Wenn plötzlich auch ein indischer Guru von den Toten auferstanden sein soll

Essay zum Thema Wahrheit

von  Bluebird

Illustration zum Text
(von Bluebird)

sondern durch Jesus Christus und Gott, den Vater, der ihn auferweckt hat von den Toten1

Tod und Auferstehung Jesu werden, wie wir vermutlich alle wissen, in der Bibel ausführlich und mehrfach bezeugt. Das ist sozusagen das Herzstück des christlichen Glaubens und gilt als der herausragendste Beweis seiner göttlichen Sendung.
  Ja, man kann sogar sagen, dass damit der christliche Glaube steht oder fällt, wie es Paulus im ersten Korintherbrief näher ausgeführt hat.

Man kann sich also mein erneutes Erstaunen feststellen, als ich gestern in Yoganandas Autobiografie Folgendes las:


Ich fand meinen Guru von vielen Jüngern umgeben in seinem Haus. Stundenlang erläuterte er an diesem Tage die Gita. Dann sagte er in seiner schlichten Art: „Ich gehe jetzt heim!“
Viele der Jünger brachen in herzbrechendes Schluchzen aus.
„Seid getrost, ich werde wieder auferstehen!“
Mit diesen Worten erhob sich Lahiri Mahasaya, drehte sich dreimal im Kreise und setzte sich dann mit dem Antlitz nach Norden im Lotussitz nieder … und verstarb. (Swami Keschbananda) 2

An sich noch nichts extrem Ungewöhnliches. Dass jemand seine Sterbestunde ahnt oder fühlt, soll vorkommen. Meist geschieht das allerdings wohl bei schwerer Krankheit oder in anderen Ausnahmesituationen.
  Aber die Geschichte geht ja noch weiter. Lahiris Körper wurde nach alter Tradition am Ganges verbrannt:


Am folgenden Morgen um 10 Uhr, als ich mich noch in Benares aufhielt, erstrahlte mein Zimmer plötzlich in einem überirdischen Licht. Und siehe! Vor mir stand Lahiri Mahasaya in lebendiger Gestalt. …
„Keschbananda“, sagte mein göttlicher Guru, „ich bin es! Aus den zerfallenen Atomen meines verbrannten Körpers habe ich eine neue Form entstehen lassen, die der alten genau gleicht!“
Dann gab mir der transzendente Meister einige Segensworte auf den Weg und entschwand. … Unaussprechliche Seligkeit erfüllte mein Herz. Ich fühlte mich geistig emporgehoben wie die Jünger Jesu und Kabirs, als sie ihren Guru nach seinem leiblichen Tode wiedersahen.

Nur am Rande sei erwähnt, dass Lahiri gemäß Yoganandas Buch zeitgleich - also auch um 10 Uhr morgens am Tage nach seiner Feuerbestattung - dem Swami Pranabananda in Rantschi erschienen sein soll.

Was soll man hierzu sagen? Ein Beweis, dass die Auferstehung Jesu kein Alleinstellungsmerkmal des christlichen Glaubens ist, sondern so etwas auch in anderen Religionen vorkommt?
    Ja, dieser Eindruck soll ganz offensichtlich vermittelt werden! Aber schauen wir uns den hier geschilderten Fall doch mal etwas genauer an:

"Aus den zerfallenen Atomen meines verbrannten Körpers habe ich eine neue Form entstehen lassen, die der alten genau gleicht!" sollen die ersten Worte des auferstandenen Gurus gewesen sein.

  Wow, dagegen ist die Auferweckung Jesu ja geradezu banal. Da war der Körper Jesu noch erhalten und Gott hat ihn auferweckt. 
    Bei Lahiris Auferstehung hat der verstorbene Meister selber mal eben die in alle Winde zerstreuten Atome herbeigerufen und wieder richtig zusammengefügt. Respekt! Eine echte "Meisterleistung"!
    Sorry, für den leichten Spott! Aber kann man so etwas wirklich glauben? Wirkt es nicht allzu offensichtlich wie eine von Yogananda dem Guru in den Mund gelegte Erklärung?

Und in der Tat, es ist nicht das erste Mal, dass ich Yogananda bei einer dreisten Lüge ertappt habe. Interessanterweise ging es da ebenfalls um Lahiri Mahasaya, zu dem er das folgende Gespräch geführt haben will:

Setze dich bitte, kleiner Herr! Ich spreche gerade mit meiner Göttlichen Mutter!“
  In ehrfurchtsvollem Schweigen hatte ich zum ersten Male den Wohnraum des Meisters Mahasayas betreten, und seine  engelhafte Gestalt blendete mich fast. ...
Seine schlichten Begrüßungsworte hatten eine unerwartet heftige Wirkung auf mich. ... Weinend fiel ich vor ihm nieder.
  „Kleiner Herr, beruhige dich“, sagte da der Heilige mit mitfühlender Besorgnis.
Ich aber umklammerte wie ein Schiffbrüchiger seine Füße, die mir das einzige Rettungsfloß zu sein schienen: „Heiliger Meister, legt bitte Fürsprache für mich ein. Fragt die Göttliche Mutter, ob auch ich Gnade vor ihren Augen finde.“ 5

Allerdings ist Lahiri 1895 gestorben und Yogananda erst 1893 geboren worden. War also zum Zeitpunkt des vorgeblichen Gesprächs erst zwei Jahre alt.
 
Nun bin ich ja grundsätzlich eher geneigt außergewöhnlichen Berichten Glauben zu schenken, frei nach dem Motto: In dubio pro reo
    Im Falle von Yogananda allerdings gilt für mich: Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht mehr! Und schon gar nicht erscheinende tote Meister, die die Atome ihres verbrannten Körpers gesucht und wieder zusammengesetzt haben.
    Die Absicht dieser Geschichte scheint mir allzu offensichtlich. Es soll das Alleinstellungsmerkmal des christlichen Glaubens unterminiert und der Hinduismus auf die gleiche Stufe gehoben werden.
  Dies ist, mit Verlaub und aus meiner Sicht, völlig inakzeptabel, ja geradezu verwerflich. Der (vermeintlich) gute Zweck sollte nie die Mittel heiligen. Sondern gerade, wenn es um die letzten Wahrheiten geht, hat man seriös zu bleiben.  Und keine Dinge zu erfinden, nur um besser dazustehen!


