Gestern war sie noch da

Kurzgeschichte zum Thema Alleinsein

von  Martina

Er starrte an die Decke. Weiß, einfach nur weiß. Was für ein krasser Gegensatz zu dem schwarz seiner Seele. Ja, sie war schwarz, schwarz und kalt wie die Nacht. Er lag auf dem Rücken in seinem großen, leeren Bett.
Gestern schien es ihm noch viel zu klein. Ja, gestern war SIE noch da. Gestern war hier auch noch alles bunt, alles hatte eine eigene Farbe, viel leuchtender, viel intensiver. Und das Lachen, ihr Lachen, ersetzte die Musik in diesem Zimmer. Er verlor sich in diesem Bett, so wie er sich an ihr verlor.
Er drehte sich seufzend auf die andere Seite. Seine Hand griff unter das Kissen auf der anderen Bettseite. Nun spürte er es, diesen weichen Stoff ihres Pullis, den sie ihm dagelassen hatte, damit er sich nicht so allein vorkam....welch elender Versuch!
Er zog das Stück Stoff ganz nah an sein Gesicht und vergrub es darin. Es roch nach ihrem Lachen. Meine Güte, wie er sie vermisste! Noch eine Woche, dann kam sie wieder. Dann würde sie alles wieder in Farbe tauchen, dann wäre alles wieder warm, alles wieder hell, so wie die Zimmerdecke. Ja, bald wäre sie wieder da, würde mit ihm lachen, und würde wieder das Leben mitbringen, in diese Wohnung, in der jetzt alles zu schlafen schien, seit sie fort war....Am besten wäre es, er würde auch einfach schlafen. Vieleicht würde er dann aufwachen, und feststellen, das er durch den Pulli hindurch ihren Herzschlag spüren konnte...

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Kommentare zu diesem Text

shorty (32)
(25.08.05)
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 Martina meinte dazu am 25.08.05:
ja ganz sicher Wäre doch sonst kein schönes Ende
steinkreistänzerin (46)
(27.06.06)
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 Martina antwortete darauf am 27.06.06:
...lernen wird man es bestimmt, mit der Zeit Hab Dank sis, ist schon ein etwas älterer Text. Bin gar am bearbeiten und dann stehn sie halt wieder unter neuerschienenen
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