Fast wie bei Paulus und bei Josua?

Essay zum Thema Ermutigung

von  Bluebird

Illustration zum Text
(von Bluebird)
Saulus aber schnaubte noch mit Drohen und Morden gegen die Jünger des Herrn und ging zum Hohenpriester und bat ihn um Briefe nach Damaskus an die Synagogen, dass er Anhänger dieses Weges, Männer und Frauen, wenn er sie fände, gefesselt nach Jerusalem führe.
    Als er aber auf dem Wege war und in die Nähe von Damaskus kam, umleuchtete ihn plötzlich ein Licht vom Himmel; und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die sprach zu ihm: "Saul, Saul, was verfolgst du mich?" Er aber sprach: "Herr, wer bist du?" Der sprach: "Ich bin Jesus, den du verfolgst."
1

So wird in wenigen Sätzen die dramatische Bekehrung des Paulus beschrieben.
    Von Vielen wird diese geschilderte Jesus-Erfahrung allerdings angezweifelt. Man vermutet eher einen epileptischen Anfall mit halluzinatorischen Begleiterscheinungen. Wiederum andere halten sie für eine erfundene Geschichte, mit der göttliche Sendung des Paulus untermauert werden soll. Nachvollziehbare Thesen?

Persönlich habe ich nicht den geringsten Zweifel an der geschilderten Gotteserfahrung, denn sie entspricht durchaus meinen eigenen Erfahrungen. Jesus oder Göttliches kann einem wirklich so nahe kommen, wie es sich der skeptische  Agnostiker oder eingefleischte Atheist einfach nicht vorstellen kann.
    So ereignete sich beispielsweise in der Nacht vor meiner Erwachsenentaufe folgende Begebenheit:

Ich kam erst gegen Mitternacht, reichlich geschlaucht und mit leichten Kopfschmerzen, nach Hause und legte mich sofort Schlafen.

Etwa eine Stunde später wachte ich plötzlich auf. Augenblicklich  wusste ich ohne den geringsten Zweifel, dass sich jemand im Raum befand. Die Gegenwart dieser Person war so stark spürbar, - so mächtig -, dass ich weder die Augen zu öffnen noch mich zu bewegen wagte. Instinktiv ging mir ein Gedanke durch den Kopf: Freund oder Feind?
    Im nächsten Moment berührte mich kurz und sanft eine Hand an der Stirn. Augenblicklich begann mich ein warmer, wohliger Friedensstrom vom Kopf bis zu den Füssen  zu durchfluten. Dann spürte ich, dass der unangemeldete Besucher  das Zimmer verlassen hatte.
    Ich  öffnete sogleich die Augen und schaute mich um, konnte aber nichts Ungewöhnliches entdecken. Nichts im Zimmer hatte sich verändert oder zeugte von einiger vormaligen Anwesenheit einer anderen Person außer der mächtige Friede, der mich immer noch durchströmte. 2

Dieser Friedenstrom in mir hielt 24 Stunden - also auch während der Taufzeremonie am nächsten Tag - an.

Natürlich habe ich mich gefragt, wer denn da mein Zimmer betreten hatte. War es Jesus selber oder ein mächtiger Engel gewesen?
  Später stieß ich dann auf folgenden  interessanten Text in der Bibel:

Und es begab sich, als Josua bei Jericho war, dass er seine Augen aufhob und gewahr wurde, dass ein Mann ihm gegenüberstand und ein bloßes Schwert in seiner Hand hatte. Und Josua ging zu ihm und sprach zu ihm: "Gehörst du zu uns oder zu unsern Feinden?" Er sprach: "Nein, sondern ich bin der Fürst über das Heer des HERRN und bin jetzt gekommen." Da fiel Josua auf sein Angesicht zur Erde nieder, betete an und sprach zu ihm: "Was sagt mein Herr seinem Knecht?"  Und der Fürst über das Heer des HERRN sprach zu Josua: "Zieh deine Schuhe von deinen Füßen; denn die Stätte, darauf du stehst, ist heilig." Und so tat Josua. 3
  Vor einem entscheidenden Moment seines Lebens - dem Kampf um Jericho - hatte er eine Jesus- oder Engelbegegnung. Genau wie ich fragte er sich zuerst, ob es sich um einen Freund oder einen Feind handelte, bevor dann die Klarstellung erfolgte.
    Es gäbe jetzt noch so Vieles dazu zu sagen, aber ich schließe wieder einmal mit dem bekannten Hamletzitat: „Es gibt mehr Ding' im Himmel und auf Erden, als Eure Schulweisheit sich träumt“ 4