Anmerkung von Bluebird:

 
1  Galater 1,1
2  1. Korinther 15
3    S.476 "Autobiographie eines Yogi"
4    ebenda
5      S. 117 "Autobiografie eines Yogi"

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text


 DanceWith1Life (19.05.21)
habt ihr auch wirklich das Patent angemeldet, nicht dass jetzt irgendjemand noch daherkommt und ....
Weißt Du, die Denkweise des Geldes auf den "Glauben" anzuwenden, hat noch keiner Religion was gebracht, nur Krieg.

 Graeculus (19.05.21)
Deine eigene Unredlichkeit liegt darin, daß du - aus einer früheren Diskussion sowie aus eigener Bibellektüre - weißt, daß die verschiedenen Auferstehungsberichte im Fall Jesu einander in zahlreichen Details widersprechen. Damals hast du erwidert, daß sie im Wesentlichen übereinstimmen: daß Jesus auferstanden sei. So großzügig in der Beweisaufnahme bist du bei Konkurrenzreligionen offensichtlich nicht.
Voreingenommenheit nennt man das.

 Graeculus meinte dazu am 19.05.21:
Übrigens solltest du nicht den Eindruck erwecken, die Auferstehung Jesu sei das Original, alles andere bloße Kopie.
Jesus als der auferstandene Gott(essohn) ist offensichtlich eine Kopie der älteren Fälle Dionysos und Osiris.

 Graeculus antwortete darauf am 19.05.21:
Immerhin scheint sich (ich kenne das Buch nicht) Yogananda als Augenzeuge zu bekennen.

Das ist ja mehr, als wir in der Bibel finden, wo wir lauter Berichte aus zweiter (Evangelisten) und dritter (Paulus) Hand haben - also nur Berichte über, nicht von Augenzeugen.

Dazu den alten Verdacht, Paulus habe via Auferstehung das Scheitern des Projekts Jesu mit seiner Hinrichtung nachträglich in einen Sieg umgedeutet - eine taktisch geschickte Fälschung. Kein Wunder, daß Paulus so großen Wert auf diese 'Tatsache' legt.

Antwort geändert am 19.05.2021 um 14:20 Uhr

 Dieter Wal schrieb daraufhin am 19.05.21:
@ Graeculus:

"Das ist ja mehr, als wir in der Bibel finden, wo wir lauter Berichte aus zweiter (Evangelisten) und dritter (Paulus) Hand haben - also nur Berichte über, nicht von Augenzeugen."

Sonderfall des Evangelisten Johannes. Sein Lieblingsjünger (Martin Hengel: Die johanneische Frage. Ein Lösungsversuch (= Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament. Band 67). Mit einem Beitrag zur Apokalypse von Jörg Frey. Mohr, Tübingen 1993, ISBN 3-16-145836-2.)) ist laut Hengel literarische Fiktion, um dem Evangelisten selbst größere Autorität zu verleihen, beruht keinesfalls auf Tatsachen. Auch Paulus ist nicht so einfach, wie Du es darstellst. Einerseits ist es richtig, dass Paulus Jesus weder zu Lebzeiten kannte und auch nach seiner prophetischen Berufung zum Apostel nicht erkennen ließ, dass er sonderlich an Evangelien interessiert schien, andererseits ist seine außerordentlich erfolgreiche Missionstätigkeit nicht zu erklären, wenn man ihm einfach die charismatische Authentizität als wahrlich Berufenen abspricht.

 Graeculus äußerte darauf am 19.05.21:
Zu Johannes:
Der Autor des Johannes-Evangeliums ist nicht der Jünger Johannes, und der Verfasser der Apokalypse des Johannes ist nicht der Verfasser des Johannes-Evangeliums, so viel ist von Seiten der Theologen und Sprachwissenschaftler schon zu mir durchgedrungen.
Da erkennt man aber auch, wie da von Anfang an getrickst wurde.

Zu Paulus:
Charisma ist nicht der Punkt. Jedem erfolgreichen Sekten-Guru billige ich Charisma zu. Paulus ist schlichtweg genial auf seine Art: ein gescheitertes Projekt in ein - seien wir großzügig: - 2000jähriges Erfolgsmodell umzuwandeln, das ist schon eine Leistung. Aber wegen mangelnder Redlichkeit fehlt es mir an Zuneigung zu seinem Modell. Ob es obendrein zum Ruin der Antike beigetragen hat? Das kann man - wie Jacob Burckhardt - ambivalent sehen: einerseits hat das Christentum die Antike zerstört, andererseits in verwandelter Form (Latein usw.) bewahrt. Auch muß man zugestehen, daß das Heidentum der Spätantike sich auch ohne das Christentum schon zu schwärmerischem Wunderglauben und Weltflüchtigkeit hin entwickelt hatte. Wenn dann auch in der Spätzeit der Sinn für die Schönheit der Welt und der Kunst noch einmal aufleuchtet (Palladas, Ausonius usw.), dann wird mir ganz melancholisch zumute. Es ist mir, als ginge die Sonne unter und hinterließe uns nur noch das trübe Licht geweihter Kerzen im Kirchenlatein.

