Schicksals Weisheit (2)

Gedicht zum Thema Nacht

von  Prinky

4
Und als der Tod geschlichen kam,
und somit seine Seele nahm,
dachte er an bessere Tage,
es gebahr doch nur die Klage.

Denn sein Schmerz blieb offenbar
auch nach letztem Lebensjahr.
Herzerfüllt von lauter Gram,
die er mit auf Reisen nahm.

Liebe hat er nie erfahren
in den kurzen Lebensjahren.
Weib und Herz blieb doch allein,
zusätzlich erfuhr er Pein.

Sie fand eine and`re Liebe,
er das kühle Testament.
Liebe, eine Feuersbrunst,
die auch nach Reisen brennt.

5
Die Geister der Seelen, die nichts mehr erwarten,
heulen im Klagen im finsteren Ton.
Die Nebel, sie wadern , als ob sie erwarten
der Geister Erschaudern, ihr Leiden, obschon
die Lieder der finst`ren Männer und Frauen
künden von Reue, von Gram und Bedacht.
Doch ist der Geister emsiges trauen
nur ein Konzert in der ewigen Nacht.

6
Joshua, schön dich zu sehen,
dein Gesicht sagt alles aus!
Diesen Weg bist du gegangen,
weil du dachtest, nur heraus!

Wenn man sich wie du verliebt,
und das wird null erwidert,
fühlt man sich, trotz dummen Spöttens,
als sei man ausgegliedert.

Joshua, bist du jetzt glücklich?
Sahst du nicht glühend viele Frau`n?
Doch für dich gab es nur Eine,
so begann für dich das Grau`n.

Denn du könntest glücklich lieben,
wärst du leidend nicht zerbrochen.
Ach Joshua, hat denn dein Herz
nicht Tacheles mit dir gesprochen?

Alles auf der Welt ist Elend,
alles auf der Welt ist schön.
Du jedoch, du konntest niemals
Schönheit auch woanders sehn.

Trübe war dir dein Empfinden,
geradeaus nur war dein Blick.
Führerlos bist du geworden,
und mit Richtung auf den Strick.

7
Ein Friedhof der Schande, ein Pfuhl alter Zeit.
Krähen sind Stammgast und kratzen am Stein.
Die Namen der Toten sind leserlich Leid,
und leidvoll lebendig für die Ewigkeit.
Manchmal beschleicht eine Lichterspur still
jenen Ort, der nichts anderes will,
so als ob Gott ihnen zuruft: "GENUG!
Besiegt eure Trauer, besteiget den Zug,
der eurer Hölle auf Erden entflieht,
hier gibt es Liebe, zu der es euch zieht."

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