Anmerkung von Bluebird:


1 Apostelgeschichte 9, 1-5
2   Der nächtliche Besucher
3  Josua 5, 13-15
4 Shakespeare, 1. Akt, 5. Szene, Hamlet

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Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text


 loslosch (15.06.21)
ich überspringe die textanalyse.

wie kann ein rational analysierender schachspieler sich so verhalten wie ein maikäfer, der auf dem rücken liegt?

ja, das geht! ich kannte einen schachspieler (max. ELO 1.950), der ein schweres helfersyndrom hatte. aber am brett kämpfte er um jeden halben punkt! in unser kompliziertes gehirn passen die unterschiedlichsten dinge ...

 Graeculus (15.06.21)
In einer Krisensituation erscheint ein Gott, der einen errettet oder eine wichtige Botschaft verkündet - das ist ein uralter religiöser Topos, der es als "Deus ex machina" sogar ins Theater geschafft hat.

Das muß ein beeindruckendes Erlebnis sein; aber um es zu verstehen, muß man das Phänomen insgesamt (in allen Religionen) in den Blick nehmen und sich nicht nur auf Jesus und das Christentum beschränken. D.h. man analysiert ein Phänomen, indem man es zunächst überall dort, wo es auftritt, untersucht.

Dieser Tage gelesen:
While Dionysius [I.] of Syracuse still held himself in a private station, a woman of Himera, one of no obscure family, ascended into heaven, as she thought, in her sleep [inter quietem opinione sua caelum conscendit] and there, as she went round the dwellings of all the gods, saw a powerfully built man with blond colouring and a freckled face, bound in steel chains, prostrate below Jupiter’s throne and feet.

On asking the young man who had been her guide in her heavenly tour who this was, she was told that he was the dire fate of Sicily and Italy and that once freed of his bonds he would bring destruction to many cities.

Next day she spread that dream around in talk. Then Fortune [Fortuna], hostile to the liberty of Syracuse and the lives of the innocent, freed Dionysius from celestial custody and hurled him like a thunderbolt upon peace and tranquility.

When the woman saw him entering the walls of Himera amid a crowd that had turned out to greet and look at him, she cried out that this was the man she had seen in her dream. Reported to the tyrant, that gave him cause to do away with her [id cognitum tyranno causam tollendae mulieris dedit].
(Valerius Maximus I 7, ext. 6)

Was ist dieser Frau widerfahren, die Jahrhunderte vor Jesus lebte?

 Graeculus meinte dazu am 15.06.21:
Erster Eindruck (Frau aus Himera, Saulus, Bluebird): Es handelt sich um einen sehr persönlichen Vorgang, der sich nur im Kopf des Betroffenen - für Außenstehende nicht sichtbar - abspielt, aber zumindest im Falle der Frau einen hellseherischen Charakter zu haben scheint.

 Bluebird antwortete darauf am 15.06.21:
Die Männer aber, die seine Gefährten waren, standen sprachlos da; denn sie hörten zwar die Stimme, sahen aber niemanden.
Das Phänomen hat sich also nicht nur im "Kopf" des Paulus abgespielt.
Was die Frau vom Himara angeht, so scheint es sich um so etwas wie eine "Astralreise" oder visionäre Schau gehandelt zu haben, wie beispielsweise bei Hesekiel oder Johannes.