 Dieter Wal ergänzte dazu am 19.05.21:
Bei Besuchen der spätgotischen St. Marien-Kirche in Bernau bei Berlin kam Walter Niggs "Das Buch der Ketzer" als kostbare Erstausgabe zu mir. Manchmal ist ein Stand dort mit religiösen antiquarischen Büchern, die man einfach mitnehmen darf. Davor gehörte es zur Gemeinde-Bibliothek, wie es aussieht. Viel gelesen wurde es eher nicht. Wie schade. Denn es ist eine theologische Perle. Ich wollte Dich schon lange darauf aufmerksam machen. Nicht allein wegen seinem Kapitel "Die Tragödie des Apostaten: Kaiser Julian", S. 92-106. Sein erfolgloser Versuch, die antiken Götter wiedereinzuführen, hat etwas mich sehr Berührendes. Vielleicht lese ich Gerard de Nerval weht plötzlich die wärmende Brise Hellas über mein Gesicht oder lese ich die Berufungsversion der Johannesoffenbarung im Original kommt mit den antiken Klängen und Worten wieder etwas der griechischen Antike zurück. Heute las ich die Aufzeichnungen eines Freundes, der Augenzeuge der Ausgrabungen eines Mithräums in Köln wurde. Da wird der jugendliche Mithras wieder lebendig. Weil seine entblößte Schulter wieder ans Tageslicht gelangt. Ein Erlöser der Welt. Für Mithras-Anhänger der in Colonia stationierten römischen Legionen zumindest. Und wenn Mithras nur den Namen änderte? Und wenn Gold, Weihrauch und Myrrhe Weihegeschenke für den Gott Mithras waren? Synkretismus überall. Man kann ihn ablehnen oder genießen. Ich genieße ihn. Ohne Synkretismus wäre keine Religion jemals entstanden.

Antwort geändert am 20.05.2021 um 00:03 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 20.05.21:
Ein Mithräum in Köln? Ich staune.
Bisher kenne ich nur das in Rom unter der Kirche San Clemente. Das bei den Carcalla-Thermen war immer geschlossen, wenn ich in Rom war.
Der Mithras-Kult ist faszinierend, auch in seinem persischen Ursprung.

Ich habe mal die Idee entwickelt, einen Parallelwelt-Roman zu schreiben über ein Europa, das durch den Mithras-Kult statt durch das Christentum bestimmt worden ist. Wer sich durchsetzen würde, stand in der Spätantike ja auf Messer Schneide.
Weit bin ich - trotz mehrerer Anläufe - nie gekommen mit diesem Projekt. Ich hinterlasse den Einfall denen, die nach mir kommen.
SF-Romane zu veröffentlichen, ist heutzutage in Deutschland auch ein saurer Job.

 Dieter Wal meinte dazu am 20.05.21:
Arno Lubos: Schwiebus.

Herbert Rosendorfers "Mitteilungen aus dem poetischen Chaos: Römische Geschichten" erzählen in "Mithras", wie ihn ein Freund in Rom in seinen Keller führt, unter dem er zufällig ein völlig intaktes Mithräum entdeckte. Mein Rosendorfer-Lieblingsbuch. Und meine Rosendorfer-Lieblings-Erzählung.

Die Ausgrabungen fanden am Kölner Dom statt. Siegward Kunath: Unterwegs zu dem Leben der Toten, Archäologische Skizzen. 1980 Graphikum, Kapitel "Rom in der Provinz/ Köln". S. 10/11.

Das neuste Buch heißt "Mithras - Geschichte einer Gottheit" und ist von Sebastian Buck. 2021. Empfehlenswert. Er hält sich leider allzusehr an Quellen und erwähnt bedauerlicherweise nicht die Grade im Detail, die bekannt sind. Allein durch deren Bezeichnungen ergibt sich ein recht genaues Bild der Mithras-Religion.

"„Hätte ein tödliches Missgeschick den Siegeszug des Christentums aufgehalten, dann hätte die Welt dem Mithras gehört“, schrieb Ernest Renan (1823 bis 1892). Experten halten diese Aussage des französischen Schriftstellers, Archäologen und Religionswissenschaftlers mittlerweile für zu stark zugespitzt."

 Quelle

 Dieter Wal meinte dazu am 20.05.21:
@ Graeculus:

"Da erkennt man aber auch, wie da von Anfang an getrickst wurde."

Nach dem Buch Hengels, er geht tief in Details, wurde dabei nicht getrickst. Sie hatten einfach denselben Vornamen. Ich würde Dir kaum vorwerfen, Du wolltest mit Goethe verwechselt werden, weil Euch ein Vorname miteinander verbindet. Es gab und gibt teilweise zahlreiche andere Offenbarungen aus dieser Zeit. Warum Offb als letztes Buch zur Bibel gelangte und die anderen nicht, ich bin gespannt, ob Pagels tatsächlich auch darüber schrieb.

 Graeculus meinte dazu am 20.05.21:
Wenn das mal stimmt mit der zufälligen Namensgleichheit! Aber ich kenne das Buch und seine Argumente nicht. Mein bisheriger Kenntnisstand ist der, daß im Johannes-Evangelium gezielt der Eindruck erweckt wird, es stamme von "dem Jünger, den er liebte".

Der Vergleich mit Goethe hinkt. Johannes ist kein Vorname, und niemand nennt Goethe einfach Wolfgang. oz

 Dieter Wal meinte dazu am 20.05.21:
Das Buch von Hengel ist ein Meilenstein der Corpus-Johanneum-Forschung. Erhielt eine Einführung von Theo Heckel, der damals noch vor seiner Dissertation stand und bereits wie ein geborener Universitätslehrer unterrichtete. Die Sache mit dem Lieblingsjünger wirkte auf uns wie eine Gehirnwäsche. Es war richtig schockierend. Fette Kröte für Studies. Der Evangelist erweckt den Anschein, er sei mit dem Lieblingsjünger identisch, ohne es ausdrücklich zu formulieren. Geschickte Mystifizierung. Das Evangelium enthält viel Sondergut. Die Frage, woher es stammt, ist eine gute Frage. Eins ist sicher. Es stammt nicht aus der Quelle Q, der das Thomasevangelium nahe ist. Es lohnt sich, Hengel zu lesen.

Antwort geändert am 20.05.2021 um 13:44 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 20.05.21:
Nun, sagen wir also: Geschickte Mystifizierung.

Lese gerade (Deine Empfehlung), daß Asklepios sogar Tote wieder zum Leben erweckt hat: Hyginus 49; (Pseudo-)Apollodor 3, 121.

