 'One-trick-Pony') anspricht, bricht er die Kommunikation ab ... um einige Tage später genau an dem Punkt wieder weiterzumachen, als ob nichts gewesen wäre: Wie Gott mich durch mein Leben leitet und einst vor Dämonen bewahrt hat.

Wozu hat uns Gott eigentlich Vernunft und Lernfähigkeit gegeben, wenn er wollte, daß wir ihm glauben wie die Kinder?

 Bluebird meinte dazu am 10.04.21:
Wenn man Bluebird deutlich auf die Mängel seiner Kenntnisse im Bereich seines eigenen, hier gesetzten Schwerpunktes (und das meinte ich mit 'One-trick-Pony') anspricht, bricht er die Kommunikation ab ... um einige Tage später genau an dem Punkt wieder weiterzumachen, als ob nichts gewesen wäre: "Wie Gott mich durch mein Leben leitet und einst vor Dämonen bewahrt hat."
Diesen Vorwurf empfinde ich wirklich als unverständlich. Ich habe in diesem Kommentarthread einige Beispiele meiner theologisch-philosophisch- essayistischen Aktivitäten verlinkt. Hier eine längere Artikelserie:  Die Geschichte des Christentums

Ich füge einen Text (von mir) über Augustinus an:  hier
Den anderen, mit seinem Gartenerlebnis "Nimm und lies!", finde ich gerade nicht .

Antwort geändert am 10.04.2021 um 09:17 Uhr

 Bluebird meinte dazu am 10.04.21:
So, Graeculus, und jetzt mal so unter uns "Betschwestern":

Dein "One-Pony-Trick", mich und mein Schreiben auf auf einen christlichen "Wunder- und Dämonenglaube" reduzieren zu wollen, löst in mir wieder mal das Goethsche Unbehagen aus: "Man fühlt die Absicht und ist verstimmt!"

Natürlich sind "christliche Wunder und dämonische Wirksamkeiten" schon so etwas wie Lieblingsthemen von mir, aber es ist die 100stel Spitze eines Eisberges. Das kannst du mir jetzt glauben oder auch nicht!

Antwort geändert am 10.04.2021 um 09:43 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 10.04.21:
Naturgemäß äußere ich mich nur über Dich als Autor bei kV - nur so kenne ich Dich. Und da stehen Wunder und dämonische Wirksamkeiten im Zentrum; keinesfalls bilden sie 1/100 Deines Werkes.
Was Du in Deinem Leben sonst noch so machst, darüber steht mir kein Urteil zu.

 Bluebird meinte dazu am 10.04.21:
Na ja, gut!
Wie gesagt, ich schreibe hier auch theologisch-philosopisch-historisch - essayistisch, aber "Übernatürliches" ist sicherlich mit mein Lieblingsthema und wird es auch bleiben. Erinnere dich an Faust: "Das Wunder ist des Glaubens liebstes Kind!"

Beim Googeln dieses Zitats bin ich übrigens gerade auf einen Artikel des kürzlich verstorbenen und von mir sehr geschätzten - ich besitze mehrere Bücher von ihm - Theologen Hans Küng gestoßen:  hier

Antwort geändert am 10.04.2021 um 10:20 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 10.04.21:
Ich entnehme dem Link:
„Nicht der Glaube an Wunder, sondern der Glaube an Jesus und an den, den er geoffenbart hat, ist gefordert. In diesem Sinne kann der Glaubende auf Wunder überhaupt verzichten.“ Das sagt der große katholische Theologe Hans Küng zum Thema „Wunder“.

 Bluebird meinte dazu am 10.04.21:
Ja, genau! Meine Vorliebe für das Erzählen christlicher Wunder und mein Aufkälren über dämonische Aktivitäten bedeutet natürlich nicht, dass dies das Wichtigste im christlichen Glauben wäre.
Im Zentrum des christlichen Glaubens steht Jesus Christus, sein Wirken auf Erden, seine Erlösungstat und seine himmlische Herrschaft.

Und auch wenn ich weiß, was Küng meint, so sollte allerdings dabei nicht vergessen werden, dass - laut Paulus - der christliche Glaube steht und fällt mit dem größten aller Wunder: ( in der Bluebirdschen Version)
Wenn aber Christus nicht auferweckt worden wäre, so wäre euer Glaube nichtig, so wäret ihr noch in euren Sünden.
Auch die, welche in Christus entschlafen sind, wären verloren.

