Marionetten

Symbolgedicht zum Thema Leben

von  Traumreisende



Unsichtbare Fäden
hauchen ihnen Leben ein,
die Stimme eines Anderen
quillt aus ihren stummen Mündern,
auf denen ein aufgemaltes Lächeln
ihre Traurigkeit verbirgt.

Ihre steifen Glieder
klappern im Takt,
der ihnen vorgegeben wird.

Hängt man sie an den Nagel,
starren sie
aus leblosen Augen auf das Spiel,
das ohne sie weitergeht,
bis sie
wieder hervorgeholt werden,
zum neuen hölzernen Reigen.

Doch läßt man sie zu Boden fallen,
bleibt nur noch
ein Haufen bunten Holzes
und ihre Fäden
sind nur noch schwer
zu entwirren.

Denn wirklich gelebt,
haben sie nie.


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Kommentare zu diesem Text

Engel79 (34)
(22.04.05)
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 Traumreisende meinte dazu am 23.04.05:
die veränderung aus dem gewohnten ist meist die schwerste und doch kommt jede veränderung nur aus dem vorhandenen...
hoffen wir es
lg
silvia

 ViolaKunterbunt (22.04.05)
Das ist wunderbar beschrieben. Ein fremdbestimmtes Leben, das einen frieren lässt.
Liebe Grüße, Viola

 Traumreisende antwortete darauf am 23.04.05:
aber wir nicht, oder.... oder manchmal...oder...lieber die fäden zerschneiden!
lg
silvi
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