Sommerseligkeit

Sonett zum Thema Jahreszeiten

von  EkkehartMittelberg

Noch zeigt der Sommer seine ganze Pracht,
das Licht am Abend will nur langsam weichen,
im blauen Himmel Segler schwebend streichen,
getragen von den Sommerwinden sacht.

Noch spielen Mücken munter in der Luft,
und Amseln schmettern kraftvoll ihre Weise,
die Schwalben fliegen leicht und zwitschern leise,
betörend schwebt im Garten Lilienduft.

Jetzt tauchst du ein in die Erfüllungsstunden
und trinkst mit allen Sinnen Sommerwein,
fühlst dich dem Rausche der Natur verbunden.

Wer weiß, wenn bald die ersten Blätter fallen,
vielleicht bist du dann erstmals ganz allein,
doch heute lasst uns sommerselig sein.

Motiviert durch Gottfried Benn,  („Einsamer nie als im August“), der mir ein unerreichbares Vorbild ist.

Ekkehart Mittelberg, August 2014

Anmerkung von EkkehartMittelberg:
Ich habe das leicht veränderte Gedicht im Juli 2011 erstmals eingestellt. Inzwischen sind viele Neue hier, die es wohl noch nicht kennen. Die es damals gelesen haben, mögen es hoffentlich noch einmal lesen.

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Kommentare zu diesem Text

klausKuckuck (71)
(29.08.21)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 29.08.21:
Danke, Klaus, du kannst es beurteilen.
LG
Ekki

 Moja (29.08.21)
Wunderschön, Ekki!
Liebe Grüße,
Moja

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 29.08.21:
Merci, Moja, Schönheit tröstet in finsteren Zeiten.
Liebe Grüße
Ekki
Rita (56)
(29.08.21)
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 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 29.08.21:
Grazie für das Kompliment, Rita.
Liebe Grüße
Ekki

 AZU20 (29.08.21)
Das Gedicht hat etwas ganz Besonderes, auch wenn das Klima zur Zeit nicht mitspielt. LG

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 30.08.21:
Merci, Armin. Was bleibt, ist die Erinnerung an bessere Zeiten.

LG
Ekki

 linkeln (29.08.21)
Summer Wine
Nancy Sinatra, Lee Hazlewood
hat die gleiche Leichtigkeit

 linkeln (29.08.21)
https://www.bing.com/videos/search?q=text summer wine&&FORM=VDVVXX

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 30.08.21:
Vielen Dank für die Empfehlung und den musikalischen Gruß, linkeln.
LG
Ekki

 harzgebirgler (29.08.21)
wie dein sommer im gedicht
wird der heuer leider nicht!

lg
henning

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 30.08.21:
Gracias, Henning, Gott sein Dank darf die Fiktion der Realität ein wenig vorauseilen.

LG
Ekki

 Dieter Wal (30.08.21)
Sich als deutscher Lyriker mit Benn zu vergleichen, ist, als würde sich Gott mit dem Gott der Götter vergleichen. Doch du könntest Dich mit Ekkehart Mittelberg vergleichen und dennoch Benns Werk über alles lieben und schätzen.

Wunderschönes, vollendetes Sonett.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 30.08.21:
Merci, solch feine Ironie weiß ich zu schätzen, Dieter.

 AchterZwerg (30.08.21)
Vielleicht ist des Sommers Seele verborgener Tod, ein finales Aufbäumen. Einer Schwerkranken ähnlich, die sich ihrer letzten Blüte efreut.

Liebe Grüße
Piccola

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 30.08.21:
Grazie, ein Vergleich, den ich gut nachvollziehen kann, Piccola.
Liebe Grüße
Ekki

 TassoTuwas (30.08.21)
Lieber Ekki,
ich wünsche mir, dass dieses Sonett, von nachfolgenden Generationen als eine Sommerbeschreibung gelesen wird, die sie so auch selbst erfahren haben!
Herzliche Grüße
TT

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 30.08.21:
Gracias, mein Freund, dem schließe ich mich gerne an.
Herzliche Grüße
Ekki

 Willibald (30.08.21)
Was für ein feines, bildsattes und gar nicht überfülltes Spätsonett.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 30.08.21:
Danke für das originelle Kompliment, Willibald.
LG
Ekki

 Cathleen (03.09.21)
Oh, ja! Gerne noch mal gelesen. Nur die Stelle mit den Schwalben macht mich stutzig. Bei uns schießen sie durch die Lüfte und kreischen dabei ziemlich laut. :)
LG Cathleen

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 03.09.21:
Merci, Cathleen, Hauptsache, die Schwalben fühlen sich wohl.
LG
Ekki

 Cathleen meinte dazu am 03.09.21:
Du hast recht.
LG Cathleen

 harzgebirgler (05.02.22, 17:41)
es möge sommer bloß schnellstmöglich werden
auch frei von coronalen krisenherden.

lg
harzgebirgler

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 07.02.22 um 22:16:
Vielen Dank, Henning, dem schließe ich mich sehnsüchtig an.

LG
Ekki
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