An einem Tag. heiß wie die Hölle

Schwank zum Thema Wetter

von  rela

Es war ein Sommertag, vor vielen Jahren. Ein Sommer sag ich euch, heiß wie die Hölle. Ich wollte zwei Stunden früher Schluß machen im Geschäft.
Zahnarzttermin und das bei der Hitze. Eigentlich hatte ich mir vorgestellt noch schnell
nach Hause zu fahren, duschen, Zähneputzen, doch da waren diese nervigen Kunden.
Dies und das wollten sie noch wissen und mein Kollege war ebenfalls beschäftigt.
Keine Chance ich mußte das Gespräch zu Ende führen.
Viel zu spät kam ich endlich weg. In fünfundzwanzig Minuten war mein Termin.
Für alle Fälle hatte ich zwar mein Zahnputzzeug in der Handtasche, aber das mit der erfrischenden Dusche vorher, konnte ich mir abschminken.

In meinem Auto war es mindestens 30 Grad warm, was sag ich da, sauheiß war es.
Schon nach wenigen Minuten lief der Schweiß aus allen meinen Poren und bis ich in
der Innenstadt war, lief er mir schon wie ein Rinnsal den Rücken runter.
Im Rückspiegel sah ich mein feuerrotes Gesicht und trotz offener Fenster wollte kein
Luftzug meine klebrige Haut kühlen. Ich hätte meine Seele verkauft für ein Deo-Spray.
Jetzt wurde auch noch die Ampel an der Kreuzung rot, so ein Mist aber auch.
Doch als ich da wartete sah ich das Glasröhrchen in der Ablage liegen.
Meine Rettung, eine Parfumprobe.

Diese Röhrchen lagen bei mir zu Hause überall rum, da meine Freundin einige Monate zuvor als "Avon" Beraterin anfing und mich mit diesen Dingern zubombadierte.
Dies soll jetzt keine Werbung sein aber damals gab es, glaube ich, noch keine andere Firma wo man diese Duftproben herbekam, oder ich kannte sie zumindest nicht.

Doch nun wieder zu meinem Stopp an der Ampelanlage.
Ich griff mir das Ding, die Ampel wurde grün, endlich ging es weiter.
Den Lenker in der einen Hand, in der anderen das Glasröhrchen. Mit den Zähnen
hebelte ich den Plastikverschluß ab. Ein Parfumtropfen kam auf meine Lippen.
Bäh, wie ätzend, ein eigenartiger Geschmack hatte dieses Zeug, doch was soll´s.
Ich hob meine Hand über die Schulter und kippte mir ein paar ordentliche Tropfen
ins Genick. Schnell noch links und recht unter die Achseln und einige Spritzer hinter die Ohren konnten auch nicht schaden. Dann erst traten meine Richsensoren in Kraft.

Oh Mann, was war denn das für ein Scheißparfum das roch ja, nein das roch nicht,
das stank eher wie eine Seemannskneipe. In Sekundenschnelle breitete sich der "Duft"
im ganzen Auto aus. Ich stank, ich weiß selbst nicht wie, aber irgendwie kam mir der Geruch bekannt vor.
Irritiert kam mir der erste Gedanke. Mist, ein Herrenparfum.  Ein Blick auf den Aufdruck des Röhrchens und mich traf fast der Schlag. "Rum-Aroma" stand da drauf.

Den Zahnarzttermin konnte ich natürlich vergessen und auf meine Freundin mit ihrem
Scheiß "Avon" war ich an diesem Tag, das kann mir wirklich keiner verübeln, auch ganz ordentlich sauer.

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Kommentare zu diesem Text


 ViolaKunterbunt (17.07.05)
*lachmichschlapp* !!!!
Köstliches Ende der story.
Kunterbunte Grüße, Viola

 rela meinte dazu am 17.07.05:
Hallo Viola, kann fast dein herzliches Lachen hören und heute kann ich das auch über
diese wahre Begebenheit, an diesem Tag allerdings auwauwau. Liebe Grüße, Rela
Dark_Soul (27)
(17.07.05)
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 rela antwortete darauf am 17.07.05:
Freut mich sehr. Vielen lieben Dank, Rela
Kevin (19)
(18.07.05)
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 rela schrieb daraufhin am 18.07.05:
Ja lieber Kevin, das freut mich. Die schönsten Geschichten schreibt immer noch das reale
Leben. Man muß nur die Courage haben, über seinen eigenen Mist selbst lachen zu können, das gibt oft die schönsten Storys. Nächtliche Grüße auch von mir, Rela
Symphonie (73)
(20.07.05)
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 rela äußerte darauf am 20.07.05:
Versuch geklappt, gut, daß dein Chef dich mal grinsen sieht, da grins ich doch klatt mit.
;-))) Und meine Story nicht nur lebensnah, sondern echt wahr )))) Dir auch einen schönen Tag, Rela
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