Hochsehwasser

Prosagedicht zum Thema Abendstimmung

von  LotharAtzert

Daß der Himmel blau erscheint, verdanken wir dem Wasser, den winzig kleinen Tröpfchen Prana, oder Lebenskraft in der Atmosphäre, die um die Erde zieht.

Daß sie ziehen kann, verdankt sie wieder anderem – dem Raum, dem Feuerelement, dem Sonnenlicht und vor allem dem Ursprung der Zeit.
„Zeit heißt Teil", wurde ich unlängst belehrt. So bedingt eines das andere, solange das Gegensatzpaar Anhaftung und Abneigung fortbesteht.

Natürlich gibt es den Archetyp des „Leibhaftigen“ – als Verführer zu Anhaftung und Abneigung. Daran, diesem nicht zu erliegen, sondern aufrichtig zu widerstehen, wächst der Charakter zur Selbständigkeit heran, läutert sich von Eigendünkel. Ohne den Gehörnten, gäbe es keinerlei geistiges Wachstum.

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Kommentare zu diesem Text


 DanceWith1Life (21.06.21)
da ich weiß, dass Du meine Texte über die "Krankheit" meiner Schwester gelesen hast.
Ist in sofern ein sehr seltsames Detail interessant, dass sie nämlich behauptete ein Bild des Teufels in/auf der Wand gesehen zu haben.
Ich überlegte seit Jahrzenten, was und in wie weit das der Schlüssel, zu dem wäre was ihr passiert ist.
"read the writing on the wall", sie hat es nicht verstanden.
Anhaftung und Abneigung sind ja so dermaßen alles durchdringend mit dem wir zu tun haben, dass ich gar nicht weiß, wo man da anfangen soll.
Und die Märchenstunde dazu, dauert ja jetzt auch schon etwas länger.

 LotharAtzert meinte dazu am 22.06.21:
Ja, hab ich gelesen.
Als Arzt würde ich natürlich immer zuerst die Eltern behandeln wollen, denn diese haben die Gene dazu geliefert. Aber die kriegt man halt selten zu fassen.
Der Schlüssel, da kannst du bis zum letzten Atemzug weiter suchen, so gut ist der verdrängt. Der Schlüssel ist das Prinzip, aber ich hab auch kein Bock mehr, das ewig zu sagen, wo jeder alles besser weiß. Was an der Wand (oder wo auch immer) erscheint, ist das, was man in sich ausgeschlossen hat. Wer das in einer Welt aus inzwischen ausschließlich Ausgeschlossenem nicht annehmen will oder kann, ja nicht mal in Erwägung ziehen möchte, daß es so sein könne, soll es bleiben lassen.

Die Welt ist simpel, nicht kompliziert.

 Bluebird antwortete darauf am 22.06.21:
Was an der Wand (oder wo auch immer) erscheint, ist das, was man in sich ausgeschlossen hat.
Manchmal auch das, was man zu nah an sich herangelassen hat:   Die Worte und Zeichen an der Wand

Antwort geändert am 22.06.2021 um 09:13 Uhr

 LotharAtzert schrieb daraufhin am 22.06.21:
Was man zu nahe an sich herangelassen hat, ist ja Anhaftung - und wird dann vor lauter Panik Abneigung, was kein "Deut" besser ist. Beides ist vereint in grundlegender Unwissenheit und gilt als Nabe des Lebensrades.

Da beißt die Maus kein Faden ab ...
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