Ein Lügenbaron der Extraklasse oder aber ein guter Rechercheur tatsächlicher Begebenheiten?

Essay zum Thema Wahrheit

von  Bluebird

Illustration zum Text
(von Bluebird)

Den ersten Bericht habe ich gegeben, lieber Theophilus, von all dem, was Jesus von Anfang an tat und lehrte bis zu dem Tag, an dem er in den Himmel aufgenommen wurde, nachdem er den Aposteln, die er erwählt hatte, durch den Heiligen Geist Weisung gegeben hatte .
    Ihnen zeigte er sich nach seinem Leiden durch viele Beweise als der Lebendige und ließ sich sehen unter ihnen vierzig Tage lang und redete mit ihnen vom Reich Gottes. 1
Mit diesen Worten beginnt die Apostelgeschichte des Lukas!           
    Bezugnehmend auf den ersten Teil seines Bericht, allgemein heute als Lukasevangelium bekannt, will er einem Theophilos, entweder eine fiktive Person oder ein befreundeter Bruder in Christo, nun von den weiteren Entwicklungen in der Jesus-Geschichte berichten. Und erwähnt da fast beiläufig, dass sich der auferstandene Jesus 40 Tage lang  mit seinen Jüngern getroffen habe. 
  Man stelle sich das jetzt mal bildlich vor. Der von den Toten auferstandene Jeus erscheint vierzig Tage lang seinen elf Jüngern und gibt ihnen Anweisungen, wie es nun  bezüglich des Reich Gottes weitergehen soll.
  In etwa so wie ein Chef, der sich in den Ruhestand begibt und vorher noch seine Hauptmitarbeiter instruiert, wie die Firma weiter zu führen sei.  Schon krass, oder?
   
Was wurde denn den Jünger konkret aufgetragen und mitgeteilt? Lukas belässt es bei folgender Auskunft:

„Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.“ 2
Man könnte auch sagen, dass hier den Jüngern der Auftrag zur Weltmission gegeben wurde. „Gehet hin in alle Welt und machet zu Jüngern “, heißt es an anderer Stelle.
Und als er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf, weg vor ihren Augen. 3
  Jesus soll danach den wohlverdienten Ehrenplatz zur Rechten Gottes eingenommen und  kurz darauf  die Jünger das sogenannte Pfingstwunder erlebt haben. Dann  marschierten sie, wie es ihnen vorgeblich aufgetragen wurde, hinaus in alle Welt. Der Apostel Thomas soll sogar bis Indien gekommen sein.
    Nach den Elf haben dann andere die Fackel übernommen und sie wiederum an die nachfolgende Generation übergeben. Bis auf den heutigen Tag hält die Weltmission an. Kein Flecken Erde und kein Volk scheint vor der Ausbreitung des Evangeliums ausgenommen zu sein.
    Und, dies sei aber nur am Rande erwähnt, es geschehen auch heute noch, wie schon zu Apostelzeiten, Zeichen und Wunder.

Gedankenimpulse:
Was sollen wir hiervon halten? Wollte hier der Lukas den Theophilos, ihn jetzt mal als existent vorausgesetzt, und nachfolgende Leser für dumm verkaufen? Ihnen ein X für ein U vormachen? Alle Lügenbarone und Pseudologen der Welt wie Dilettanten aussehen lassen?
    Oder stimmt die Sache doch halbwegs oder sogar weitgehend? Hat Lukas gut recherchiert und wahrheitsgemäß wiedergegeben, was er herausgefunden hat?  Werden wir hier über geradezu unfassbare Dinge informiert, das antike und alle nachfolgenden Weltbilder und Glaubensmodelle in Schutt und Asche legend?
 
Letztendlich kann diese Frage nur jeder für sich selber beantworten. Ich persönlich glaube ihm weitgehend!


Anmerkung von Bluebird:


1 Apostelgeschichte 1, 1-3
2 Apostelgeschichte 1. 8
3 Apostelgeschichte 1, 9

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Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text


 DanceWith1Life (21.05.21)
Was alle Weltreligionen so flapsig, wie soll ich das nennen, weglassen, wäre eine bewusste Handlung, die in Unwissenheit nicht möglich ist.
Es passiert ihnen mittels der Interpretationsspielräume der Sprache und der bemerkenswerten Tatsache, dass unsere Welt vielleicht generell auf Lügen aufgebaut wurde und das gleichfalls nicht bewusst, sondern in derselben Unwissenheit.
Ein Traum in einem Traum in einem Traum und einer davon war definitiv "christlich".
Das ist in einer Welt, deren höchstes Eingeständnis an ihre Menschen, sich in der Aufforderung findet, lebe deinen Traum, jetzt nicht mehr nur Münchhausen und Compagnion, das ist eine ganz andere Bühne.
Wir starren verdutzt auf abertausend Requisiten, vergoldet, mit Perlen besetzt, in Kostümen und Texten, die es gilt auswendig zu lernen.
En unglaubliches Stück.
Applaus.
Aus Respekt vor der historischen Person des Jesus von Nazareth, dem ja bereits mehr als ausreichend übel mitgespielt wurde, wage ich diese Zeilen, alles andere liegt mir fern und verlasse das Theater mit sehr beklommenen Gefühlen und Ahnungen, was da alles passiert sein könnte.

Kommentar geändert am 21.05.2021 um 11:50 Uhr

 Dieter Wal (21.05.21)
Form:

Deine Formatierungen im Fließtext (Kursivschrift, Fettschrift, Farben) wirken bekloppt.

Der Autor ist irrigerweise der Ansicht, es würde dadurch Lesern etwas dem Autor besonders Wichtiges überzeugend mitgeteilt werden. Das Gegenteil ist korrekt. Schlüssige Argumente überzeugen. Keine Formatierungen.

Dümmliche "Gedankenimpulse" machen einen vorher bereits miserablen Text noch beschissener.

Inhalt:

Indiskutabel. In einer beschützten Werkstätte immerhin dürfte er von vielen verstanden werden. Seinen Zweck erfüllt er dennoch nicht.

 loslosch (21.05.21)
Mundus vult decĭpi ergo decipiātur.

gedankenimpuls: worte des späteren papstes paul IV.

 Bluebird meinte dazu am 22.05.21:
Was ist Wahrheit, was ist Täuschung - das ist hier die Frage! Und es ist eine sehr grundlegende Frage. Denn wenn die lukaschen Sätze der Wahrheit entsprechen, ist des Rätsels Lösung gefunden!

Antwort geändert am 22.05.2021 um 00:03 Uhr
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