Tote Dichter schlafen nicht

Gedicht

von  Martina

Mitternacht- Geisterstunde,
Treffpunkt bei mir am Pc,
in kleiner, unheimlicher Runde,
obwohl ich keinen Menschen wirklich seh.
Bin so unendlich müde,
schlafe fast im Sitzen ein,
trinke verloren im Hier und Jetzt,
noch einen Schluck vom guten Wein.
Kommt ihr längst verstorbenen
Dichter und Denker,
setzt euch einfach her zu mir.
Ihr seid ganz in meiner Nähe,
diese Energie ich deutlich spür.
Schenkt mir Eure unsterblichen Gedanken,
ich bringe sie für euch im Unterbewußtsein
willig auf ein leeres Blatt Papier.
Pflanzt sie mir in mein Gehirn,
während meine Augen schon dem Schlaf verfallen,
all euren Wahnsinn,
euer Genie,
dank im Vorraus schon Euch allen.
Benutzt und besetzt mich,
solang die Gunst der Stunde
im Reich der Toten schlägt,
ich bin es,
die es für euch in die Welt
der Lebenden überträgt.
Und wenn am nächsten Morgen,
die Zeilen der Nacht
mir förmlich springen ins Gesicht,
dann frag ich mich-
wer dies hier für mich schrieb,
denn ich war es ganz sicher nicht.

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Kommentare zu diesem Text

Sir-Giant (30)
(10.07.05)
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kalaila (24)
(10.07.05)
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Symphonie (73)
(13.07.05)
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SweetAngel (28)
(31.07.05)
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