Refugium

Sonett zum Thema Einsamkeit

von  FrankReich

Manch Mensch ist ein seltsames Wesen,
das rechnen kann, schreiben und lesen,
doch fehlt ihm der Spaß
schaut er nur ins Glas;
zur Freude der Wirte am Tresen
kennt meistens er nur noch ein einziges Maß
und lebt stets im Glauben an Trauben im Gas.

Ihm nützen nicht Titel noch Thesen,
spezifische Spenden und Spesen,
denn was ihn besaß
wie Ekel und Aas
zählt mehr als der Wunsch zu genesen.
Die Zeit wirft die Welt in ihm umhin zum Fraß
und lässt ihn vergehen wie Tauben im Gras.


Anmerkung von FrankReich:

In memoriam Wolfgang Koeppen.

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Kommentare zu diesem Text


 TassoTuwas (14.06.21)
Moin Ralf,
fast wäre ich auf die List mit dem "r" reingefallen

Und ich sag mal,Refugium ist auch besser als Requiem!
LG TT

 FrankReich meinte dazu am 14.06.21:
Danke Tasso,

ich habe etwas zu sehr auf die Schüttelreimpointe hingearbeitet, und dabei die Intention aus den Augen verloren, tatsächlich war Requiem meine erste Wahl, ich werde dieses Gedicht beizeiten etwas aufarbeiten, denn die eigentlich tragische Figur war wohl Koeppens Frau Marion. 🤔

Ciao, Frank

 franky (14.06.21)
Hi lieber Frank

Hast Dir ganz schön was auferlegt, mit den Reimgleichen Teilen.

Habe es mir Zeile für Zeile vorgenommen und nur bei der letzten bin ich etwas gestolpert.
Aber, Du wirst schon wissen was Du tust.

Grüezi von Franky

 FrankReich antwortete darauf am 14.06.21:
Hi Franky,

danke für Deine Würdigungen und wenn Du die Formulierung im vorletzten Vers meinst, gebe ich Dir recht, da werde ich irgendwann noch mal nacharbeiten, ich fand es sprachlich aber so interessant, dass ich erst einmal ausprobieren wollte, wie es ankommt.

Ciao, Frank
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