Ich würde es weit von mir weisen, dass die von mir beschriebene Erfahrung visionär in meinem Kopf stattgefunden hätte. Keineswegs!
Sondern es war - ähnlich wie bei Paulus - eine räumlich-sinnliche Erfahrung. Die Berührung an der Stirn beispielsweise habe ich ganz deutlich - jenseits eines nachträglichen Zweifels - gespürt.

Um es anders auszudrücken:
Die Frau von Himara war anscheinend in einer "anderen Welt". Paulus und ich waren ganz im "Hier und Jetzt"!

 Graeculus schrieb daraufhin am 15.06.21:
"gespürt", "erfahren" - das sind Begriffe psychischer Erlebnisse im Kopf. Kein anderer kann sie haben als der Betreffende.
"Ich sehe Jesus vor mir", das ist zunächst ein subjektives Erlebnis.

Wenn andere zeitgleich das Gleiche sehen bzw. zumindest hören, dann ist das zusätzlich interessant.
Dann kommt allerdings der Umstand ins Spiel, daß wir in diesem Falle von diesen anderen kein unabhängiges Zeugnis besitzen. Wir haben vielmehr nur eine Aussage, nämlich die der Apostelgeschichte, die vermutlich auf einen Bericht des Paulus zurückgeht.

Wir müssen also die folgenden Fälle unterscheiden:
1. Mehrere haben es gesehen, und diese bezeugen es unabhängig voneinander.
2. Einer hat es erlebt, behauptet aber, auch andere hätten es erlebt, wenigstens gehört.
3. Einer hat es erlebt, und es gibt keine anderen Zeugen.

Kennst du einen Fall von Typ (1)?

Die Wunder Jesu scheinen von dieser Art zu sein, insofern sie von verschiedenen Evangelisten berichtet werden.
Aber:
- Diese Evangelisten waren, soweit wir ihre Verfasser identifizieren können, keine Augenzeugen.
- Sie haben in manchen Fällen (Synoptiker) voneinander abgeschrieben.
- Sie haben ihre Berichte sehr viel später verfaßt, und zwar nachdem Paulus der christlichen Theologie eine spezielle Richtung gegeben hatte. Die Verfassung schriftliche Berichte im NT setzt mit Paulus um das Jahr 50 ein. Alle Evangelien sind merklich später entstanden.

Ich wäre froh, wenn es einen eindeutigeren Fall vom Typ (1) gäbe.

Typ (2) unterscheidet sich nach meiner Meinung nicht wesentlich von Typ (3). Der entscheidende Unterschied liegt zwischen (1) und (3).

 Bluebird äußerte darauf am 15.06.21:
Noch einmal: man muss erst einmal das Phänomen sauber kategorisieren ... geschieht etwas sozusagen "jenseitig" oder "diesseitig"?

Dieses Erlebnis der Frau von Himara fand in einer "anderen Welt" ( oder in ihrem Kopf) statt, das Erlebnis von Paulus und mir im "Hier und Jetzt".
Ich war mir vollkommen bewusst,
a) dass ich in meinem Bett lag
b) dass ich wach war
c) dass jemand im Raum war
d) dass ich an der Stirn berührt worden bin
e) diese Berührung augenblicklich einen inneren Friedensstrom ausgelöst hat
f) die Person danach wieder aus dem Zimmer verschunden war.

Antwort geändert am 15.06.2021 um 13:03 Uhr

 Graeculus ergänzte dazu am 15.06.21:
Ich sehe nicht, welchen relevanten Unterschied das im Hinblick auf eine mögliche Erklärung ausmacht, ob "die Seele in den Himmel erhoben" wurde oder sie auf der Erde bestimmte Erlebnisse hatte - zumal beide Arten von Phänomenen auch im Christentum vorkommen und beide subjektive, nicht von anderen bezeugte Erlebnisse sind.

