Korsettten aufbinden, statt Bären

Minisaga zum Thema Musik

von  LotharAtzert

Um ein Korsett zu erfinden, bedurfte es der bekannten Gestalt des menschlichen Oberkörpers, vorwiegend des weiblichen, mit der Neigung, dem Gesetz der Erdanziehung Folge zu leisten. Es ist ein Formenzwang für Eitle und meinen aufmerksamen Lesern ist klar: das Korsett ist ein Pluto - ohne Neptun, ohne Uranus, ohne Saturn.
Ohne Mars, ohne Venus, ohne Merkur.

Die Wollersheim, nein, die ist ja jetzt wer anderes mit ihren Rippen-raus. Egal.
Pluto ist der Herr der Form. Wer schön sein will, muß leiden: das hat bestimmt ein Skorpion erfunden, denn der weiß: nicht mal der Sterbeprozess ist umsonst. Wir müssen das Magma am Köcheln halten, damit auf der Erde Leben sein kann. Drum schlagt euch gegenseitig tot, damit das Ungelebte wuchert oder bodenschätzt. Vielleicht wird man euch ja auch mal „Bodenschatz“ nennen und mit euerm Nichtgelebten sinnlose Apparaturen zum Laufen bringen. Apparaturen für den Bodenschatzkreislauf.

Letztlich ist auch eine E-Gitarre, ein Mikrofon fragwürdig. Stünde alles Künstliche still, wir hörten zum ersten mal die Wirklichkeit. Ja das ist wohl bei mir der Saturn-Pluto, des so steinmeißelig spricht. Ich kann aber auch Neptun in Haus 7:

Neptun verleiht die unaussprechliche Sehnsucht nach Erlöstsein von Erdenschwere. Ein Ton ist immer schon am Verklingen, bevor er das Ohr erreicht. So ist sein Zustand. Nie bekommt ihn wer zu fassen und so ist es mit dem Wasser als Element. Es kreist nicht nur um die Erde und ernährt alles durch sein Durstlöschen, es ist unbezwingbar in seiner Weichheit und Flüchtigkeit. Oder als Strom alles mit sich reißend, in Strudel und Fall.
Sobald das Bewußtsein die Bedeutung nutzen will, wird es zum Pluto: die Staumauer, das Faß und sein Inhalt, das U-Boot, der Tonträger, der Container, kurz alle Abschottung und Einsperrung, bis zu den Kristallen in Drusen, wo die Jahrmillionen vergehen. Ein Tonträger transportiert seelenlose Wiederholungen. Da ist kein Ursprung mehr, das Gehör wird stumpf.

Aber wenn der Weg im Prinzip eingehalten wird, das heißt vom Unbewußten zum Ursprung, von da zur Anweisung an die Form – dann fügt es Jupiter zur vollendeten Gestalt und dann ist jede Form an sich vollendet, nichts muß gezwungen werden bei Bindungen an die Begegnung.
Form ist in Leere, Leere ist in Form, wahrlich, Form ist nicht verschieden von Leere, noch ist Leere verschieden von Form, sagt jedenfalls die Maha Prajna Paramita, die höchste vollkommene Weisheit im Mahayana.

Danke, daß du so zahlreich erschienen bist. Eigentlich … entschuldigen Sie bitte.

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Kommentare zu diesem Text


 Regina (15.09.21)
Korsett, Pluto, Magma, sterben, wuchern, Apparaturen, E-Gitarre, Stillstand, Neptun (kannst du auch, toll!), Ton (falsch, es gibt auch stehende Töne, Orgel zum Beispiel), Wasser, Durst, Staumauer, Kristalle, Weg, Jupiter, Form, Leere. Ich habe nur mal einen Teil der Ingredienzen aufgezählt, die du hier zu einem ungenießbaren Eintopf zusammengerührt hast, so dass vermutlich niemand außer dir erahnen kann, was du deinen Lesern hier vermitteln willst, vom Korsett bis zur vollkommenen Weisheit. Nee, also tut mir leid, das ist mir weder intellektuell verständlich noch einfühlbar.

