Religionen

Bonmot zum Thema Mystik

von  Terminator

Kämpfe, denn Kampf ist männlich. Fliehe, denn Flucht ist weiblich. Doch erstarre nicht, du bist keine Leiche.


Anmerkung von Terminator:

Kommentar des Übersetzers: Mit Kampf meint der Meister lebensbejahend-aktive Religionen: Olympische Götterwelt, Christentum, Islam. Mit Flucht sind passiv-lebensbejahende Religionen gemeint: Taoismus, Buddhismus, aber auch meditative Formen des Christentums. Mit Erstarrung werden lebensverneinende Religionen bezeichnet, z. B. Gnosis und Manichäismus. Erstarrung, weil deren Gebote selbstwidersprüchlich sind: "Hasse diese Welt, aber lebe in ihr", "Strebe danach, dieses Leben zu verlassen, aber du darfst dich nicht selbst töten" usw.

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Kommentare zu diesem Text


 linkeln (02.09.21)
Das glaube ich einfach nicht. Der Kampf der Männer hat meist andere Ziele, der Kampf der Frauen geht ans Eingemachte

 Terminator meinte dazu am 02.09.21:
Die verhaltensbiologische Trias (Kampf, Flucht, Erstarrung) dient hier als Metapher.

 Augustus (02.09.21)
Interessant. Wendet man jene weiblichen und männlichen Elemente auf den Begründer jeweiliger Religionen, so könnte man schlussfolgern welche Elemente der Begründer in sich trug. Insoweit Christentum zu den aktiven Religionen zählt, so müsste schlussfolgernd Jesus einen weitaus größeren Anteil an männlichen Anteilen als weiblichen in sich aufweisen. Dies spricht auch für die (friedliche) Auflehnung gegen die Besatzer (römische Götterwelt, gleichfalls aktiv.), dass mehr männliche Anteile (Kampf) vorzufinden sind. Also war er Solar! Deine Meinung hierzu wäre interessant.
Islam, sehe ich auch so wie Du.

Bezüglich anderer Religionen stecken also mehr weibliche Elemente in ihnen bzw. dem Begründer.

Interessant ist, dass auf der oberen Ebene weiterhin über die Welt das männliche dominiert! Heißt; die 3 Weltreligionen.

Ist es vorstellbar, dass trotz des männlichen Prinzips der in den 3 Religionen vorherrscht, Frauen eines Tages die Welt kontrollieren werden? Sprich alle Staatsführer Frauen sind.
Würden dadurch andere Religionen aufleben und jene bisher 3 vorherrschenden Religionen untergehen?

Salve

 Terminator antwortete darauf am 02.09.21:
Kampf ist abstrakt-affirmativ (Selbstbejahung), daher solar (biologisch: Dominanz).

Flucht ist konkret-affirmativ (Lebensbejahung als weibliche Affirmation, Ja zu Genuss und Sinnlichkeit), daher lunar (biologisch: Sexualität)*.

Erstarrung ist negativ (Lebens-, Welt- und Selbstverneinung), darum chthonisch: schwerfällig, depressivistisch, wehleidig.


*Sexualität ist Verführung oder Vergewaltigung; auf komplexeren Ebenen Verführung zur Vergewaltigung bzw. Vergewaltigung zur Verführung. Sexualität ist Ziehen (weiblich, extravertierte Inutition) und Begehren (männlich: extravertierte Sinnlichkeit/introvertierte Intuition). Ferner ist Sexualität in ihrer Dualität und Polarität das Prinzip des konkreten Lebens: Kampf und Einheit der Gegensätze, Umschlagen der Extreme ins Gegenteil (extreme Schwäche besiegt Stärke, extreme Stärke macht extrem fragil). Die sexuelle Spannung ist auch eine Messlatte für Vitalität (den Vitalwert eines Individuums).

 Graeculus (02.09.21)
Das Christentum als lebensbejahend-aktive Religion? Das frühe Christentum zumindest war eschatologisch-lebensverneinend. Und dann ... der Protestantismus als "die Halbseitenlähmung des Christentums" (Nietzsche)?

Eine von einer Frau gestiftete und in diesem Sinne weibliche Religion steht wohl noch aus, oder?

 LotharAtzert schrieb daraufhin am 02.09.21:
Ich arbeite dran.

 Terminator äußerte darauf am 02.09.21:
Das Christentum des europäischen Mittelalters war lebensbejahend-aktiv. Das frühe Christentum (als Antisystem zur antiken Götterwelt) war lebensverneinend. Das ursprüngliche Christentum (die Lehre Jesu, der selbst daraus keine neue Religion machen wollte) war etwas im Sinne des Taoismus, und damit gewissermaßen eine weibliche* Religion.

*"Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist": das ist Flucht statt Kampf. Biologisch betrachtet, wird Dominanz (Selbstbejahung) der Sexualität (Lebensbejahung) geopfert. "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst": nicht dein Erfolg im Kampf gegen die Anderen, sondern das Leben mit den Anderen hat Vorrang. Feindesliebe bzw. die andere Wange hinhalten bedeutet nichts anderes, als dass Schwäche Stärke besiegen kann.
wa Bash (47)
(02.09.21)
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 Terminator ergänzte dazu am 02.09.21:
Bei Mehrzellern, die genügend Freiheitsgrade besitzen, damit von einem Verhalten gesprochen werden kann, wird Erstarrung auch "sich totstellen" genannt. Übertragen auf Religionen/Ideologien/Lebenseinstellungen meine ich daher, dass jede Lehre, die auf ein "sich totstellen" hinausläuft, lebensverneinend und damit widernatürlich ist. Geht man von einem Schöpfer aus, der die Natur gemacht hat, bzw. abstrakt, dass das Weltganze gut ist (Dharma), ist das Widernatürliche/Lebensverneinende böse. Das Männliche und Weibliche sind beide gut (für Eingeweihte: das ist die weibliche, d.h. lunare oder tellurische Sicht) oder das Männliche ist gut und das Weibliche amoralisch, jedoch nicht ontologisch böse, da die Unterscheidung Gut/Böse nur vom männlichen Prinzip überhaupt produziert wird (männliche, solare Sicht). Hierher will das Ganze hinaus, ins System der anthropologischen Trias.
wa Bash (47) meinte dazu am 02.09.21:
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