Es mag dir ferner wichtig erscheinen, ob das Phänomen sich im Schlaf oder im Wachzustand ereignete. Dazu gibt nun der Text des Valerius Maximus keine eindeutige Information, auch wenn die Übersetzung das mit "in her sleep" suggeriert, weshalb ich das lateinische Original hinzugesetzt habe. Aus gutem Grund zählt bei Texten immer das Original, nicht die Übersetzung.
"inter quietem" = bei/während [ihrer] quies, wobei "quies" bedeuten kann: Ruhe, Rast, Erholung, Ruheort, Lager, Nachtruhe, Schlaf.
Es ist also möglich, daß die Frau aus Himera genauso wie du ruhend, aber wach auf ihrem Bett lag.

Der Übersetzer muß sich dann für eine Möglichkeit entscheiden, und in der Regel wählt er die, die seinem eigenen Verständnis des Vorgangs näherliegt.

 Bluebird meinte dazu am 15.06.21:
Sagen wir mal so: Eine spirituelle Erfahrung, die mit sinnlichen Wahrnehmungen gekoppelt, also im "Hier und Jetzt" verortbar ist, ist näher an der üblichen Erfahrungswelt/Realität.
Dies sagt aber natürlich gar nichts über die Realität jenseitiger Erfahrungen aus. Es ist einfach nur eine andere Kategorie!

Was ich bezüglich meiner eigenen Erfahrung ganz klar verneinen kann, dass es sich um eine "Einbildung" gehandelt haben könnte. Ich weiß, dass ich das tatsächlich erlebt habe, auch wenn ich es anderen natürlich nicht beweisen kann!

 DanceWith1Life meinte dazu am 15.06.21:
ich habe mich immer gewundert, wieso Saulus eine ihm fremde Stimme mit " Herr, wer bist Du?" anspricht.

 Bluebird meinte dazu am 15.06.21:
So weit ich weiß, wurde im Altertum nicht "gesiezt"

 DanceWith1Life meinte dazu am 15.06.21:
Womit bewiesen wäre, dass der Glaube den wesentlichen Fragen ausweicht, bzw. sie nicht mal wahrnimmt.

Antwort geändert am 15.06.2021 um 14:57 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 15.06.21:
Man weiß es nicht.
Tatsache aber ist, daß Hirnforscher solche als absolut real erlebten Wahrnehmungen heute künstlich durch Stimulierung bestimmter Hirnareale erzeugen können. Außerdem kommen solche Vorgänge beim Konsum halluzinatorischer Drogen (LSD) vor. Ebenso bei bestimmten psychotischen Episoden. Allesamt subjektiv als völlig real wahrgenommen.

Irgendwie spielen sich solche Vorgänge sämtlich im Gehirn ab, und ob sie eine äußere Ursache haben, ist insgesamt zweifelhaft, d.h. nicht zu beweisen, es sei denn andere Menschen bestätigen unabhängig davon diese Wahrnehmungen.

Natürlich weiß ich, daß du in dieser Situation weder in einem neurologischen Labor lagst noch LSD konsumiert hast, aber eine andere mögliche 'Fehlschaltung' des Gehirns ist halt nicht ausgeschlossen, und die unabhängigen Zeugen gibt es in deinem Falle nicht.

Ich nehme an, daß es für dich wichtig ist, daß dieses Erlebnis sich insgesamt 'stimmig' in deinen Lebensverlauf einfügte. Und es ist nicht anzunehmen, daß du seit 36 Jahren in einer psychotischen Phase lebst - sofern es da keine psychiatrische Diagnose aufgrund irgendeiner Verhaltensauffälligkeit gibt.

Bei der Frau von Himera gibt es noch ein anderes Kriterium: daß sich nämlich ihre Vision später bestätigt hat - sofern die Überlieferung in dieser Hinsicht nicht flunkert.

