Die Trägheit des Treckers

Sonett zum Thema Aufbruch

von  FrankReich

Frühmorgens zu Abend verschwindet das Lachen
des Säuglings ganz ernsthaft aus greisem Gesicht,
in dem sich die Furchen erheben im Licht
der dunklen Erkenntnis vom Wissen um Drachen.

Ab Mittag zermartert die Zunge den Rachen,
um viertel vor zwölf sind die Schotten schon dicht,
zumindest im Schatten der zeitlichen Schicht,
genieren sich solche, die im Schlaf erwachen.

Ganz Phönix träumt nämlich von irdischen Sachen,
vom nächtlichen Tag, der zwar schweigt, doch verspricht,
ein ständiges Recht auf Bewahrung der Pflicht
und Lösungen, die erst Probleme entfachen.

Selbst jene, die schwelgen in eitlem Verzicht,
erhalten am ehesten noch ihr Gewicht
auf Brücken, die Hochhäuser quer überdachen.

Wenn Möwen sich aber mit Wolken verkrachen,
dann wird es hauteng auch im Tannengeficht,
denn einige Stärken bestärken die Schwachen.

Da manche jedoch eh der Weizen noch sticht,
scheint besser es, sich aus dem Staube zu machen,
bevor das Gebäude der Wahrheit zerbricht.


Anmerkung von FrankReich:

1 1/2faches Sonett, für Ekki und Jens.

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Kommentare zu diesem Text


 harzgebirgler (05.09.21)
bricht etwas auf lässt sich oft abgrund seh'n
an dessen rand wir gar wohl schwindelnd steh'n.

beste abendgrüße
henning

 FrankReich meinte dazu am 05.09.21:
Danke, und wenn's auch manchem kaum behagt, Trecking ist schwer angesagt. 😃

Ciao, Frank
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