Kellerkinder

Text zum Thema Allzu Menschliches

von  Isaban

Wir waren zehn. Meistens. Mal mehr, mal weniger, Wir hatten uns nicht zusammengerottet, wir hatten uns nach und nach gefunden, eine ganze Zeit lang immer wieder mal, indem einer hinter einem anderen herlief, weil er ansonsten nicht wusste wohin. Sanne war die Älteste. Sie war dreizehn und konnte kochen. Dolf glaubte, dass er der Anführer sei, weil er der Größte und Schwerste war. Aber es gab gar keinen Anführer. Jeder von uns versuchte, zu überleben. Jeder auf seine Weise. Sanne war sowas wie unsere Mutter, sowas wie Wendy bei Peter Pan, nur dass unser Erzfeind nicht Captain Hook war, sondern das große Krokodil, das die guten Zeiten gefressen hatte. Unsere Mägen machten Tick Tack, bis es so laut wurde, dass man seine eigenen Gedanken nicht mehr verstand.

Viel redeten wir nicht miteinander. Manche redeten gar nicht, vielleicht konnten sie nicht mehr reden, vielleicht hatten sie zu viel gesehen, um es noch in Worte fassen zu können. Eines konnten wir alle: heulen, nachts, im Dunkeln. Wir machten uns nicht einmal mehr vor, die anderen würden es nicht mitkriegen. Die Nächte waren privat und wurden tagsüber nicht angesprochen. Es waren Gesterntränen in einem Nimmerland, in dem Kinder zu Greisen, und alles um uns herum nicht auf Schönheit, sondern auf Essbarkeit geprüft wurde. Wir waren dreckig, hässlich und mager und eigentlich gab es nicht mal ein Wir, nur ein Sammelsurium von Verlorenheiten, die der Abenteuer müde waren.

Mich nannten sie „Professor“, weil ich eine Brille trug und früher gut in der Schule war, als sie noch stand. Richtig gut. Ich war klein für mein Alter, aber flink im Kopf und in den Beinen. In meinen Träumen war ich ein großer Stratege und Jagdführer und erlegte jeden Tag Großwild. Verdammt, wie lange würde ein Elefant wohl für uns reichen? Leider gibt es hier keine Elefanten. Nur Ratten, Amseln und Dachhasen und letztere sind am schwersten zu erwischen, aber manchmal schafften wir auch das.

Wir lebten in der Kellerstr. 7. Im Keller. Vom Rest der Nr. 7 war nicht mehr viel vorhanden, nur ein dachloses Zimmer mit dreieinhalb Wänden, in das Sanne die Fritzen mitnahm, während Dolf hinter der Wand aufpasste, dass sie ihr Geld bekam. Vor zwei Wochen hatte einer der Typen sie so verdroschen, dass ihr Unterkiefer nach rechts stand, während die blaugekloppte Nase nach links abbog und ihr Gesicht sah aus, wie eine Herbstlandschaft, nur ohne Bäume. Sie konnte nicht mehr sprechen und nicht mehr kauen, nur noch Brühe schlürfen, wenn es denn Brühe gab.

Dolf hatte ihr nicht geholfen gegen den Kerl, hatte selbst Schiss gehabt. Von wegen Anführer. Wir nannten ihn - wenn überhaupt jemand mit ihm sprach - seitdem „Schisser“. Und das war er. Bloß ein großer, blöder Schisser. Unnütz und verfressen. Und es kam keine Knete mehr rein. Mit der Visage konnte Sanne nicht auf Männerfang gehen: Wer will schon für eine röchelnde Picassofrau zahlen? Auf diese Weise minimierte sich unsere Penunse so ziemlich auf null. Unsere Nahrungsaufnahme beschränkte sich seitdem auf das, was wir selbst erbeuten konnten. Die Kleineren bettelten, die Größeren jagten.