 Graeculus meinte dazu am 20.05.21:
Wichtig ist im jetzigen Zusammenhang die Tatsache, daß der Evangelist Johannes kein Augenzeuge der Auferstehung Jesu war. Der Apostel Johannes hätte es theoretisch sein können, aber der bezeugt es nicht, weil er eben nicht der Evangelist ist.

 Dieter Wal meinte dazu am 20.05.21:
"Augenzeuge der Auferstehung Jesu" ist eine überaus optimistische Formulierung.

:)

Vielleicht Gott Vater und Sohn selbst? Und was bedeutet eigentlich in diesem Zusammenhang überhaupt Auferstehung?

Es gibt glaubwürdige Spukphänomene, bei denen verstorbene Menschen absolut lebendig erscheinen. Sicher nicht wiederholt. Doch immerhin.

Kann nicht theoretisch jeder Yogi mit derselben Berechtigung als Auferstandener gelten, wenn er Zeugen dafür findet?

 Dieter Wal meinte dazu am 20.05.21:
Graeculus:

"Lese gerade (Deine Empfehlung), daß Asklepios sogar Tote wieder zum Leben erweckt hat: Hyginus 49; (Pseudo-)Apollodor 3, 121."

Für einen Gott der Heilkunst Ehrensache. Ich liebe Asklepios.

:)

 Graeculus meinte dazu am 20.05.21:
Er kann auch - und das wußte ich nicht - mit dem Blut von der linken Seite der Gorgo Menschen Verderben bringen.

Eine Textzusammenstellung von mir findest Du hier:
https://www.albertmartin.de/altgriechisch/

 Dieter Wal meinte dazu am 20.05.21:
Vielen Dank! Ich werde sie aufmerksam lesen.

Götter sind ambivalent, weil auch Welt und Menschen ambivalent sind. Auch Frau Holle, Mutter Natur, ist als Erdgöttin ja nicht nur Lebens-, sondern zugleich Todesgöttin. All inclusive.

 Dieter Wal meinte dazu am 22.05.21:
@ Graeculus:

"Warum Offb als letztes Buch zur Bibel gelangte und die anderen nicht, ich bin gespannt, ob Pagels tatsächlich auch darüber schrieb."

Buch erhalten. Sie schreib darüber zwei Kapitel. Äußerst interessant jedes für sich.

:)

 Graeculus meinte dazu am 22.05.21:
Du mußt ja eine umfangreiche Bibliothek haben. Sie kann dann sicher nicht mit Dir reisen.

 Dieter Wal meinte dazu am 22.05.21:
Der nächste Umzug steht bevor. Ich liebe Bücherkistenstemmen. Lieblingssport. Bücherkistenweitwurf ginge durchaus, doch schadet Büchern sehr, weshalb ich dazu überging, völlig auf ihn zu verzichten.

 LotharAtzert (19.05.21)
Eigentlich sollte man so einen Schmarr'n nicht kommentieren, aber er ist bereits wieder so köstlich in seinen Anachronismen, daß einem die Kinnlade runterfällt und man, je nach Charakter, lacht, weint, oder sinnloserweise dich argumentativ zurecht weist. Nur mal das eine als Beispiel:
" Es soll das Alleinstellungsmerkmal des christlichen Glaubens unterminiert und der Hinduismus auf die gleiche Stufe gehoben werden."
- auf die gleiche Stufe heben - das ist deine irrige Sichtweise, die einfach alles rumdreht, solange bis es dir passt. Der Hinduismus ist nicht nur einige tausend Jahre älter (-die einwandernden Arier brachten ihre Veden bereits aus dem Kaukasus mit), sondern auch unendlich viel reichhaltiger, poetischer, vielerlei Verständnis Rechnung tragend. Warum um Himmelswillen sollten sie also "neidisch" auf ein "bettelarmseliges", noch dazu gewalttätiges Christentum sein, das nichts außer Glaube zu bieten hat und mit diesem auch noch konkurieren wollen?
OM BENZA SATTO HUNG

 Graeculus meinte dazu am 19.05.21:
In mehreren Hinsichten kopiert das Christentum ältere Religionen, s.o.

 Bluebird meinte dazu am 19.05.21:
@Lothar

Selbstverständlich verstehe und erwarte ich, dass ein Hindu oder Buddhist seinen Glauben mindestens als gleichwertig ansieht. Und dies sei ihm auch unbenommen!

In dem kleinen Aufsatz verweise ich lediglich darauf, dass hier - zumindest aus meiner Sicht - ganz offensichtlich von Yogananda der Versuch unternommen wurde, eine christusgemäße Auferstehung im Hinduismus zu propagieren.
Die dahintersteckende Absicht scheint mir offensichtlich zu sein: Den zentralsten Punkt des Christentums, die Auferstehung des gotttgesandten Erlösers, seine proklamierte und vielfach geglaubte Einzigartigkeit etwas gewöhnlicher erscheinen zu lassen.
Frei nach dem Motto: " Jesus war ein großer spiritueller Meister. Aber die gibt es im Hinduismus auch!"

Antwort geändert am 19.05.2021 um 11:16 Uhr

 Bluebird meinte dazu am 19.05.21:
Vielleicht ist es auch ein wenig historisch zu verstehen.. Damals wurde der Versuch gestartet, fernöstliche Lehren , insbsondere Yoga,einer christlichen geprägten westlichen Welt schmackhaft zu machen.
Yogananda schreibt darüber auch in seinem Buch. Frei nach dem Motto: Der christliche Glaube ist ein Weg zu Gott. Aber Yoga und Meditation auch! Viele Wege führen zu Gott. Wählt unseren!

