cool man

Fabel zum Thema Frauen/ Männer

von  redangel

er stand dort drüben in dem hauseingang und observierte jemanden. es war sein job das zu tun, bevor er seinen auftrag ausführen konnte.er mußte abwarten, bis der richtige zeitpunkt gekommen war um abzudrücken. sie hatte ihn seit ein paar jahren nicht mehr gesehen. er hatte sich total verändert. wo war das spielerisch leichte, sinnlich verführerische nur geblieben. diese locken, die er jetzt mit gel glatt nach hinten gekämmt trug. die schwarze sonnenbrille war auch neu, früher hatte sie ihm gerne dabei in die augem gesehen, seine augen hatten etwas ganz besonderes. dieses blitzen darin, dagegen war sie immer schon machtlos gewesen. aber nun war er vollprofi geworden. sie fand trotzdem, er sah gut aus. er trug eine schwarze lederhose, eine lederjacke, wahrscheinlich war er mit der harley gekommen, das war das passende gefährt dafür. sie hörte es gerne, dieses blubbern des motors, ein geräusch wie ein ständiges glucksen. er trug einen schwarzen mantel, es war kalt in zugigen hauseingängen. sie wußte, er konnte es nicht leiden, wenn man ihn bei der arbeit störte. aber sie mußte einfach mit ihm reden. also ging sie hinüber direkt auf ihn zu. er nahm die sonnenbrille mit dem zeigefinger etwas von der nase und sah ihr entgegen.
sie fasste ihn nicht an. das wäre gefährlich,er hasste es öffentlich angefaßt, er hasste es berührt zu werden. noch dazu von ihr. sie machte ihm immer nur probleme. wie beim letzten mal vor zwei jahren als sie sich einfach hinter diesem baum vor ihm versteckt hatte und verschwunden war. er hatte es also nicht vergessen, das sah sie an seinem ungehaltenen blick. sie begrüßte ihn mit den augen und sagte:hey, voll cool, das ist also dein spezialoutfit, dass du mir damals zeigen wolltest! es steht dir, finde ich. er lächelte leicht. ich bin dienstleister, sagte er zu ihr. du findest nun eine preisliste an meiner tür. du kannst dir meinen service aussuchen, nicht wie damals, als du einfach verschwunden bist. voll oder nur teilweise oder auch nur einbißchen spass es ist alles eine frage des preises den du zu zahlen bereit bist. er trug eine waffe. er hatte immer schon eine waffe getragen, bei seinem job. aber heute, war es eine moderne schusswaffe. er trug sie an einem halfter und er sah, dass sie es bemerkt hatte. er lachte, ein spöttische lachen, das sie sofort hasste. ja, sagte er, ich hab mich umgestellt, ich bin scharfschütze, das weißt du doch. ich ziele präzise und dann drück ich ab. nicht wie früher....mit diesen altem ding. ich verwende nun präzisionswaffen, wenn du es wünschst, ziele ich voll aufs herz. keine angst, ich verwende platzpatronen . die kundschaft verlangt keine volltreffer mehr. sie wollen spielen, es bringt nichts, wenn das opfer voll getroffen ist, danach ist es nicht mehr weiter zu gebrauchen. platzpatronen sind praktisch, es trifft dich nur ein bißchen, nicht richtig, ein knalleffekt,bang, so wird es auch gewünscht. man kann auch auf andere körperteilen schiessen, willst du dass ich tiefer... nein, nicht die knie...ich meine zwischen die beine. kein problem, es ist nur ein kurzer knall, wie eine explosion, dann ist es wieder vorbei und du spürst nichts mehr. oder auf den kopf. manche wünschen, dass ich auf den kopf ziele und dann abdrücke. früher hat man sich noch richtig dabei verletzt.das herz zerrissen, das hirn zerfleischt. nun bleibt alles vollcool.
allerdings wissen alle schon vorher, das es gefaked ist. das ist ein problem. es geht irgendwie das spontane verloren, der kitzel dabei, das aufregende, der unwirkliche schwebezustand. deswegen verwende ich manchmal noch eine echte kugel mit, wie im russischen roulett. ich weiß nicht wen es trifft, ich weiß nicht wann, aber peng, volltreffer nach der alten art. du weißt es doch noch, sagte er, früher,in der zeit, als ich noch nicht coolman war.
als ich immer zwei opfer brauchte, auch auf beide schoss.
du weißt ja, wie gut ich treffen kann. mir unterläuft kein fehler, ich schiesse scharf.
heute treffe ich meistens nur einen. das ist so gewünscht. dann bleibt der andere schön cool. mir ist es egal. es ist ein altes spiel, immer wieder neu aufgelegt.
man nennt es schlicht lieben.
mich hat man früher amor genannt.
heute sagen sie coolman zu mir.
hast du eine ahnung warum?
darauf wollte sie ihm lieber nicht antworten. sie zog es vor einfach zu verschwinden.
es war ihr kalt, sie brauchte das heisse,sinnliche verführerische, abenteuerliche bei diesem spiel.
sie war leider überhaupt nicht cool, man.
sie war eine frau.

(c) redangel

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