Noch viel schlimmer an Dolfs Versagen war, dass unsere Sanne uns abends nichts mehr vorsingen konnte. Jetzt streckten die Nächte gleich nach der Dämmerung ihre Krallen nach uns aus und sie wurden länger und schärfer, je lauter die Mägen knurrten. Früher grollte am lautesten Babys Magen. Baby war erst drei oder so und sprach nie. Vor ein paar Monaten tauchte sie plötzlich hinter Sanne auf und blieb, obwohl wir sie verjagen wollten. Kleine Kinder sind große Fresser.

Sie blieb trotzdem und wir gewöhnten uns an sie. Ich hatte ihr sogar irgendwann eine angekokelte Puppe mitgebracht, die ich auf der Müllkippe fand und irgendwie rührt es mich, dass Baby das Ding seitdem überall mit hinschleppte, bis sie eines Morgens nicht mehr aufstand. Die Kleinsten trifft es immer zuerst.
Wir begruben Baby und die Puppe im alten Sandkasten. Aber ein paar Tage später hatte jemand dort gebuddelt und beide waren weg. Vielleicht auferstanden, wie Jesus, sagte Dolf.
„Ja, vielleicht.“, antwortete ich. Seelig sind die Dummen.

Eine Zeitlang ging es uns gar nicht so schlecht. Meist zauberte Sanne uns die Näpfe irgendwie voll. Aber das war Vergangenheit. Jetzt war sie krank und konnte kaum auf Beutezug gehen. Überhaupt lief in den letzten Wochen die Jagd verflucht schlecht. Wir hatten anscheinend die Dachhasen in unserer Gegend ausgerottet und Ratten trauten sich schon lange nicht mehr in unseren Keller. Selbst die Amseln waren selten geworden und hatten zudem den ungerechten Vorteil, wegfliegen zu können.   

Vorgestern hatte Sanne Regenwurmsuppe mit Brennnesseln gekocht, die roch knorke, fast wie Spinat. Früher mochte ich keinen Spinat. Jetzt hätte ich eines meiner Ohren für einen großen Teller davon geben. Spinat mit Kartoffeln und Rührei! Nudeln mit Spinatsoße! Spinatteigtaschen! Ganz einfach nur Spinat- ich hätte ihn roh und grün und ungekocht in mich hineinstopfen können. Ach verflucht.

Ich trieb mich in den Gassen Richtung Marktplatz herum, in der Hoffnung, dass dort etwas liegengeblieben wäre, Obst oder Gemüse, vielleicht sogar Kartoffeln, ein überfahrener Straßenköter oder auch nur Blumenkohlblätter, ganz egal, irgendwas.

Sanne hatte vor Kurzem angefangen ständig zu Husten. Sie war auch schon vor der Kloppe eher dürr als dünn gewesen. Inzwischen hatten sich in ihrem abstrakten Gesicht abstruse Hohlwangen angesiedelt und durch den Stoff ihres dreckigen Kleides konnte man hinten am Rücken jeden Wirbelknubbel sehen. Wenn wieder keiner was nach Hause brachte, würde sie wohl unseren Fußball kochen. Leder hat tierische Nährstoffe. Womöglich. Ganz sicher bin ich mir da nicht.

In meinem Beutebeutel gab es nur ein paar Wegerichblätter, verwelkten Löwenzahn und ein bisschen Möhrengrün, das eine Frau vor dem Laden in die Rinne geworfen hatte. Fleisch wäre gut. Irgendeins. Aber die Viecher schienen zu wittern, dass ich kam und verdrückten sich, bevor ich sie genau ausmachen konnte. Nichts. Nichts auf weiter Flur. Da fuhr der Kartoffelmann vorbei.

Wie der Blitz klammerte ich mich hinten an und krallte mir drei, vier Kartoffeln, die grade greifbar waren, ohne dass ich beide Hände loslassen musste. Ich war reich. Ich war ein König, ich war der Anführer aller Anführer und konnte meine Familie ernähren, ich war – dann fiel ich. Der Kartoffelmann hielt an, sprang aus dem Wagen und stürmte mit einem dicken Knüppel in der Hand auf mich zu.