Antwort geändert am 19.05.2021 um 11:25 Uhr

 DanceWith1Life meinte dazu am 19.05.21:
wieso lässt Du schon wieder das Wesentliche weg?
es wurde auch kein Versuch gestartet, die Kluft zwischen dem "realen Christentum" und dem "gepredigten Christentum" wurde für sehr Viele unerträglich.
Nur mal als Beispiel, der am meisten verkaufte Gedichtband war von Rumi.
Yoga und Buddhismus hatten zudem eine praktische Seite anzubieten, die den christlichen Traditionen völlig verloren gegangen war und die sie jetzt erst versuchen aufzuholen, indem sie ebenfalls "Meditation" anbieten.,
Ich las mal von einem Christen, der regelmässig in ein Zenkloster geht.
Auf die Frage, ob er vorhabe Buddhist zu werden, antwortete er, nein, aber nirgendwo könne er sich so ins Gebet vertiefen.
Für den Zenmeister des Klosters, ging das völlig in Ordnung, er freute sich, so etwas anbieten zu können.
Also dein Aufsatz ist gruselig.

Antwort geändert am 19.05.2021 um 12:29 Uhr

 Bluebird meinte dazu am 19.05.21:
@Lifedancer ...

du beschreibst genau das Problem ... Menschen wie Yogananda oder Vivekananda ( Jünger Ramakrishnas) haben fernöstliche Lehre hier im Westen "salonfähig" gemacht. Die christliche Dogmatik aufgeweicht!
Oder aber einem blutarm gewordenen westlichen Christentum eine spirituelle Alternative angeboten.
Diese Vermischung der Wege ist aber nicht bibel-kompatibel. Geht einfach nicht, aus meiner Sicht!

Antwort geändert am 19.05.2021 um 13:14 Uhr

 DanceWith1Life meinte dazu am 19.05.21:
ich würde eher behaupten, auf Dauer geht deine Sicht nicht, viel Spaß bei den anstehenden Veränderungen.
Wie definiert man bibel-kompatibel, und dein Gedanke zu ende gedacht, schickt jede Weltreligion auf einen eigenen Kontinent.
An was erinnert mich das nur?

Antwort geändert am 19.05.2021 um 13:33 Uhr

 LotharAtzert meinte dazu am 19.05.21:
Er macht einfach immer weiter, der Großinquisitor Blauvogel, dabei alles ignorierend, was wahr und bekannt ist. Daß die Jesuiten als Missionare in Japan eingefallen sind und als Zen-Lehrer heimkehrten, daß die paar Hindus, die es im Westen gibt (unter 1 %), den paar Christen, die es in Südindien gibt, ungefähr die Waage halten, letztere übrigens ohne Pogrome fürchten zu müssen, denn gerade der Hinduismus ist toleranter, als alle anderen..
Und vor allem dieses oberdämliche "was ist besser, was ist schlechter, so stets geschrieben" - ein fanatischer Ignorant, furchtbar, furchtbar!

Und es scheint im Alter immer schlimmer zu werden ...

 Bluebird meinte dazu am 19.05.21:
Toleranz ist etwas, wovon das menschliche Miteinander bestimmt sein sollte.
Aber wenn es um "Erkenntnis" und "Wahrheit" geht, ist dies nicht angebracht. Wenn ich etwas für "wahr" halte, dann ergibt sich logischerweise daraus, dass das andere - zumindest nach meinem Dafürhalten -"falsch" sein muss.
Ich kann beispielsweise nicht gleichzeitig eine Schöpfungs- und eine Evolutionslehre für wahr halten. Das schließt sich aus.
Wenn ich also einem Evolutionsanhänger sage: "Nach meiner Überzeugung liegst du falsch!" so bin ich nicht intolerant, sondern wahrhaftig

Und gleichermaßen kann ich nicht sagen, dass ich Christ bin und gleichzeitig eine spirituelle Lehre für wahr halten, die nicht mit den Kernaussagen der Bibel übereinstimmt.
Das hat nichts mit Intoleranz zu tun, sondern mit Aufrichtigkeit
Natürlich könnte man mir vorwerfen, dass es "töricht" sei, der Bibel zu glauben, Aber so ist das nun mal. Ich habe da meine guten Gründe!
Lasse den anderen aber ihren Glauben und ihre guten Gründe. So viel Toleranz muss sein!

Antwort geändert am 19.05.2021 um 14:31 Uhr

 Bluebird meinte dazu am 19.05.21:
@Lothar

Ich bin sehr gut mit einem Maler namens Paul S. befreundet. Wir reden oft stundenlang über Wahrheitsfragen. Er ist schwer hinduistisch buddhisthisch-esoterisch-spirituell-magisch-katholisch geprägt. ... Kennt sich richtig gut aus, hat viele Richungen persönlich kennengelernt/ausprobiert, ist auch jahrelang mit einem spirituellen "Meister" in Kontakt und schwer beindruckt von ihm gewesen.
Wir bekommen aber so gut wie nie Streit, obwohl wir in unseren jeweiligen Überzeugungen keineswegs zurückweichen. Sie voll ausdiskutieren. Das ist gelebte Toleranz, aus meiner Sicht!

Antwort geändert am 19.05.2021 um 14:41 Uhr

 DanceWith1Life meinte dazu am 19.05.21:
lustig, er ist auf punkt null der diskussion zurückgerutscht, geht wieder von vorn los

Antwort geändert am 19.05.2021 um 15:21 Uhr

 LotharAtzert meinte dazu am 19.05.21:
@ Bluebird

Solange zwei Dumpfbacken zusammen sind, ändert sich nichts.
Erst wenn sich Gegensätze annähern, kracht es und zucken Blitze durch die Nacht. Und am nächsten Tag ist die Atmosphäre rein, wie ein Kinderpopo.

Ps: Die Wahrheit läßt sich nicht für wahr halten; sie ist, was sie ist

Antwort geändert am 19.05.2021 um 15:40 Uhr

 DanceWith1Life meinte dazu am 19.05.21:
richtig
wie sagte das der berühmte Schriftsteller DanceWith1Life so treffend
Wahrheiten sind erwachsene Leute
Sie brauchen weder unsere Prahlerei, noch unser Schönreden.
Alles was sie brauchen ist Akzeptanz und unsere Fähigkeit zu verstehen.

lach

 LotharAtzert meinte dazu am 22.05.21:
Weils hier immer noch fleißig die Plaudertaschen hat, noch was zur Wiedergeburt:

Der 2. Karmapa folgte auf den ersten.
der 3. Karmapa auf den 2.
der 4. auf den 3.
der 5. auf den4.
der 6. auf den 5.
der 7. auf den 6.
der 8. auf den 7.
usw. bis 15
Ich hatte das große karmische Verdienst, dem 16. Karmapa begegnen zu dürfen, sogar an einem Buch, das über Sein Wirken in Europa informiert und gerade entsteht, etwas beitragen zu können. Inzwischen sind wir beim
der 17. folgte auf den 16. - und da reden die 50 Seiten lang über Dionysos und Jesus.