 Graeculus meinte dazu am 15.06.21:
Zu Anrede des Saulus/Paulus: Auch dies muß man im Originaltext nachschauen. Sofern da "κύριε" steht, ist das die ganz normale Anrede gegenüber jemandem, der im Rang über einem steht.
Etwa wie im Englischen "Sir".

 DanceWith1Life meinte dazu am 15.06.21:
Nun, die Pforten der Wahrnehmung, ( ist das von Huxley?) sind natürlich im Gehirn, dasselbe Gehirn, das in anderer Konditionierung ein Schwein als zusemmengesetzte Schnitzel wahrnimmt.
Und die Frage nach einer objektiven Wahrnehmung, das kann ich von meinem Standpunkt vergessen, wenn ich mich nicht irre.
Meine Frage ist die, in der hier nacherzählten Geschichte, wird berichtet, dass jemand zum ersten Mal Kontakt zu etwas hat, dessen Anhänger er bis dato verfolgt, aber es so dargestellt wird, dass er nicht ausruft, beim Jupiter, was ist das denn.

 Bluebird meinte dazu am 15.06.21:
Wie gesagt, im Prinzip war es ein alltäglicher Vorgang. Ich habe mich Schlafen gelegt, bin aufgewacht, und dann nahmen die beschriebenen Dinge ihren Verlauf.
Und ja, es passt "stimmig" in meinen Lebensverlauf!

 Graeculus meinte dazu am 15.06.21:
Habe nachgeschaut: "τίς εἶ, κύριε;"
Erscheinungen am Himmel hat man damals nicht mit "Hi!" angesprochen, das galt als unziemlich.

Ein Jude hätte auch nicht "Beim Jupiter!" gerufen. Es ist einfach wie "Who are you, Sir?" und besagt nicht, daß er ihn gleich als Gott identifiziert hätte.

Antwort geändert am 15.06.2021 um 15:18 Uhr

 DanceWith1Life meinte dazu am 15.06.21:
ah ok, das ist stimmig.

Antwort geändert am 15.06.2021 um 15:25 Uhr

 Dieter Wal meinte dazu am 17.06.21:
An Graeculus

"Ich wäre froh, wenn es einen eindeutigeren Fall vom Typ (1) gäbe."

Dazu kenne ich einen bestens bezeugten Fall in der parapsychologischen Fachliteratur. Dabei nahmen erwachsene weibliche Geschwister, ich meine mich zu erinnern, es war in den Niederlanden, während gut 30 Minuten unabhängig voneinander dasselbe wahr. Sie erlebten Dinge an demselben Ort wie in einem Film, die mehrere Jahrhunderte an demselben Ort zurücklagen. Etwas wie ein Raumknoten. Sie machten dazu völlig übereinstimmende Aussagen und gaben sie zu Protokoll. Jede erlebte nahezu dasselbe aus ihrer verschiedenen Perspektive.

Eine solche "Zeitreise" lässt sich natürlich nicht mit den haptischen Erfahrungen Bluebirds vergleichen. Doch erleben viele Menschen Ähnliches. Immer, soweit mir bekannt, einmalig, immer mit einer Identifkation eines bestimmten verstorbenen Menschen oder wie hier eher mit einem Engel.

Da Bluebird bei "Verstorbenen" mittels Ouija-Board-Variante getriggert wurde, ist für ihn die Segnungs-Berührung vor der Wieder-Taufe heilsbedeutsam, was auch völlig unmittelbar aus der Beschreibung der geistig-seelischen Wirkung der haptischen Wahrnehmung hervorgeht.

Viele Menschen erleben Ähnliches. Wie man solche Erfahrungen interpretiert, ist sehr verschieden. Ich persönlich halte die religiöse Deutung keineswegs für falsch, sondern gehe von der richtigen Beurteilung Bluebirds in diesem Fall aus.

Antwort geändert am 17.06.2021 um 17:46 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 17.06.21:
Dann muß ich da mal in der parapsychologischen Fachliteratur nachschauen. Ich habe ja die Bücher, über die wir schonmal gesprochen haben.