 LotharAtzert meinte dazu am 15.09.21:
Die Einfühl-Bar.
Dance, jetzt sag du auch mal was. Regina versteht mich nicht. Soll ich ins Frauenkloster gehen oder gibst du noch einen Daiquiri aus?

 LotharAtzert antwortete darauf am 15.09.21:
Also gut, Frauenkloster!

 DanceWith1Life schrieb daraufhin am 15.09.21:
desisja doof, ich versteh wahrscheinlich 100.tel soviel von astrologie wie regina, und sie behauptet hier, dass es sich quasi um atzrologie handelt, wenn ich das richtig verstehe.
was willst du in nem Frauenkloster?
das sind liebenswürdige hilfsbereite menschen, aber man darf ihnen nicht schräg kommen, da sind sie sehr empfindlich.
ob die einen querulant deines kalibers willkommen heissen wäre fraglich.
scherz beiseite, ich nehme an es war der melissengeist der dich zu dieser aussage inspirierte.
deinen text, muss ich als der sprache der astrologie unkundiger nocherschliessen, zum glück sind hier nicht alle weise wie unsere christen, die sich bei jeder windböe in ein zitat flüchten.
oder einfach behaupten, das ist das einzig wahre.
also dieser herbst wird lustig

Antwort geändert am 15.09.2021 um 16:20 Uhr

 LotharAtzert äußerte darauf am 15.09.21:
Melissengeist, jaja. Du willst dich nur um den Daiquieri drücken.

Antwort geändert am 15.09.2021 um 16:24 Uhr

 LotharAtzert ergänzte dazu am 16.09.21:
Der anhaltende Ton erscheint nur als ein Ton. Von der menschlichen Stimme verursacht, vibrierte er messbar und ist durch verschiedene Luftintensitäten hervorgerufen. Für andere Hervorrufungsarten (Orgel) gilt ähnliches.

Wenn man etwas nicht versteht, war es früher einmal so, daß man fragte. Das scheint heute nicht mehr so zu sein, oder man traut dem Autor, wie Graeculus, eine begründete Antwort nicht zu.

 Regina meinte dazu am 16.09.21:
Der Ton einer Gitarre oder Harfe verklingt sofort, weil die Vibration der Saite direkt beginnt, auszuschwingen. Mit Orgel, Trompete, Flöte, Gesang usw. kannst du einen über eine Zeitdauer gleich lauten Ton erzeugen. Ein Chor könnte theoretisch sogar, unter Auswechseln der Sänger einen Dauerton erzeugen, der über mehrere Leben steht. Erscheint nur als Ton? Jede akustische Schwingung setzt sich über das Innenohr fort bis in die Osmose der Zellen. Aber freilich gehört auch das Musikuniversum zur Maya und ist nur scheinbar. Was wir als Ton hören, ist keine reine Sinusschwingung, sondern eine Kombination aus dieser, Obertönen und Aliquotgeräuschen. Messbar, fühlbar, imitierbar. Fröhliches Musizieren. 6 Jahre Musik studiert, frage ich dich nicht, weil mir deine Wissenschaft eh zu hoch ist.

Antwort geändert am 16.09.2021 um 10:03 Uhr

Antwort geändert am 16.09.2021 um 10:05 Uhr

 LotharAtzert meinte dazu am 16.09.21:
Den Wissenschaftsbegriff lehne ich ab, aber was du anführst, würde, führten wir es weiter aus, den Rahmen meines Textes sprengen. Ich habe das mit dem Ton sehr verkürzt, etwa in dem Verhältins Tropfen zu Ozean - der Tropfen ist im Ozean nicht mehr auffindbar, ohne daß er deshalb verloren ist - das ist die zetrale (neptunische) Aussage.
6 Jahre Musik studiert - dagegen kommt mein bescheidenes Empfinden natürlich nicht an, zumal ich nur läppische Werbegrafik studierte.
Danke dir für die Ausführlichkeit.

 Regina meinte dazu am 16.09.21:
Aber jetzt schreibst du Astrowissenschaft, die meine Auffassungsgabe übersteigt.
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