Wenn wir (ohne dass er wirklich von den Toten auferstanden wäre) auf Jesus hoffen würden, so wären wir die elendesten unter allen Menschen (1. Korinther 15, 17-19)

Antwort geändert am 10.04.2021 um 16:24 Uhr

 Dieter Wal meinte dazu am 11.04.21:
Bluebird: "mein Aufkälren über dämonische Aktivitäten"

Aua, aua, aua!

"Aber Augustinus und auch ich kannten/kennen die (scheinbare) Abwesenheit Gottes im Leben."

Aua, aua, aua!

"Da kannst du jetzt denken: "Was für arme Irre!" oder "Der ganze Schwachsinn interessiert mich nicht!""

Aua, aua, aua!

"Aber wenn die Bibel Recht hat, steht man als Nichterlöster eines Tages vor Gottes Thron (siehe Offenbarung 20).
Ob dann vielleicht nicht doch die Reue kommen würde, dass man sich nicht beizeiten um einen "gnädigen Gott" bemüht hat?"

Aua, aua, aua!

"Lassen wir es bei dieser hypothetischen Frage bewenden."

Aua, aua, aua!

"Wer noch etwas zu einem Ringen um einen "gnädigen Gott" lesen möchte, kann dies hier tun: Text"

Aua, aua, aua!

 Dieter Wal meinte dazu am 12.04.21:
Bluebird: Augustinus schrieb übrigens in  De Civitate Dei, 2. Buch, 10, auch unter Anderem über Dämonen. Freue Dich!

 Graeculus meinte dazu am 12.04.21:
Den frühen Christen galten die 'heidnischen' Götter als Dämonen.
So ordnet sie auch Augustinus a.a.O. ein: "... die boshaften Geister, die man für Götter hält ...".

 Dieter Wal meinte dazu am 12.04.21:
@Graeculus: Giovanni Pico della Mirandola (1463–1494) nicht nur in "Über die Würde des Menschen" und Agrippa von Nettesheim (1486-1535) in De occulta philosophia libri tres („Drei Bücher über Magie“), Köln 1510, 1531 und 1533, beschrieben mehrfach, dass die antiken Götter wahre Götter sind. Beide setzten sich damit in den Widerspruch der katholischen Kirche und der Gefahr aus, verbrannt zu werden. Ich bin derselben Ansicht mit Pico und Agrippa.

Antwort geändert am 12.04.2021 um 20:27 Uhr

 Dieter Wal (08.04.21)
Völlig missglückter Holzschnitt.

 Rudolf (08.04.21)
Manche Deiner Sätze sind wirklich geschraubt, da schließe ich mich den anderen Kommentatoren gerne an. Beispiel:
Ich erinnere mich, dass ich – lange nachdem ich meinen Kinderglauben verloren hatte – einmal am frühen Heiligabend mich in eine evangelische Kirche begeben habe.
Dieses zweimalige "mich" ist schon herzzereißend. Inhaltlich bin ich ganz bei Dir: Gott ist maximal einen Gedanken weit weg.

Kommentar geändert am 08.04.2021 um 15:27 Uhr

 LotharAtzert meinte dazu am 08.04.21:
Nein, er ist nicht einen Gedanken weit weg, er spricht durch euch und ihr merkt es nicht, weil das Ich es nicht anders ertragen könnte.

Aber "Ich" bin ja für euch nur ein Heide.

 Bluebird meinte dazu am 08.04.21:
@Lothar,

als buddhistisch geprägter "Gläubiger" hast du sicher ein Grundverständnis für das Einwirken des Transzendenten ins Zeitliche. Nur der Väter Glaube .. .aber lassen wir das !

 DanceWith1Life meinte dazu am 08.04.21:
drei Blinde vor dem Elefanten, ich spiel freiwillig den Dritten, sollen wir hier den Humor des "Göttlichen" herausfordern oder eher zu einem Ätzneutron.
Zu diesem "Aufsatz" ist ja bereits alles gesagt und dank Graeculus für den Nietzsche