„Verdammte Gassengören!“ fluchte er. Ich kroch weg von ihm, die kostbaren Kartoffeln noch in der Rechten, da trat er mir auf die Hand, klaubte die wenigen Knollen auf und trampelte auf meinem Beutel herum.
„Dir will ich geben!“, brüllte er, hob den Knüppel und ich erstarrte, während meine Blase sich verselbstständigte, weil der Himmel über mir sich in zwei Hälften geteilt hatte. Beide unheimlich blau und dazwischen der dunkle Arm des Vollstreckers. Aber auch der stockte plötzlich und sank dann langsam herab.
                                                                                   
„Junge, geh nach Hause zu Muttern.“, murmelte der Mann, betroffen von der eigenen Raserei. Er stopfte mir die paar Kartoffeln in den zertrampelten Beutel, drehte sich um und stieg kopfschüttelnd wieder in seinen Wagen.
Ich kroch an den Straßenrand, stumm heulend, rotzverschmiert, vollgepinkelt und beschämt. So konnte ich nicht in die Nr. 7. Die anderen würden sofort sehen, dass ich mich vor Angst bepisst hatte und ich konnte und wollte nicht Schisser Nr. 2 sein. An die Großen traut sich keiner ran. Es sind immer die Kleinen, die es zuerst trifft. Ich war kein unnützer Fresser, nein, ganz bestimmt nicht. Ich würde für Fleisch sorgen und erst dann in unseren Keller gehen.

Meine vom Sturz aufgeschlagenen Knie taten weh, meine Rechte fühlte sich total zermust an, die nasse Hose scheuerte zwischen den Beinen und mein Stolz war ebenfalls gehörig angekratzt. Ich wanderte ziellos durch die Gegend und immer weiter, verfolgte ein Vogelzwitschern und kam mehr versehentlich in die Villengegend. Dort war ich ewig nicht gewesen. Hier schien kaum etwas niedergegangen zu sein. Es gab von hohen Mauern umgebene Gärten, Blumen und saubere, breite Auffahrten. Ich entdeckte sogar ein Auto. Prachtvoll glänzend und groß.

An der nächsten Straßenecke erblickte ich dann einen Park mit Spielplatz. So richtig mit Sand, Rutsche, Schaukeln und Drehscheibe. Als wären niemals Bomben gefallen. Als hätte das große Krokodil, das die Zeit gefressen hatte, dieses Stückchen „Damals“ trotz seiner Gier übersehen.

Auf einer der Schaukeln saß ein kleines Mädchen, vier, vielleicht fünf Jahre alt, in einem weißen Rüschenkleid, mit ordentlichen blonden Zöpfen, Pfirsichwangen, Spitzensöckchen und Lackschuhen und sah so rund und sahnig und rosig aus, wie eine Geburtstagstorte. Es sang leise vor sich hin und schaukelte, als gäbe es sonst nichts auf der Welt.
„Maikäfer flieg.“, sang es. „Der Vater ist im Krieg. Maikäfer flieg!“ Und dann sprang es mit Schwung von der Schaukel ab, dass sich Kleid und Unterrock aufblähten und ihre rosigen, runden Schenkel freigaben. Marzipanschenkel. Das ganze Mädchen sah aus, wie eine Mischung aus Sommerpfirsichen, Schlagsahne, Marzipan und Biskuit.
„Hallo!“ rief ich und winkte ihm zu. „Wie heißt du?“
„Paloma.“. antwortete es. „Aber ich darf nicht mit Fremden reden.“

Paloma! Taube. Ich dachte an die letzte Taube, die ich gefunden hatte. Eine weiße, die mit zertretenem Kopf und ausgebreiteten Flügeln wie gekreuzigt im Straßengraben lag, an dem Tag, als der Frieden verkündet wurde. Eine Friedenstaube also. Die bräunlichen, weichen Fleischfetzen hatten unglaublich gut geschmeckt in der Suppe, die Sanne für uns kochte.
„Darfst du auch nicht mit Fremden spielen?“ Ich lächelte Paloma an.
„Davon hat Mama nichts gesagt.“, nuschelte sie. Anscheinend hatte sie das Alleinspielen satt, denn sie kam, trippelnd wie ein junger Vogel, näher.
„Du bist aber dreckig! Und warum ist deine Hose denn nass? Du bist doch schon so groß.“
Sie musterte mich mit neugierigen Augen, als wäre ich ein freundliches Zootier in einem Bilderbuch.
„Ich bin Puppengärtner und habe vorhin umgegraben und die jungen Pflänzchen gegossen. Komm, ich zeige dir, wo wir die neuen Püppchen angepflanzt haben.“, versprach ich. „Du musst auch gar nicht mit mir reden.“       