Seine Heiligkeit Karmapa hieß vor seiner ersten Inkarnation Saraha und war, wenn mich nicht alles täuscht, ein direkter Schüler vom historischen Buddha Gautama, oder von einem direkten Schüler, das weiß ich jetzt nicht so genau, weil es letztlich nur für Reinkarnationsforsche interessant ist.

Sollen wir jetzt noch über die Dalei Lama Linie reden? - die ist auch recht lange ... geschenkt ...
LARK_SABOTA (37)
(19.05.21)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Dieter Wal (19.05.21)
"Sondern gerade, wenn es um die letzten Wahrheiten geht, hat man seriös zu bleiben. Und keine Dinge zu erfinden, nur um besser dazustehen!"

Am 9. Mai 2021, vor nur 10 Tagen, lügst Du, dass sich die Balken biegen in "Wenn zwei Menschen das gleiche Wunder erwirken, muss es nicht diesselbe Ursache haben!".

Dir stand es frei, jederzeit Fehler zuzugeben und dreist erlogene "alternative Fakten" (Trump) auszuräumen, indem Du den Text verbessertest. Nicht geschehen.

»Du siehst den Splitter im Auge deines Gegenübers. Bemerkst du nicht den Balken in deinem eigenen Auge? Wie kannst du zu deinem Gegenüber sagen: ›Komm her! Ich zieh dir den Splitter aus deinem Auge.‹ Dabei steckt doch in deinem eigenen Auge ein Balken! Du Scheinheiliger! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge. Dann hast du den Blick frei, um den Splitter aus dem Auge deines Gegenübers zu ziehen.«

Mt, 7,3-5 BasisBibel

 Graeculus meinte dazu am 19.05.21:
das Alleinstellungsmerkmal des christlichen Glaubens
Auch diese Lüge, auf die ich ihn hingewiesen habe, wird - trotz inzwischen 28! Änderungen - voraussichtlich so stehenbleiben.
Da seien Dionysos und Osiris vor!

 Bluebird meinte dazu am 19.05.21:
Lüge= falsche Aussage, die bewusst gemacht wird und jemanden täuschen soll

 Graeculus meinte dazu am 19.05.21:
Genau. Du weißt, daß es vor den Berichten über die Auferstehung Jesu schon Berichte über die Auferstehung des Dionysos und des Osiris gab. Du ignorierst sie, weil du die Leser über die angebliche Exklusivität des christlichen Glaubens täuschen willst.

 Dieter Wal meinte dazu am 19.05.21:
Das Alleinstellungsmerkmal liegt im Christentum darin, dass hier kein Gott mythologisch "aufersteht", das altägypische Nord- mit dem Süd-Reich wurde durch den Isis- und Osiris-Mythos vereinigt, sondern dass ein historischer Mensch physiologisch starb und danach wie auch immer von etlichen Zeugen lebendig erfahren worden sein soll. Das ist mit all den Widersprüchen, die so im NT stehen, eher keine herbeigefabelte Wunschvorstellung von restlos verängstigten und desillusionierten Anhängern, sondern scheint stattgefunden zu haben. Das gehört zu den wenigen christlichen Elementen, die auf mich eine tiefe Poesie ausüben. Ich finde dies sehr poetisch. Ob hier nun der Messias sein Leben als Gottesknecht beendete und zum Zeichen, dass Wahrheit sich ereignete, auferweckt wurde oder nicht, ich finde auch die eigentlichen antiken Mysterienreligionen sehr sakral. Ohne Frage schrubbt das Christentum mit Golgata knapp an einer Mysterienreligion vorbei. Epheser, 5,14 spricht dafür, dass zumindest eine antike christliche Gruppe tatsächlich mysterienreligiös war. Leider erhielt sie sich nicht. Nur das Zitat bei Paulus bezeugt sie.

διὸ λέγει Ἔγειρε, ὁ καθεύδων, καὶ ἀνάστα ἐκ τῶν νεκρῶν, καὶ ἐπιφαύσει σοι ὁ Χριστός.

Antwort geändert am 19.05.2021 um 14:58 Uhr

 Bluebird meinte dazu am 19.05.21:
Das ist mit all den Widersprüchen, die so im NT stehen, eher keine herbeigefabelte Wunschvorstellung von restlos verängstigten und desillusionierten Anhängern, sondern scheint stattgefunden zu haben.
Ich bin - fast würde ich sagen "angenehm" - überrascht!
Und da sehe ich dann auch den Unterschied zu anderen vorchristlichen Auferstehungsgeschichten, die ja wohl mythologisch zu verstehen sind.
Ich habe mich damit aber noch nicht näher beschäftigt!

Übrigens behauptet Yogananda- ähnlich wie die Schreiber des NT - , dass die Auferstehung Lahiris faktisch geschehen sei! Dem habe ich mit Argumenten widersprochen!

Antwort geändert am 19.05.2021 um 15:08 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 19.05.21:
Daß die Heiden Mythen erzählen, die Christen hingegen historische (leider unüberprüfbare) Fakten, ist eine (christliche) Deutung.
Daß die historischen Figuren Alexander der Große [Indienzug!] und Demetrios Poliorketes keine faktischen Wiedergeburten des Dionysos gewesen seien, ist eine Deutung - ebenso wie es eine Deutung ist, sie seien Wiedergeburten gewesen.
Selbst Eurydike war auf dem Weg zur Auferstehung, hätte ihr Orpheus nicht einen schrecklichen Fehler begangen.

