Geneigter Leser,
abermals schnell veräusserter Tagesmeldungen.
Wir, das Reporterteam zu Trollingen an der Oder, haben, laut eigenen Angaben, das Problem, den Schuldigen und die Vorgehensweise herausgefunden.
Das war ein hartes Stück Arbeit.
Jetzt, da wir das Puzzle vor uns auf dem Redaktionstisch liegen haben, stellen wir fest.
Ganz egal, wie wir es präsentieren, es bringt nichts.
Stellen wir es so dar, dass es unserer politischen Überzeugung entspricht, sagen alle, das ist tendenziös.
Stellen wir es so dar, dass es der politischen Überzeugung der anderen entspricht, verlieren wir 75% unserer Leser.
Stellen wir es so dar, dass es den Statuten einer Religion entspricht, halten uns alle für unglaubwürdig.
Stellen wir es so dar, dass es die unterschiedlichen wirtschaftlichen Interessen widerspiegelt. sind wir in einer Woche pleite.
Stattdessen einen Artikel über den Kleingärtnerjahrestag auf der Titelseite zu präsentieren, würde mehreren Reportern monatelanges recherchieren in den unbezahlten Papierkorb bescheren, und somit die bereits ausgegebene finanzielle Existenzgrundlage rauben.
Die anstehende Entscheidung lastet schwer auf unsere Schultern.
Wir beginnen daher mit einer kurzen Zusammenfassung der von uns gesammelten "Informationen".
Es gab im Laufe der letzten Wochen mehrere eigenartige Zwischenfälle, die in keinerlei logischem, mit der publizierten Version der Strategie, in Zusammenhang oder Übereinstimmung stehen können.
Wir können es drehen und wenden wie wir wollen, es ergibt keinen Sinn.
Als Informationsquelle der Bevölkerung ist es uns leider unmöglich, dies auch so zu veröffentlichen.
Man erwartet eine Perspektive, eine greifende, weiterführende Logik.
A macht was er will, B ist dagegen, C verhängt Sanktionen.
D lacht sich ins Fäustchen, weil das sein Plan war.
A bemüht sich den Vorfall zu vertuschen.
B weiß, dass er dies tun muss, C hat bereits Instruktionen weitergegeben, wie dies zu geschehen hat.
D die benötigten Geldmittel schon mal abgesegtnet.
C berät sich. D schmiedet Rachepläne mit Schritten, die er bereits ankündigt.
All dies kann man nur als kriegsvorbereitende Maßnahmen verstehen, während einer Pandemie.
Gleichzeitig werden Marktanalysen, Inflationsraten, Firmen und Selbständige aufs elementare reduziert.
Wir sitzen am Tisch und starren in unsere Kaffeetassen.
Die Presse braucht ein neues Modell, das alte funktioniert nicht mehr.
Wir gehen in den Vorführraum und schauen uns "Citizen Kane" an.
Das hilft uns auch nicht weiter, ganz im Gegenteil.
Wir legen 007 "Die Welt ist nicht genug" nach, das macht es nur noch schlimmer.
Wir wissen, aufgrund des jedem echten Reporter innewohnendem Instinkts für das fehlende Detail, dass wir etwas übersehen, nur wir wissen nicht mal, wo wir danach suchen sollen.
Wir schauen uns "Blow-up" an, das bringt eine aberwitzige Pointe ins Spiel.
Der Chefredakteur starrt aus dem Fenster.
Seine Blicke folgen den wenigen Tieren, die auf dem Firmenparkplatz nach Nahrung suchen.
Nichts von all dem berührt diese Wesen.
Die Menschheit scheint unter einer Glaskuppel zu leben und sich selbst zu vergiften.
Das wirklich absolut unzweifelhaft haarsträubende daran ist, dass sobald jemand darauf hinweist, alle die unglaublichsten Gründe und Argumente auftischen, warum das nicht so wichtig sein soll.
Nein, noch wurde nur geredet.
Jetzt wird noch ein bißchen mehr geredet.
Da würde selbst schweigen nicht helfen.
Wir hatten den Auftrag zu informieren, aber alles worüber wir noch informieren können, stiftet nur Verwirrung.
Fortsetzung folgt