Antwort geändert am 08.04.2021 um 17:11 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 08.04.21:
Der Schopenhauer-Schüler Nietzsche variiert hier einen Text seines Meisters:
Im unendlichen Raum zahllose leuchtende Kugeln, um jede von welchen etwan ein Dutzend kleinerer, beleuchteter sich wälzt, die inwendig heiß, mit erstarrter, kalter Rinde überzogen sind, auf der ein Schimmelüberzug lebende und erkennende Wesen erzeugt hat: - dies ist die empirische Wahrheit, das Reale, die Welt. Jedoch ist es für ein denkendes Wesen eine mißliche Lage, auf einer jener zahllosen im gränzenlosen Raum frei schwebenden Kugeln zu stehn, ohne zu wissen woher noch wohin, und nur Eines zu seyn von unzählbaren ähnlichen Wesen, die sich drängen, treiben, quälen, rastlos und schnell entstehend und vergehend, in anfangs- und endloser Zeit: dabei nichts Beharrliches, als allein die Materie und die Wiederkehr der selben, verschiedenen, organischen Formen, mittelst gewisser Wege und Kanäle, die nun ein Mal dasind. Alles was empirische Wissenschaft lehren kann, ist nur die genauere Beschaffenheit und Regel dieser Hergänge.
(Die Welt als Wille und Vorstellung, Bd. II, S. 3 f.)

Wenn man doch dieses "Nimm dich selbst nicht so wichtig!" irgendwie Bluebird vermitteln könnte! Aber nein, er lebt in ständiger Begleitung des Schöpfers dieses ganzen Universums.

Antwort geändert am 08.04.2021 um 17:55 Uhr

 DanceWith1Life meinte dazu am 08.04.21:
wenn man nur all die unterschiedlichen Perspektiven zusammensetzen könnte, man käme vielleicht dem, wie es wirklich ist, ein paar Millimeter näher, aber denkbar wäre das nicht.
Und schon gar nicht von "Wem".
Das tollkühne Universum in seinen fliegende "Kisten"
von Dance with One Life

 Graeculus meinte dazu am 08.04.21:
Überlege mal, wieviele Perspektiven das sind, wenn man bedenkt, daß (s.o.) auch Mücken eine haben und vielleicht sogar Pflanzen. Und wieviele Lebewesen mag es im gesamten Universum geben?

Es gibt eine Erzählung Voltaires ("Mikromegas"), in der er einen Menschen auf andere, viel größere, belebte Planeten versetzt. Was meinst Du, wie sich dadurch die Perspektive des Menschen ändert, weitet!

 DanceWith1Life meinte dazu am 08.04.21:
so langsam nähern wir uns dem Punkt, was wäre es, ein Mensch zu sein.
@Birdy
falls du glaubst, dass ist das gleiche, was du sagen wolltest.
Ja und nein
Glaube und Sein ist nicht das Gleiche.
das glaub ich zumindest, lach

Antwort geändert am 08.04.2021 um 19:52 Uhr

 LotharAtzert meinte dazu am 08.04.21:
Perspektive ist Causa materialis, sonst nichts. Castaneda sprach vom Montagepunkt. Der wird einfach gesetzt, drumherum eine Welt aufgebaut und am Ende wieder alles aufgelöst. Eine saubere Sache. Nicht wie die Everestbesteiger, die ihren Müll überall hinterlassen. Bei den Hindus heißt der Punkt Bindu. Das Vajrayana spricht vom Bijamantra oder Samenlaut. Ich mach jetzt auch einen Punkt und bin wieder weg.
Glaube ist Causa formalis und Sein ist final.
Ich glaub mir kein Wort

 DanceWith1Life meinte dazu am 08.04.21:
danke, das sollte auch mal erwähnt werden

 Dieter Wal (08.04.21)
Graeculus legt aus einem völlig indiskutablen Text durch seine Diskussionsbeiträge und Zitate Schätze frei und bringt den höchsten Zweck kVs damit zur Geltung.

 loslosch (08.04.21)
lasst uns das thema schachlich erweitern:

leg bitte deine Rating Progress Chart vor und bilde deine gottesnähe/-ferne parallel ab. suche eine korrelation beider kurven und teile sie uns mit. (ich habe übrigens eine vermutung!)

 Bluebird meinte dazu am 08.04.21:
Kann nich ganz folgen ... willst du meine Elozahl wiisen? Aktuell 2200

 DanceWith1Life meinte dazu am 08.04.21:
oh Odyssee ich hör den Staub auf deinem Denken
Wenn alle Pfeile verschossen sind und die Klinge gebrochen ist, nimm deinen Geist und dein Herz und siege. (Zen Hui-neng - Meister der Schwertkunst)
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