Text zum Thema Resignation

von  jennyfalk78

Schwimmen nur geradeaus.
Müde Beine gleiten immer wieder,
zeichnen Punkte auf dem Asphalt.
Rudern mit aller Kraft
und
der Stock in den Händen
ist vermodert,
wie die Haut.
Verbrennen Energie, Kalorien
und
Zuversicht.
Weine tropfen in die Kissen,
Gelenke hängen
und
der Tropf glüht.
Kerzen anzünden,
immer und immer wieder.
Müde Arme bereiten den Morgen.
Leichen für den Wald.

So, ich lasse das mentale Mikrofon fallen!
Habe keine Lust mehr!
Jeden Tag dieselbe Scheiße!
Wir pflegen, hegen und umkreisen Menschen.
Fakt ist, die wenigsten Menschen besuchen ihre Liebsten!
Da kommen höchsten Anrufe, eine nette Karte im Monat
oder gar nichts.
Die meisten sterben einsam!
Hauchen ihre letzten Worte einem Pfleger gegenüber
und halten an der Zuversicht fest,
das noch jemand aus der Familie kommt.
Wir halten die Hände, die gehen.
Wir streicheln Gesichter, die wir nicht kennen!
Wir schieben weiter zum Verbrennen!

Lasse mich jetzt einweisen und hoffe,
das es eine Person gibt,
die Bedürfnisse erkennt.

( Höre gerade von hinten, das gestreikt wird! )

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (11.10.21)
Genau so ist es.
Deshalb sollte man sich beizeiten mit dem Loslassen beschäftigen ...

Liebe Grüße
der8.

 niemand meinte dazu am 11.10.21:
Familie ist doch nicht selten eine gesellschaftlich gerne gepflegte Illusion. Natürlich kann man als eine verwandte Gemeinschaft eine Art Zusammenhalt haben und diesen pflegen, aber da gehört auch eine Art Seelenverwandtschaft dazu. Und solche ist selten vorhanden. In den meisten Familien spielt das Individuum eine ihm zugedachte Rolle, aus der es nicht selten ausbrechen möchte. Wenn eine innere Wichtigkeit zwischen den Personen in einer Familie besteht, dann wird man sich ganz sicher nicht alleine lassen. Man muss natürlich auch etwas dafür tun, etwas was über den warmen Teller Suppe und das saubere Hemd hinaus geht. Zwei Eigenschaften die nicht selten der einzige Baustein einer Familie sind. Und ich frage mich, warum jemand aus der Familie, der sich keinerlei Mühe lebtags machte eine Beziehung zu einem anderen zu schaffen, plötzlich, im Alter, von diesem anderen Zuwendung, gar Liebe einfordern möchte? Um etwas zurück zu bekommen, muss man auch etwas dafür getan haben. Leider schaffen sich die meisten Kinder nur dafür an, damit sie im Alter nicht alleine sind. Und dieses rächt sich dann, sobald die Kinder das spitz kriegen. Keiner lässt einen Menschen alleine, der ihm etwas bedeutet. Und wenn, da war da auch nicht mehr. Und dieses nichts mehr, wird auch nicht über Nacht zu einem etwas.
LG niemand

 Dieter_Rotmund (11.10.21)
Der Einstieg ist zu sehr ein pathetischer Metaphernsalat, danach wird aber besser.

 Fridolin (12.10.21)
Bärenstark, der zweite Teil. Das ist mit das Bedrückendste an unserer Gegenwart.
Ich fürchte, der Streik wird mal wieder nichts ändern.
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