Ich sehe nur verschiedene Arten des Deutens und Glaubens. Und natürlich sind alle diese Deutungen mit Lebensinteressen verbunden, insofern parteiisch.

Wenn man auf dem Unterschied zwischen Mythen und Fakten beharrt, muß man auch Fakten liefern. Und das bedeutet mehr als Berichte aus zweiter und dritter Hand.

 Dieter Wal meinte dazu am 19.05.21:
"Daß die Heiden Mythen erzählen, die Christen hingegen historische (leider unüberprüfbare) Fakten, ist eine (christliche) Deutung."

Das wollte ich damit nicht sagen. Mir lag daran, herauszustellen, worin das "Alleinstellungsmerkmal" des Christentums im Vergleich mit antiken Mysterienreligionen bestehen könnte. Dabei geht es nicht darum, Osiris und Dionysos abzuwerten, im Gegenteil, sondern darum, den Unterschied zwischen einem Gott und historischen Mensch, als den wir Jesus von Nazareth bis zum Zeitpunkt seiner Auferstehung begreifen können, fett zu unterstreichen. Ab Auferstehung und Johannesoffenbarung entstand im Christentum eine Christus-Hierophanie, die absolut nichts mehr mit dem historischen Jesus zu schaffen hat. Paulus zB beschäftigt sich in erster Linie mit dem Christus, nicht mit Jesus. Der historische Jesus ist ihm völlig wurst.

Ich persönlich halte nicht viel, obwohl ich tatsächlich Werbetexter bin, vom "Alleinstellungsmerkmal" des Christentumes, weil er gerade n i c h t um King Kong versus Godzilla und andere Albernheiten des US-amerikanischen und japanischen Monsterkinos im Christentum geht, sondern darum, seriöse Theologie zu treiben, die inhumane Gesellschaften zu gerechteren umformt. Das ist der Job sämtlicher Religionen, seit es Menschen gibt. Längst nicht allein der Christlichen. Und das ist auch die eigentliche Aufgabe jeder Kultur.

Antwort geändert am 19.05.2021 um 15:55 Uhr

Antwort geändert am 19.05.2021 um 16:02 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 19.05.21:
Dem stimme ich zu.
Insbesondere ist es wichtig, daß mit der Auferstehung das entstehende Christentum den Bereich historisch überprüfbarer Fakten verläßt. Der Christus des Paulus ist nicht mehr der historische Jesus.

Antwort geändert am 19.05.2021 um 16:09 Uhr

 Bluebird meinte dazu am 19.05.21:
Der Anspruch einer leibhaftigen Auferstehung Jesu als Gotteszeichen und Beweis seiner Gottessohnschaft, ist das Zeugnis des NT.
Das ist in der Tat einzigartig, es gibt meinem Wissen nach keine vergleichbaren Berichte.

Und genau dieses bezeugte einzigartige Ereignis, milliardenfach - und selbst wenn es nur ein paar hundert Millionen Menschen sind - weltweit geglaubt und am Ostermorgen bekannt: "Er ist wahrhaftig auferstanden!"
versuchte Yogananda auch in den Hinduismus zu bringen, wenn er von der leibhaftigen Auferstehung Lahiris berichtete.
Unaussprechliche Seligkeit erfüllte mein Herz. Ich fühlte mich geistig emporgehoben wie die Jünger Jesu und Kabirs, als sie ihren Guru nach seinem leiblichen Tode wiedersahen.
Ich unterstelle ihm aus den dargelegten Gründen, dass dies eine gezielte Täuschung war, um den "allein seligmachenden" christlichen Glauben vom Sockel zu holen, oder aber den Hinduismus genau daneben zu platzieren.

Antwort geändert am 19.05.2021 um 16:30 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 19.05.21:
Der Anspruch einer leibhaftigen Auferstehung Jesu als Gotteszeichen und Beweis seiner Gottessohnschaft ...
Genau das ist nicht einzigartig, denn so bezeugt auch Dionysos seine Göttlichkeit.

Die Religionswissenschaftler haben übrigens eine ganze Reihe von z.T. erstaunlichen Parallelen zwischen Dionysos und Christus herausgefunden - wobei Dionysos natürlich der Ältere ist.
Muß man nur in der Literatur nachlesen.
Daß ihre Göttlichkeit bezweifelt wurde und deshalb erwiesen werden mußte, ist nur eine davon.

 Dieter Wal meinte dazu am 19.05.21:
@ Graeculus:

"Insbesondere ist es wichtig, daß mit der Auferstehung das entstehende Christentum den Bereich historisch überprüfbarer Fakten verläßt."

Stimmt. Dafür verfügt es über eine Vision, die, versteht man sie wie Du im griechischen Original, wie der lange nachhallende Gongschlag eines Birmanesischen Gonges klingt. Ich durfte sie als letzte Lektion im Griechischlehrbuch noch an der Universität lesen. Davor enthielt es nie einen Text aus dem NT.

10ἐγενόμην ἐν πνεύματι ἐν τῇ κυριακῇ ἡμέρᾳ καὶ ἤκουσα ὀπίσω μου φωνὴν μεγάλην ὡς σάλπιγγος

11λεγούσης, Ὃ βλέπεις γράψον εἰς βιβλίον καὶ πέμψον ταῖς ἑπτὰ ἐκκλησίαις, εἰς Ἔφεσον καὶ εἰς Σμύρναν καὶ εἰς Πέργαμον καὶ εἰς Θυάτειρα καὶ εἰς Σάρδεις καὶ εἰς Φιλαδέλφειαν καὶ εἰς Λαοδίκειαν.

12Καὶ ἐπέστρεψα βλέπειν τὴν φωνὴν ἥτις ἐλάλει μετ᾽ ἐμοῦ, καὶ ἐπιστρέψας εἶδον ἑπτὰ λυχνίας χρυσᾶς

13καὶ ἐν μέσῳ τῶν λυχνιῶν ὅμοιον υἱὸν ἀνθρώπου ἐνδεδυμένον ποδήρη καὶ περιεζωσμένον πρὸς τοῖς μαστοῖς ζώνην χρυσᾶν.