Ich reichte ihr die Linke hin und sie ergriff sie, neugierig und ein bisschen vorfreudig aufgeregt. Jedes kleine Mädchen liebt Puppen. Wir spazierten Hand in Hand Richtung Kellerstraße. Ich ging, Paloma trippelte und hüpfte. Ab und zu schaute sie mich an und lächelte verschwörerisch, aber sie schwieg artig und ich summte vor mich hin:
„Häschen in der Grube, lahag uhund schlief, lahag uhund schlief, armes Häschen, bist du krank, dass du nicht mehr hüpfen kannst? Häschen hüpf, Häschen hüpf!“

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Kommentare zu diesem Text


 LottaManguetti (24.04.21)
Böse! Richtig böse!
O man - dieses Bild wird mich heute begleiten!

Lotta

(Anmerkungen in Klammern)

Kommentar geändert am 24.04.2021 um 11:58 Uhr

 EkkehartMittelberg (24.04.21)
Ein Naturalismus, von dem Emile Zola noch hätte lernen können.
LG
Ekki

 eiskimo (24.04.21)
Das nimmt einen mit, im doppelten Sinne! Mega, würden die Kinder heute sagen!
Und Kinder, die derartige Not und Brutalität erleben, gibt es heute auch wieder, ein paar Flugstunden von uns entfernt.
Chapeau für die Erzähl-Dichte!
Eiskimo

 DanceWith1Life (24.04.21)
zum Thema "Allzumenschliches"
das kitzelt diesen Nerv in mir, der Teile der Welt gesehen hat, wo die Fassade bröckelt. Es klingt so Nachkriegszeitlich, dass ich gleichzeitig in Syrien und im Yemen, in den zerbombten Gassen nach Gleichaltrigen suchen will.
Und schon jetzt muss ich das hinnehmen, was wir nicht ändern konnten und mit der selben stoischen Beklemmung "überleben".
Und dann gehe ich auf den Balkon eine rauchen, und eine Mutter mit Kind im Kinderwagen läuft durch unser "friedliches" Viertel und das Kind dreht sich aus "dem" Nichts zu mir um, und schaut mich an, als könnte es Gedanken lesen.
Und ich rauche meine "Marzipanziggi" und puste blauen Dunst ins verkehrsberuhigte, auf Knochenbergen gebaute, Augusta Vindelicorum.
Morituri te salutant

Kommentar geändert am 24.04.2021 um 18:02 Uhr
Agnete (66)
(24.04.21)
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Stelzie (55)
(24.04.21)
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Agnete (66) meinte dazu am 24.04.21:
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 FrankReich antwortete darauf am 24.04.21:
Sorry, dass ich mich da mal einmische, Agnete, und vielleicht ist es tatsächlich so, dass Baby gefressen wurde, allerdings nicht von den Kellerkindern, nein, um Kannibalismus geht es hier, wenn überhaupt, nur peripher, Paloma dient keinesfalls als Mahlzeit, sondern dürfte dazu ausersehen sein, in die Fußstapfen der Prostitution von Sanne zu treten, damit die Kellerkinder wieder was besseres zu futtern bekommen.
Zudem bin ich der Meinung, dass Isaban sich mit Schilderung dieses Endzeitszenarios selbst übertroffen hat.

Ciao, Frank
Agnete (66) schrieb daraufhin am 24.04.21:
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 FrankReich äußerte darauf am 25.04.21:
Sei doch bitte so freundlich, diese Andeutung für mich zu zitieren.

 unangepasste ergänzte dazu am 25.04.21:
Mit dem Ende geht es mir auch so wie Agnete. Ansonsten toll geschrieben!

