November 1988

Erzählung zum Thema Aufbruch

von  Prinky

Das Feuer damals...
Wieder spürte sie die bittere Hilflosigkeit eines gezwungenen Zuschauers. Wie damals die harte Realität des Grauens.
Die ältere Frau am Fenstersims des vierten Stocks des heruntergekommenen Altbaus schrie so erbärmlich, so daß sich Carla am liebsten genauso wie damals die Ohren zuhalten würde.
Das Feuer um die Frau rum erschien ihr wie aus der Hölle ausgebrochen. Erschienen, um Leid und Tod zu bringen. Musste das denn ausgerechnet zur Weihnachtszeit sein?
Und wieder war keine Feuerwehr zu sehen, denn die Sirenen zu hören. Naja, wie konnte es auch anders sein? Dieser Blick, so schien es ihr, hätte doch wirklich nicht sein müssen.
An allen Enden standen Weihnachtsbäume herum und überall waren Häuser mit Weihnachtsschmuck verziert. Ein groteskes Bild, was sich da bot! Wie aus einem üblen Märchen, welches für Kinder geschrieben und dennoch nicht geeignet für sie ist.

Sie sprang...
Und der Tod bot ihr erneut diesen grauenhaften Anblick  zerschmetterter Knochen und aufgepatzter Haut. Einmal wäre wirklich genug gewesen, dachte sich Clara enttäuscht über diese Bilder.
Sie schloss ihre Augen und hoffte dem erneuten Grauen endlich zu entkommen. Lieber würde sie an ihren eigenen Schmerzen elend verrecken, als weiterhin diese grauenhaften Bilder sehen zu müssen...

Januar 2005:

Nunmehr war es längst hell, und es schien ihr, als höre sie viele Stimmen. "Vielleicht Helfer," schoss es ihr wieder durch den Kopf. Mit übermenschlicher Anstrengung schaffte sie es, ihren linken Arm zu befreien. Schwach wie sie war, streckte sie ihn etwas in die Höhe, doch schneller als ihr lieb war, sackte ihr Arm einfach in sich zusammen.
Noch frohen Mutes, bemerkte sie íhr erneutes geistiges weggleiten.

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