die leiche

Text

von  redangel

er war ein räuber, ein großer gutgebauter, schlanker räuber.
sein schwanz war ungewöhnlich lang und kräftig. er konnte ihn gut einsetzen, das war wichtig für ihn. ein sehr schönes exemplar, dachte sie damals,als sie ihn das erste mal gesehen hatte.
dort, wo sie in schwärmen auftraten, konnte man auch ihn finden. er brauchte viel frischfleisch und er holte sich immer, was er brauchte. sie standen ihm zur verfügung, ja sie waren dumm genug ihn falsch einzuschätzen.er konnte in ruhe sein opfer auswählen und dann holte er sich das, was er wollte. es war seine natur sich einfach zu nehmen, was sich ihm so verlockend darbot. aber nun war er tot und es geschah ihm recht, dachte sie. hatte kein mitleid mit ihm, nicht im geringsten. schließlich war ihm mitleid zu lebzeiten auch fremd gewesen. nun hatte es eben ihn erwischt. sie war kaltblütig, genau wie er. na, er hatte sich eben verschätzt und war in die falle gegangen. hatte noch versucht, sich mit einem sprung zu retten, aber da war es schon zu spät gewesen.
sie hatte das richtige zur richtigen zeit getan. sie hatten miteinander gekämpft und sie war die stärkere geblieben. er hatte sterben müssen.sie hasste totes, aber sie mußte ihn beseitigen.mußte ihn in ihre gefriertruhe legen, so groß wie er war.er passte nirgens anders hinein. sie wollte ihn nicht gleich zerstückeln. das hatte sie sich für später aufgehoben. heute war es nun soweit. sie holte ihn heraus und schleppte ihn in die küche. das war harte arbeit, denn er war sehr schwer. seine augen waren starr und sie vermied es hineinzusehen. sie wollte nicht, daß er ihr herz doch noch berührte und ihr leid tat. sie wollte, daß er sie kaltließ, völlig kalt. sie konnte seine haut fühlen, sie war schön glatt und eiskalt.er hatte schöne haut, keine falten. sie berührte seinen schwanz zärtlich und lächelte. als er noch lebte hätte sie sich das nie getraut. aber nun war er tot und es geschah im recht. sie hatte ihm lange schonzeit gegönnt. dann war die schonzeit vorbeigewesen und sie hatte ihm aufgelauert. ihm einen köder angeboten und er war darauf eingegangen. dann hatte sie ihn sich geangelt und ihn getötet. blitzschnell mit einem messer. er hatte nicht viel gespürt. sie wollte ihn nicht quälen, nur tot haben.
er war mal ein toller hecht gewesen und nun lag er da, auf ihrem küchentisch.
sie nahm ein scharfes messer und schnitt ihm damit langsam aber fachmännisch stücke heraus. den kopf warf sie weg. sie brauchte ihn nicht und sie mochte nicht wenn er sie noch ansah. dann begann sie rasch mit der zubereitung.hecht nach art es hauses für vier personen sollte es heute geben.
zugegeben, er war ein räuber, aber ein toller hecht war er auch gewesen.


(c) redangel

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

Nunny (73)
(31.08.05)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 redangel meinte dazu am 31.08.05:
das freut mich besonders. wegen dem angetan. vielleicht kommst du öfter mal zu besuch. das wär schön. abendgrüsse von redangel.
deine geburtstagsgeschichte hat mir sehr gefallen.

 souldeep (31.08.05)
perfekt
perfekte illusion
perfekte umsetzung

wow!
bin hin und weg.
liebe grüsse dir - kirsten
bbx (68)
(21.05.19)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram