Insomnia (Variationen)

Gedanke zum Thema Tragik

von  Rahel

Mein Leben, will ich sagen
dass hat’s mich  gekostet

die Kosten des Lebens im Rennen der Stadt
der strammste als Sieger
der Gleichsten und Fremden
ein Superlativ der es in sich hat

Anders, will ich sagen
das bin ich gewesen - und schöner
in Freiheit, im Anderssein

Nun voller Verschwendungen, bin am verwesen
im rauchenden lüsternden
flackernden Schein

—-

Ihr rennt dort in Massen
der Gleichen und Fremden,
Sie rennen für immer am Leben entlang

Ja so wie ich war
so war ich zu ändern
und so wie ich bin
so bin ich  jetzt nichts

schwimmen und schwimmen
um dort zu verenden
wo Reichtum zu trockener Kruste gerann.

an Flucht ist zu denken
doch all unsren Ländern
sitzt allzu menschliches
schon im Genick

—-

Doch so wie ich war
war ich zu ändern
und  so wie ich bin
Bin ich jetzt nichts

ich lebte von Träumen,
von Wald und Gesängen
doch heute leb ich im Superlativ

Als Beste der Besten
und sicher am schnellsten 
renne ich  also am Leben entlang

Die Angst ist geblieben
als letzte Verheißung
immer noch kreischt ihr Sirenengesan

——

denn so wie ich war, war ich  zu
ändern und so wie ich bin
bin ich jetzt nichts

nur massen von massen
der andren und fremden
umgeben mich heute
und sehen mich an
als teil des getriebes
wir rennen und rennen,
wir gleichen und fremden
am leben entlang

ich schätze die ruhe,
das ist mir geblieben

bin ruhig jetzt,
weil in mir die Stille gewann

—-


Anmerkung von Rahel:

Text© Schaganeh Rahel Mertins, 17. 09.2021

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Kommentare zu diesem Text


 Regina (18.09.21)
interessanter Text, schade, dass am Ende die Angst nicht Überwunden wird.

 Rahel meinte dazu am 18.09.21:
Danke für deine Anmerkung! habe die Reihenfolge ein bisschen geändert

 Létranger antwortete darauf am 18.09.21:
Hallo Rahel,

siehe unten ...

Antwort geändert am 18.09.2021 um 17:31 Uhr

 Létranger schrieb daraufhin am 18.09.21:
Die ursprüngliche Antwort wurde am 18.09.2021 um 17:32 Uhr wieder zurückgezogen.

 Létranger (18.09.21)
Hallo Rahel,

ich schätze die Gedichte am höchsten ein, die nicht von Anfang an auf der Zunge tragen, was sie sagen wollen. Deshalb konnte ich deine Varationen kaum genießen, denn nach der ersten "Strophe" weiß ich ja, worum es geht. Jetzt könnten.mich nur noch besondere Sprachjuwelen und unverbrauchte Bilder fesseln, aber die haben deine Variationen nicht im Angebot.
Deshalb, weil der Reiz deines Gedichts im Inhalt und den Gedanken zu liegen scheint, wäre mir die letzte "Variation" als Gedicht genug und die beste.

Dass jedes Gedicht mit einem positiven Gedanken oder einer Lösung enden muss, denke ich nicht.

LG Lé.

 Rahel äußerte darauf am 18.09.21:
Hallo Lé,
Danke für die Wahrnehmung, tatsächlich hatte ich die Variationen eigentlich als einzelne Gedichte betrachtet. Besser gesagt wollte ich ursprünglich nur ein einziges schreiben, aber konnte die Motive nicht richtig zusammensetzen, so dass daraus am Ende eine Reihe von Versuchen wurde, von denen mich keiner richtig zufrieden stellte.

Ich war dann in erster Linie neugierig wie sie wahrgenommen werden, ob nun als einzelne oder auch als Ganzes.

Lg Rahel

Antwort geändert am 18.09.2021 um 20:12 Uhr
wa Bash (47)
(19.09.21)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Rahel ergänzte dazu am 25.09.21:
Wo du recht hast, hast du leider recht ;)
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