 FrankReich meinte dazu am 25.04.21:
Das aber würde zumindest voraussetzen, dass der Ich-Erzähler dazu Stellung bezieht. Da dieses jedoch nicht geschieht, liegt diese Auslegung im Ermessen des Lesers, definitiv ist Entführung Gewalt, aber ich sehe allein in ihrer Beschreibung noch keinerlei Legitimierung, weder durch die Autorin, noch durch den Protagonisten, dem wahrscheinlich nicht einmal bewusst sein dürfte, was er da gerade tut.
Für mich ist diese Geschichte ein feines Stück Gesellschaftskritik und wie ich Isaban einschätze, hat sie lange daran geschliffen, um möglichst wenig dem Zufall zu überlassen.

Ciao, Frank

 FrankReich meinte dazu am 26.04.21:
Okay, ich habe die Stelle gefunden, fraglich ist allerdings, ob die Gruppe den Plan auch ausführen wird, denn das Ende der Geschichte bleibt schließlich offen, wobei ich natürlich für Paloma hoffe, dass niemand in der Gruppe mit Agnete verwandt ist.
🤭🤭

 Quoth meinte dazu am 26.04.21:
Auch ich finde die Geschichte nicht gut, wenn auch aus einem anderen Grund als Agnete. Isaban hat zu viel Elend zusammengeballt, um dann am Ende einen Gruseleffekt zu erzielen, das Konstruierte und Gemachte ist dermaßen spürbar, dass es auf mich nicht glaubwürdig wirkt. Ich spüre, dass nicht Erfahrung, sondern Angelesenes und Zusammengetragenes hinter dieser Geschichte steht. Verglichen mit einer auf Erfahrung beruhenden Nachkriegsgeschichte wie "Nachts schlafen die Ratten doch" von Wolfgang Borchert (die mit sehr viel weniger Elend auskommt) ist dies ein papierenes Produkt - und Zola hätte allenfalls davon lernen können, wie man es nicht macht. Gruß Quoth
Stelzie (55) meinte dazu am 26.04.21:
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 Quoth meinte dazu am 26.04.21:
Vielleicht, Stelzie, kannst Du eine Geschichte über vereinsamende und leidende Kinder unter Koronabedingungen schreiben, das wäre toll! Ich stimme Dir zu: Diese Erzählung s o l l berühren, s o l l sensibilisieren - aber für mich gilt da der Satz: Man spürt die Absicht, und man ist verstimmt. Hier wird eben nicht hingeschaut, sondern erfunden und konstruiert um eines Effektes willen. Mich sensibilisiert der Text nicht, mich stößt er ab ... Dass er fähig ist, eine interessante Diskussion anzustoßen, ist unbestreitbar. Gruß Quoth

 Teichhüpfer (26.04.21)
Ich hatte mein eigenes Zimmer, einen Freund, zwei Geschwister mein Trainig duzende Urkunden und Musisch begabt. Mit fünfzehn Jahren bin ich abgehauen.

 drmdswrt (26.04.21)
Ein packendes Stück Prosa, das man gestern, heute oder morgen, hier oder woanders einordnen kann. Für mich ist die Erzählung komplett nachvollziehbar, selbst der Kannibalismus, obwohl ich immer noch hoffe, hier einer Finte aufgesessen zu sein, mit der du den Leser in eine Richtung zwingen möchtest, die in der Tiefe gar nicht in deiner eigentlichen Absicht liegt. Sehr gelungen!

 keinB meinte dazu am 26.04.21:
Hallo? Das ist ein Isaban-Text. Und wenn man eines über Isaban-Texte sagen kann, dann: Die bösestmögliche Interpretation ist die wahrscheinlichste. ;)

 drmdswrt meinte dazu am 26.04.21:
Welche ist die bösebestmögliche Interpretation? Mich in eine falsche Richtung gejagt zu haben, weil ich das Offensichtliche nicht finde?
Ich persönlich habe nichts dagegen, dass Baby und Paloma verspeist werden. Ich habe zu den beiden keine besondere Bindung aufgebaut. Von daher gefällt mir diese Richtung eh am besten.
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