14ἡ δὲ κεφαλὴ αὐτοῦ καὶ αἱ τρίχες λευκαὶ ὡς ἔριον λευκὸν ὡς χιὼν καὶ οἱ ὀφθαλμοὶ αὐτοῦ ὡς φλὸξ πυρὸς

15καὶ οἱ πόδες αὐτοῦ ὅμοιοι χαλκολιβάνῳ ὡς ἐν καμίνῳ πεπυρωμένης καὶ ἡ φωνὴ αὐτοῦ ὡς φωνὴ ὑδάτων πολλῶν,

16καὶ ἔχων ἐν τῇ δεξιᾷ χειρὶ αὐτοῦ ἀστέρας ἑπτὰ καὶ ἐκ τοῦ στόματος αὐτοῦ ῥομφαία δίστομος ὀξεῖα ἐκπορευομένη καὶ ἡ ὄψις αὐτοῦ ὡς ὁ ἥλιος φαίνει ἐν τῇ δυνάμει αὐτοῦ.

17Καὶ ὅτε εἶδον αὐτόν, ἔπεσα πρὸς τοὺς πόδας αὐτοῦ ὡς νεκρός, καὶ ἔθηκεν τὴν δεξιὰν αὐτοῦ ἐπ᾽ ἐμὲ λέγων, Μὴ φοβοῦ· ἐγώ εἰμι ὁ πρῶτος καὶ ὁ ἔσχατος

18καὶ ὁ ζῶν, καὶ ἐγενόμην νεκρὸς καὶ ἰδοὺ ζῶν εἰμι εἰς τοὺς αἰῶνας τῶν αἰώνων καὶ ἔχω τὰς κλεῖς τοῦ θανάτου καὶ τοῦ ᾅδου.

Offb 1,10-18

Antwort geändert am 19.05.2021 um 16:52 Uhr

 Dieter Wal meinte dazu am 19.05.21:
"fui in spiritu in dominica die et audivi post me vocem magnam tamquam tubae

11dicentis quod vides scribe in libro et mitte septem ecclesiis Ephesum et Zmyrnam et Pergamum et Thyatiram et Sardis et Philadelphiam et Laodiciam

12et conversus sum ut viderem vocem quae loquebatur mecum et conversus vidi septem candelabra aurea

13et in medio septem candelabrorum similem Filio hominis vestitum podere et praecinctum ad mamillas zonam auream

14caput autem eius et capilli erant candidi tamquam lana alba tamquam nix et oculi eius velut flamma ignis

15et pedes eius similes orichalco sicut in camino ardenti et vox illius tamquam vox aquarum multarum

16et habebat in dextera sua stellas septem et de ore eius gladius utraque parte acutus exiebat et facies eius sicut sol lucet in virtute sua

17et cum vidissem eum cecidi ad pedes eius tamquam mortuus et posuit dexteram suam super me dicens noli timere ego sum primus et novissimus

18et vivus et fui mortuus et ecce sum vivens in saecula saeculorum et habeo claves mortis et inferni."

Offb 1,10-18
Biblia Sacra Vulgata

 Dieter Wal meinte dazu am 19.05.21:
Warte derzeit auf das Buch der Religionswissenschaftlerin Elaine Pagels: "Apokalypse: Das letzte Buch der Bibel wird entschlüsselt". Darin beschreibt sie mehr die multikulturellen Entstehungshintergründe und interdisziplinäre Textwirkung. Sie gab mehrere TV-Interviews seitdem darüber, die man auch auf YouTube sehen kann.

 Dieter Wal meinte dazu am 19.05.21:
@ Graeculus:

"Wenn man auf dem Unterschied zwischen Mythen und Fakten beharrt, muß man auch Fakten liefern. Und das bedeutet mehr als Berichte aus zweiter und dritter Hand."

Ersteres stimmt. Ich jedoch bin nicht für die teils pejorative Bedeutung für den Begriff Mythos. Ein Mythos erzählt eine Heilige Geschichte, deren Bedeutung unabhängig von Zeitumständen gültig bleibt. Noch viel weniger bin ich für die abwertende Verwendung des Begriffes Märchen. Märchen, siehe Frau Holle, sind Mythen in genannter Bedeutung. Denn das Märchen von Frau Holle erzählt eine immer gültige Version der Großen Göttin, von denen älteste Steinzeitfunde als Mutter Natur zeugen. Frau Holle, de Heel, ist längst nicht nur südgermanische Göttin und wird nicht allein mit der Percht assoziiert. Sie ist die Mutter Natur, das Leben in Person. Eine der unsinnigsten (und leider für unsere Zeit bezeichnenden) Redensarten lautet: "Erzähl mir bloß keine Märchen", wenn man damit sagen will, nicht länger belogen werden zu wollen. Selbstverständlich ist die Bibel auch ein Märchenbuch. Und zwar in den Wortes denkbar bester Bedeutung! Ein Märchenbuch hebräischer Märchen, hebräischer Mythen, der unsterbliche Kulturschatz der jüdischen, christlichen und muslimischen Völker. Wir werden alle sterben. Nicht dieser Schatz.

 Dieter Wal meinte dazu am 19.05.21:
Graeculus:

"Die Religionswissenschaftler haben übrigens eine ganze Reihe von z.T. erstaunlichen Parallelen zwischen Dionysos und Christus herausgefunden - wobei Dionysos natürlich der Ältere ist."

Der italienische Großvater eines französischen Freundes schnitzte die Büste des Gekreuzigten, als er merkte, dass ihm dessen leidende Gesichtszüge nicht gelingen wollten. Da schnitzte er stattdessen den Kopf des Dionysos.
Palytarol (59)
(19.05.21)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 loslosch meinte dazu am 19.05.21:
du hast eine palingenese gottes unterschlagen!

 Dieter Wal meinte dazu am 19.05.21:
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram