"Die großen Spinnen wohnen in dem Farne
Voll blauen Scheines glänzt ihr Netz wie Tau
Sie gleiten schnell auf ihren schwanken Bau
Und weben enger ihre weißen Garne."
Aus: Stefan Heym. Der Wald.
Abrakadabra Simsalabim im Wald und auf der Heide
Ganz großes Kino - wie lange wird es noch stattfinden?
Ich spinne meine Buchstaben zwischen die gelben Flecken auf dem Waldboden.
Meine Fäden ziehen sich zusammen und weiten sich aus.
Mein Sonnennetz fängt mich ein und setzt mich frei.
Blätterfarbenes Sonnenkind.
Die großen Spinnen verlassen ihre Farne
Voll blauen Scheines glänzt ihr Netz im Traum
Sie gleiten schnell von ihrem schwanken Bau
Und suchen Raum für ihre weißen Garne.
Spinnen sind mir zuwider und vorbildhaft.
Ihre Berührung führt zu meinen lauten Schreien.
Auf Abstand bewundere ich sie: ihre kleinen Körper,
die leicht die vielen langen Beine koordinieren,
ihr rasches Fortkommen,
ihre schlaue und perfide Art, Beute zu machen.
Einmal die Spinne sein, die sich vernetzt
Einmal der Faden sein, der verbindet
Einmal das Netz sein, das die Beute hält
Einmal der schwanke Bau sein, der beherbergt
Was werd ich machen mit dem weißen Garne,
Das große Spinnen mir im Traume gaben?
Am blauen Schein des neuen Tags will ich meine Augen laben
Und lose Fäden legen zwischen neue Farne.
Anmerkung von blauefrau:
September 2021
Rondeel nach José Franssen, Universität Maastricht
Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.
Kommentare zu diesem Text
Agnete (66)
(10.09.21)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.