Nacht des Feuers

Gedicht zum Thema Magie

von  Prinky

Angeklagt, zur Schuld gezwungen,
weil die Zeit des Unrechts tagt. -
Steht sie ängstlich auf den Hölzern,
deren Feuer noch nicht wagt
sich des Menschen zu erzwingen,
dessen Schuld befohlen ist.
Stimmen aus dem Volke klingen,
aufgehetzt durch Richters List.

Arm an Geld und Not durch`s Leben,
lebte Gutes sie und war
nur erpischt drauf stets zu geben,
weil es Hexenkodex war.
Und im Walde, wo sie lebte,
war sie stolz der weißen Kunst.
Deren guten Kraft erstrebte
sie allein durch Gottes Gunst.

Nun jedoch, in Dorfes Mitte,
nimmt das Unheil seinen Lauf.
Flehen, weinen, und die Bitte:
Hört ihr Bürger endlich auf!
Und sie ahnt des Todes Schmerzen,
und sie weiß, es ist vorbei!
Schmilzt dahin wie Wachs von Kerzen,
schweigt den jämmerlichen Schrei.

Und sie ahnt, in ander`m Leben
widmet sie sich schwarzem Geist.
Volkes Angst wär ihr Erstreben,
war sie engelsgleich zumeist.
Des Lebens Bilder zieh`n vorüber,
des Volkes Glanz durch ihren Tod.
Sie hört schon ihrer Schwestern Lieder,
und ahnt auch ihres Wunsches Not.

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