Von anderer Stelle her weiß ich (d.h. habe ich mal gehört), daß taktile Halluzinationen sehr viel seltener sind als optische.

 Dieter Wal meinte dazu am 17.06.21:
Haptische Berühungen lassen sich zwar ohne Weiteres psychologisch wegrationalisieren, doch sie als Halluzination zu bezeichnen, geht völlig am Halluzinationsbegriff vorbei.

Halluzination definiert sich dadurch, dass wahnhafte Verarbeitung damit automatisch verbunden ist.

Bei Bluebird in diesem Fall wurde trotz anderer tendenziell als wahnhaft einstufbarer Beurteilungen eigener Erfahrungen, ich persönlich leugne kein bisschen seine dämonologischen Erfahrungen bezüglich ihres Wirklichkeitsgehaltes, beurteile sie jedoch eher nach Modellen der Anima Mundi und deren niederen spirituellen Ausprägungen, das ist zwar ein etwas schickeres Modell als Dämonenglaube an sich, doch meint phänomenologisch absolut dasselbe, und um den Bandwurmsatz zuende zu bringen, ist Bluebirds Verarbeitung der Haptik Lichtjahre von wahnhafter Verarbeitung entfernt, weil die Erfahrung ihn ganz im Gegenteil vom Heil seiner Seele überzeugen will. Solche Wirkungsweisen spiritueller Phänomene kann man sehr gut auch als Wirken von Engeln klassifizieren, solange man damit kein Parapsychologe, sondern Theologe ist.

Das war Rafael. Rafah = heilen.

Antwort geändert am 17.06.2021 um 18:29 Uhr

 DanceWith1Life (15.06.21)
und es kam eine grosse Flut, das Haus der sehr gläubigen alten Frau ( ich bin mir sicher das kann auch eiem Mann passieren)
stand bis in die Küche unter Wasser.
Helfer kamen, komm mit, diese Flut ist gefährlich, wir bringen dich in Sicherheit.
Danke, aber nein, der Herr wird es erhalten.
Das Wasser stieg weiter und sie musste ins obere Stockwerk ausweichen.
Ein zweites Boot kam.
Komm mit, wir bringen dich in Sicherheit.
Danke, aber nein, der Herr wird es erhalten.
Das Wasser stieg weiter und sie musste aufs Dach flüchten.
Ein drittes Boot kam, jetzt komm mit, das ist wirklich gefährlich.
Danke, aber nein, der Herr wird es erhalten.
Das Wasser stieg weiter und sie ertrank.
Natürlich kam sie zum Himmelstor.
Petrus liess sie ein und sie war stocksauer, ich will sofort mit Gott reden.
Petrus ging und sprach mit dem Herrn, da ist eine Frau...
Ja, ich weiß, lass sie kommen.
Fuchsteufelswild trat sie vor den Herrn, wie kann es sein, dass du es nicht...
Gute Frau, ich habe dir drei Boote geschickt.
In dieser Geschichte wird weder der Glaube an Gott, noch an einen Himmel, noch an das generell "wahr" sein religiöser Konzepte in Frage gestellt.
Nur diese winzige Kleinigkeit, verstehen wir was Sache ist.
Und das halte ich für eine berechtigte Frage.

Kommentar geändert am 15.06.2021 um 15:16 Uhr

 Dieter Wal (15.06.21)
An Bluebird

Bei Josua unverkennbar Michael. Was Du beschreibst, am ehesten Raphael. Na und bei Paulus, ohne Frage Gott Vater und Gott Sohn, seit der Auferstehung sind beide oft schwer voneinander unterscheidbar.





Deine Formatierungen ... .


Ausnahmsweise sehr schöner Text.

Kommentar geändert am 15.06.2021 um 15:40 Uhr

 Dieter Wal meinte dazu am 05.07.21:
Ich liebe diesen Text und sämtliche Kommentare.

Antwort geändert am 05.07.2021 um 22:17 Uhr
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